Nur einmal hat es beim Fußball-Bundesliga-Heimspiel des FC Augsburg gegen Werder richtig gebrummt. Stunden vor dem Anpfiff waren Hunderte von Wespen (Vespa) und Bienen (Ape) sowie ein paar Schwalben (Simson), Motorroller also, in einem Classic Corso aus der Augsburger City zur WWK-Arena gefahren. Vergeblich mühte sich dort der FCA, es im ausverkauften Stadion (30.660 Zuschauer) gegen die Hanseaten ebenfalls brummen zu lassen. Am Ende gab es eine nicht unverdiente 0:3-Schlappe.

FCA-Trainer Jess Thorup schenkte einmal mehr seiner etablierten Startelf das Vertrauen und begann im Tor mit Finn Dahmen sowie mit Kevin Mbabu, Jeffrey Gouweleeuw, Felix Uduokhai, Mads Pedersen, Kristjan Jakic, Arne Engels, Arne Maier, Philip Tietz, Ruben Vargas und Top-Torjäger Ermedin Demirovic.

Bremen vermiest dem FC Augsburg am Traditions-Spieltag die Party-Stimmung

In der Anfangs-Halben-Stunde machte Bremen mehr Wind als der FCA und erspielt sich ein Chancen-Plus. Den ersten „Treffer“ erzielte aber Vargas für den FCA, sein Kopfball mit Torwart-Berührung im „Fünfer“ fand aber ohne große Proteste keine Anerkennung. In Minute 37 glich Werder in dieser Disziplin aus, ein vermeintliches Kopfballtor von Romano Schmid wurde nach Videoassist wegen Abseits nicht gezählt.
Kaum hatten die Zuschauer nach der Pause die Plätze wieder eingenommen die kalte Dusche für den FCA: Schmid köpfte einen Freistoß von rechts gänzlich unbedrängt in Dahmens Kasten ein (52.). Und nur fünf Minuten später das: Patrick Pfeiffer, zur Halbzeit für Arne Engels eingewechselt, rempelte Bremens Felix Agu im Strafraum um. Nach Videoassist entschied Schiri Tobias Welz auf Strafstoß. Finn Dahmen hatte zwar die Ecke, aber der Schuss von Marvin Ducksch war unerreichbar – 0:2 (61.).

Thorups Wechsel verpuffen, Deman stellt auf 3:0

Frischen Wind ins Augsburger Spiel bringen sollten die Einwechslungen von Pep Biel (für Vargas) und Sven Michel (für Tietz) nach gut einer Stunde sowie wenig später von Dion Beljo (für Maier) und Niklas Dorsch (für Jakic). Zur Überraschung vieler Heimfans verwaltete Bremen aber seinen Vorsprung nicht nur, sondern blieb weiter gefährlich. Und so verwunderte es nicht wirklich, dass es statt eines Augsburger Anschlusstreffers in der 90. Minute gar das 0:3 durch Oliver Deman setzte.

Was dieses Ergebnis am Ende bedeutet? Immerhin hatten die Augsburger Tabellennachbarn (Frankfurt, Hoffenheim, Freiburg) sämtlich Punkte-Nullrunden eingelegt. So bleibt dem FCA die Chance auf das internationale Geschäft. Dazu muss es aber bei den noch ausstehenden drei Hammer-Begegnungen in Dortmund, dann im letzten Heimspiel der Saison gegen den VfB Stuttgart und zuletzt bei der Meisterfeier in Leverkusen auf dem Punktekonto brummen.

Jess Thorup zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht und ratlos. Ob denn seine Spieler nach dem Klassenerhalt in der Vorwoche schon am Ziel seien und es austrudeln lassen wollen? Das habe er die Mannschaft in der Kabine auch gefragt, so der Trainer und er fügte nachdrücklich an: „Das ist nicht mein Weg“. Spielführer Demirovic freute sich, dass die Fans der Mannschaft trotz der Schlappe applaudierten und dass man den Traditions-Spieltag dennoch miteinander feiern könne. si

Lesen Sie auch: Empfiehlt sich FCA-Verteidiger Felix Uduokhai für Größeres?

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!