In Hoffenheim: FCA nach früher Führung ohne Chance
Spielt er oder spielt er nicht? Beim FC Augsburg gab es im Vorfeld des Rückrundenauftakts bei der TSG Hoffenheim kaum ein anderes Thema als der Einsatz vom kostspieligen Neuzugang Ricardo Pepi, der mit seinen 18 Jahren als riesiges Sturmtalent aus den USA zum FCA wechselte. Markus Weinzierl nahm ihn nach gerade mal drei Trainingstagen nicht in die Startelf, aber brachte ihn von der Bank, wo er erste Bundesligaluft schnuppern konnte. An der 3:1-Niederlage konnte aber auch Pepi nichts mehr ändern.
Das Spiel brauchte überhaupt keine Anlaufzeit, bereits nach 59 Sekunden war der Ball das erste Mal im Tor und zwar dem der Gäste. Munas Dabbur stocherte den Ball über Rafal Gikiewicz hinweg ins Tor, war zuvor aber mit der Hand am Ball, sodass der Treffer nach VAR-Analyse keinen Bestand hatte. Anders lief es nur kurze Zeit später, als Michael Gregoritsch komplett unbedrängt einen Eckball von Arne Maier per Kopf in die Maschen beförderte (5.) und somit die frühe Führung für die Augsburger besorgte. Die Mannschaft von Sebastian Hoeneß ließ sich vom Rückstand allerdings nicht beirren und suchte weiter konsequent den Weg nach vorne. In der Folge beruhigte sich die Partie aber etwas, die Augsburger zogen sich zurück und ließen Andrej Kramaric und Co weitestgehend gewähren. Diese Passivität rächte sich kurz vor der Pause, wo die TSG durch einen Doppelpack von Ihlas Bebou das Spiel komplett drehte. Zweimal stand der Angreifer im Strafraum der Gäste komplett frei, nachdem ihn zuerst David Raum (38.) von links und dann Kevin Akpoguma (44.) von rechts perfekt bedienten.
Somit stand es 2:1 zur Pause, FCA Fans hatten also noch allen Grund zur Hoffnung, zeigte man in der Saison bislang in den zweiten 45 Minuten zumeist einen stärkeren Auftritt. Nicht so in Sinsheim. Die TSG machte genau da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte und spielte weiter nur aufs Augsburger Tor. In der 60. Minute reagierte Weinzierl dann erstmals uns brachte den hochgelobten Neuzugang Ricardo Pepi sowie Florian Niederlechner aufs Feld, um vielleicht noch zum Ausgleich kommen zu können. Da sich Arne Maier kurz darauf an der Hüfte verletzte, nahm Augsburgs Trainer den nächsten Doppelwechsel vor und brachte Jan Moravek sowie Noah Sarenren Bazee für Maier und Ruben Vargas. Doch all die Wechsel halfen nichts, das Augsburger Spiel blieb voll von einfachen Ballverlusten und wenig Konsequenz in Angriffsaktionen. Am Ende warf man zwar alles nach vorne, dennoch reichte es nicht mehr für den Ausgleich, sondern noch zum 3:1 für die Gastgeber. David Raum, der ein überragendes Spiel auf der linken Außenbahn absolvierte, hieß dieses Mal der Torschütze nach Vorlage vom eingewechselten Georgino Rutter.
Insgesamt eine schwache Leistung aufseiten der Gäste, die kaum Zugriff hatten und auch höher hätten verlieren können. Florian Niederlechner war nach Schlusspfiff dennoch der Ansicht, dass man „viel Positives“ mitnehmen könne, da man gegen eine „ballsichere Mannschaft“ bis kurz vor Schluss nur 2:1 hinten lag und mit etwas Glück auch den Ausgleich hätte erzielen können. Für seinen neuen Sturmpartner Pepi bat er um Geduld: „Er ist 18 Jahre alt, jetzt aus Amerika gekommen, da dürfen wir die Erwartungen nicht ganz so hoch hängen, aber wir unterstützen ihn und dann hoffen wir, dass er uns viel weiter helfen kann.“
Die nächste Chance dazu wird es am kommenden Sonntag geben, wenn der FCA das erste Heimspiel der Rückrunde gegen Frankfurt bestreitet. Dort ist eine Leistungssteigerung gefordert, um die ersten Punkte im neuen Jahr zu holen.