Das Leid der Menschen in der Ukraine wird aufgrund des vom russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgelösten, brutalen Krieges von Tag zu Tag größer. Aber auch die Welle der Hilfsbereitschaft schaukelt sich hoch – in ungeahnte Größe. Auch in und um Augsburg gibt es jede Menge Unterstützung, die sich kaum mehr zusammenfassen lässt. Wir zählen hier (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) etliche der großartigen Aktionen auf.

• „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um mit unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung Leid zu mindern, Leben zu schützen und Menschen in Not zu versorgen“, sagt zum Beispiel Michael Gebler als Geschäftsführer des BRK Augsburg-Stadt. Und er bittet um Spenden für die betroffene Bevölkerung (IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07, BIC: BFSWDE33XXX unter dem Stichwort: Nothilfe Ukraine).
• Ab sofort können, so die Stadt, Starterpakete für nach Augsburg geflüchtete Menschen aus der Ukraine abgegeben werden. SKM und Freiwilligenzentrum sammeln Hygiene-Päckchen. Diese sollen elementare Dinge enthalten, die Geflüchtete brauchen, zum Beispiel Zahnbürste, Zahnpasta und ähnliches. Unter augsburg.de/ukraine finden Spender*innen eine genaue Auflistung der benötigten Artikel wie auch weitere Infos.
• Wer von Geflüchteten weiß, die nach Augsburg unterwegs sind und eine Sofortunterbringung benötigen, kann per Mail an ankunft-ukraine@augsburg.de Kontakt zu den zuständigen Stellen des Sozialreferates aufnehmen. Die Mitarbeiter*innen benötigen detaillierte Angaben über Ankunftszeit, Personenzahl, ggf. Sprachkenntnisse und Sonderbedarfe (Handicaps, Erkrankungen etc.).
• Um genügend Kapazitäten für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine bereithalten zu können, hat auch die Regierung von Schwaben reagiert und kurzfristig ihre Unterbringungskapazitäten um 500 Plätze erhöht. Zwei Dependancen in Lechhausen und Untermeitingen sowie wesentliche Teile des Behördenzentrums in der Aindlinger Straße stehen ab sofort ausschließlich zur Kurzzeit-Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen bereit. Bisherige Bewohner wurden in den Kobelweg und die Berliner Allee verlegt.
• Der Flughafen Memmingen bereitet sich darauf vor, Drehscheibe für Ukraine-Flüchtlinge zu werden. Denn die Fluggesellschaft Wizz Air hat 100.000 kostenlose Tickets für Ukrainer in Aussicht gestellt, die über die Nachbarländer ausfliegen möchten. Zwischen Rumänien und Memmingen gibt es zur Zeit sieben Strecken, die so genützt werden könnten.
• Wie in vielen Verkehrsverbünden können auch in Augsburg Busse und Straßenbahnen der Stadtwerke (swa) von Geflüchteten aus der Ukraine kostenfrei genutzt werden. Als Fahrschein gilt ein gültiges Ausweisdokument aus der Ukraine oder ein „0-Euro-Ticket“.

Zahlreiche „private“ Aktionen

Viele Firmen, Privatpersonen, Vereine und Organisationen engagieren sich für eine Ukraine-Hilfe:
• Bereits am Freitag schickte der Ukrainische Verein aus Augsburg zwei LKW-Ladungen mit Medizin, Hygiene-Artikeln, Babynahrung, Kleidung sowie Schlafsäcken in die Ukraine. Knapp 40 Helfer*innen fanden sich dazu beim Verein in der Hochfeldstraße ein und halfen tatkräftig mit.
• Die Malteser leisten sowohl in der Ukraine als auch in den Nachbarländern Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien direkt an der Grenze Hilfe für die Flüchtenden. Nun soll auch in der Diözese Augsburg Betroffenen geholfen werden. Gebeten wird gezielt um Sachspenden, die mindestens bis Ende 2022 haltbar sein müssen. Abgabe der Spenden: Montag, 7., bis Freitag, 11. März, 8 bis 16 Uhr. Montag, 7., Mittwoch, 9., und Freitag, 11. März, von 18 bis 20 Uhr. Samstag, 12. März, 10 bis 16 Uhr, jeweils in der Dienststelle des Malteser Hilfsdienstes, Werner-von-Siemens-Straße 10 in Augsburg.
• Unter dem Motto „8 Menschen, 4 Fahrzeuge – eine Mission“ machte sich ein Hilfsgütertransport des Lions Club Augsburg Elias Holl mit Babymilchpulver, Medikamenten und anderen dringend benötigten Gütern auf den Weg nach Siret in Rumänien. Dort, an der Grenze zur Ukraine, nahmen die Augsburger auch mit ihrer ukrainischen Kontaktperson die Gelegenheit wahr, 20 Flüchtlinge direkt aus der Ukraine zu evakuieren. „Neben den acht Ehrenamtlichen, die gefahren sind, stehen hinter dieser Aktion Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre“, so Philipp Blobel, auf dessen Facebook-Seite weitere Infos zu finden sind.
• Auch das Gebetshaus Augsburg startete eine spontane Hilfsaktion für die zahlreichen Hilfsbedürftigen in der Ukraine. Noch am Samstagabend wurden die Spenden unmittelbar in die Krisenregion ausgefahren. Im Gegensatz zu den meisten Hilfslieferungen, die es bis in die Grenzregion schaffen, nutze das Gebetshaus laut Mitteilung bestehende gute Kontakte in die Ukraine, um die Hilfslieferung über einen aktuell noch bestehenden Korridor direkt in das Land zu schaffen.

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