Ricarda Funk hat beim Kanuslalom-Weltcup im tschechischen Prag am vergangenen Freitag Bronze im Kajak-Einer gewonnen. Die Rheinländerin vom KSV Bad Kreuznach und KSA zeigte sich danach zufrieden, weil sie auch bei ihrem zweiten internationalen Wettkampf zeigen konnte, dass sie ganz vorn mitfahren kann. Damit bestätigte sie ihre gute Form aus Augsburg, genau wie ihre Kontrahentin Jessica Fox, die Silber gewann. Beide Athletinnen – mit einem Abstand von nur elf Hundertstelsekunden zueinander – kassierten vier Strafsekunden und paddelten dennoch auf einen Podestplatz. Gold ging an die Französin Emma Vuitton, die sich ohne Torstabberührung gerade einmal mit 0,17 Sekunden auf Jessica Fox absetzen konnte.

Zu den Berührungen sagte Funk, „ich sollte in Zukunft wirklich mehr darauf achten. Die Strecke war aber sehr schwer und ich bin generell zufrieden, wie ich die Linie getroffen habe.“ Zur Schwierigkeit sagte sie, „ich hatte eigentlich das Gefühl, dass jede Passage zur Schlüsselpassage werden konnte – je nachdem, wie man es trifft und das Wasser für sich nutzt.“ Besonders die Rückwärtsdrehungen hätten es massiv in sich gehabt, resümierte sie.

Für Funk war es der letzte internationale Wettkampf vor den Olympischen Spielen. Das gute Gefühl, sich auf einem Top-Niveau zu befinden, nehme sie nun mit, „aber auch, dass ein Zweier entscheidend sein kann“, sagte Funk.

Alle anderen deutschen Kajak-Boote verpassten das Finale. Damit fand der Endlauf der Herren ohne deutsche Beteiligung statt. Gold, Silber und Bronze gingen an den Italiener Giovanni de Gennaro, Mateusz Polaczyk aus Polen und Jakub Krejci aus Tschechien.

Aufgrund des hohen Wasserpegels auf der Elbe musste der Weltcup in verkürzter Form ausgetragen werden. Das heißt, man musste sich über einen Qualifikationslauf direkt für das Finale der Top Ten qualifizieren. Insgesamt gab es ein großes Favoritensterben.

Anders als bei Ricarda Funk: Hannes Aigner und Noah Hegge verpassen Finale

Für Olympia-Starter Noah Hegge sowie Hannes Aigner klappte es nicht mit einer Finalteilnahme. Bei den Canadier-Wettbewerben gingen die Augsburger Kanu-Stars ebenfalls leer aus, einzig Andrea Herzog aus Leipzig gelang es, eine Medaille zu gewinnen. Sie holte, genau wie Funk, die Bronzemedaille. Anschließend lobte sie das hohe Niveau im Wettbewerb. „Die Strecke war technisch sehr anspruchsvoll. Die C1-Damen haben sich in den letzten Jahren echt krass entwickelt. So eng, wie die Rennen inzwischen sind, darf man sich keine Fehler erlauben. Zudem muss man inzwischen einfach etwas riskieren, wenn man auf dem Podest sein möchte.“

In der Herrenkonkurrenz fuhr Timo Trummer (KV Zeitz) mit Platz vier das beste deutsche Ergebnis ein – und das bisher beste Ergebnis in seiner Karriere. Besonders ärgerlich für den 28-Jährigen, dass er knapp mit 0,82 Sekunden an seinem ersten Weltcup-Podestplatz vorbeigeschrammt ist.

Die beiden für Olympia in Paris qualifizierten Augsburger, Elena Lilik und Sideris Tasiadis (beide KS Augsburg) schieden bereits in der Qualifikation aus.

Am kommenden Wochenende steht bereits der nächste Weltcup in Krakau an.

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