Der Augsburger Priester Thomas Schwartz ist ein Paradiesvogel der katholischen Kirche. Er war Studentenpfarrer an der Uni Augsburg, Gemeindepfarrer in Mering, ist derzeit Hauptgeschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Ganz nebenbei ist er noch Honorarprofessor, Autor und Fernsehmoderator.
Am Donnerstag (Fronleichnam) kann man den Augsburger Schnelldenker im ZDF-Fernsehen treffen. Da startet Schwartz eine neue Sendereihe mit dem bekannten Naturwissenschaftler Harald Lesch. Titel: „Lesch sieht Schwartz“. Der Plot ist schnell erzählt: Wissenschaftler Lesch und Theologe Schwartz wollen Ruhe in die Aufgeregtheiten um den Krieg in der Ukraine, die Klimakrise und die Corona-Pandemie bringen. Dabei geht es um gefühlte und echte Bedrohungen, Übertreibungen und Unsinn. Wie kann da die Wissenschaft helfen? Was kann der Glaube bewirken?
Wir haben vor der Sendung („Titel: Hysterie ist auch keine Lösung“) mit dem Augsburger Thomas Schwartz gesprochen.
Welches Verhältnis haben Sie zu dem Wissenschaftler Harald Lesch?
Schwartz: Lesch behauptet von mir, ich sei „ziemlich schlau“. Ich behaupte von ihm, er sei „ziemlich fromm“. In jedem Fall sind wir ziemlich gute Freunde, die voneinander wissen, dass jedes Treffen und jeder Gedankenaustausch eine intellektuelle Abenteuerreise ist.
Was zeichnet Ihre Gespräche mit Harald Lesch aus?
Schwartz: Der Kompass auf diesen Streifzügen durch unser gegenseitiges Wissen, Denken und Fragen ist das Vertrauen, dass der Freund dem Freunde die Wahrheit sagt, nicht um des lieben Friedens oder eines unbedingt notwendigen Kompromisses willen lügt, täuscht oder trickst, sondern mit dem Geist auch das Herz öffnet.
Ach so. Sie fordern sich gegenseitig heraus, ohne sich besiegen zu wollen…
Schwartz: Auf jeden Fall macht es Spaß und zeigt, dass ein Naturwissenschaftler und ein Sinnwissenschaftler wie ich miteinander sprechen können und das sogar mit Ergebnissen, die der andere akzeptieren kann. Man bleibt bei seinen Leisten, erklärt dem Freund aber durchaus, wie mit diesen Schuhen gelaufen werden kann – und wie man zuweilen gemeinsam einen Weg zu gehen vermag – manches Mal aber auch nicht.
Und das Ergebnis ist?
Schwartz: Der Glaube ist nicht zwangsläufig blind und weltfremd. Die Naturwissenschaft muss nicht notwendigerweise kalt und humorlos sein.
Die vierteilige Reihe „Lesch sieht Schwartz“ beginnt am Donnerstag, 16. Juni um 17:45 Uhr (ab 8:00 Uhr in der ZDF-Mediathek verfügbar). Der erste Teil wurde vor der Kulisse des Klosters Seeon aufgezeichnet. Drei weitere Folgen sendet das ZDF zu Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen und Dreikönig.