Seit Donnerstag sind zwei Busse sowie zwei Transporter auf Hilfsmission – über Rumänien in die Ukraine. Heute (So.) kommt der Konvoi zurück in die Fuggerstadt mit 134 Flüchtlingen.

Vier sehr anstrengende Tage für alle Beteiligten gehen am heutigen Sonntag zu Ende. Einziges Ziel: In Not geratenen Menschen in der Ukraine zu helfen, wo Russlands Präsident Wladimir Putin einen gnadenlosen Krieg angezettelt hat. Hilfsgüter wurden über Rumänien in eine grenznahe Stadt der Ukraine gebracht und 137 Flüchtlinge, vorwiegend Frauen und Kinder, aufgenommen. Seit Samstag ist man mit ihnen auf dem Rückweg in die Fuggerstadt.
Doch der Reihe nach: Am Donnerstag früh begann die Mission: Mit zwei Doppeldecker-Bussen von Hörmann Reisen und zwei Transportern – jeweils 9-Sitzer – machten sich 17 Ehrenamtlichen um Philipp Blobel auf den Weg. Mit dabei: ein Oberarzt aus dem Uniklinikum, eine Kinder- und eine OP-Krankenschwester sowie zwei Medizinstudenten. Zudem sechs Fahrer. Nicht zu vergessen: Übersetzer und Übersetzerinnen – alles bestens vorbereitet.
Rund 21 Stunden dauert die Fahrt. In Rumänien werden die Hilfsgüter – Lebensmittel, Kleidung, Medizin und zwei Generatoren – zum Weitertransport in einen LKW umgeladen. Am Freitag an der Grenze zur Ukraine trifft man Kontaktpersonen, mit denen man bereits davor ständig in Verbindung war. Und dann wird mit deren Hilfe in einem ukrainischen Flüchtlingsheim geprüft, wer mit nach Augsburg kommen kann. Die Flüchtlinge werden am Samstag auf die Reisebusse verteilt – rund 150 Personen, von denen ein kleiner Teil später (wieder in Deutschland) Richtung Hamburg abgeholt wird.
Doch zurück zum Freitag: Ein 4er Team mit Missionsleiter Blobel, dem Arzt Henryk Pich, dem Fotograf Herbert Gairhos und der SoPress-Reporterin wagen sich von der Grenze in Siret rund 30 Kilometer in die Ukraine hinein – nach Tschernowitz. Das ist die Hauptstadt der Bukowina.
Dort gibt es ein Treffen mit dem Gouverneur Serhiy Dmytrovych Osachuk, der vor 30 Jahren in Augsburg war. Er hat also einen ganz besonderen Bezug zur Fuggerstadt. Eindrucksvoll schildert er die Notlage und die Dringlichkeit, dass hier geholfen wird. Er fürchtet, dass auch in seinem Bezirk in den kommenden Tagen und Wochen die Lebensmittel knapp werden. Tschernowitz wurde allerdings bis dato von Putins Streitmächten zum Glück noch nicht angegriffen, noch ist ein vermeintlich normales Leben möglich, die Menschen gehen einkaufen und ihrer Arbeit nach. Aber immer wieder gab und gibt es Luftalarm.

SoPress-Reporterin mit Augsburger Konvoi in der Ukraine

Vor diesem Treffen hatte die Augsburg-Delegation ein regionales Krankenhaus besucht, wo bereits etliche Kriegsverletzte behandelt werden. Die Klinik war schon früher vom Bezirk Schwaben unterstützt worden. So wurde etwa eine Dialyse Station renoviert.
Eine solche Kooperation ist wichtig für die aktuelle Hilfsaktion, wie sie Blobel in kurzer Zeit zum zweiten Mal und zwar in etwa doppelte Größe organisiert hat.
Die Ukraine braucht weiter Hilfe! Ganz konkret: Hilfsgüter hin, Menschen zurück. Mit mehr als 60.000 Euro an Spendengeldern wurde dies ermöglicht. Ein weiterer Hilfsgüter- und Flüchtlings-Transport soll im April erfolgen – eine wirklich konkrete Hilfe.
Dazu zählt auch die Hilfe vor Ort im Bereich Tschernowitz. Freiwillige sind unermüdlich in einem Mega-Warenlager dabei, Säcke mit Lebensmittel zu füllen, die in der ganze Ukraine verteilt werden – speziell in Städten, die schon im Bombenhagel lagen oder liegen …
Ein ausführlicher Report zu dieser und zu anderen Hilfsaktionen folgt im Aprilheft des Augsburg Journals.

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