Der Mega-Trend zu klimaschonenden Öko-Energien macht auch vor den Firmennamen alteingesessener Augsburger Unternehmen nicht halt. Geschäftsführer Markus Last verpasst dem 1974 gegründeten Versorger Erdgas Schwaben jetzt nach fast 50 Jahren einen neuen Namen.
Ab Herbst 2022 wird das Unternehmen mit seinen 400 Mitarbeitern Energie Schwaben heißen. Hintergrund: Erdgas ist wegen der Abhängigkeit der Lieferungen aus Russland und der Abkehr von fossilen Energien kein attraktiver Namensbestandteil für ein Energieunternehmen mehr.
Geschäftsführer Last begründet die Umbenennung elegant: „Energie aus erneuerbaren Quellen und ein breites Portfolio an Dienstleistungen gehören seit langem zu unseren Kernkompetenzen. Auf diese Erfahrung bauen wir auf, und damit das noch deutlicher zu erkennen ist, heißt unsere Marke in Zukunft Energie Schwaben.“
Diesen grünen Weg habe seine Firma bereits vor langer Zeit eingeschlagen, erläutert Last. „Wir erhöhen jetzt noch einmal deutlich das Tempo. Grüne Energie bedeutet heute mehr Klimaschutz und mehr Energie-Unabhängigkeit. Mit der Marke Energie Schwaben beschleunigen wir unseren Weg in die grüne und unabhängige Energiezukunft.“
Erdgas ist out. Auch im Namen. Ähnlich erging es der Augsburger Traditionsfirma MAN Diesel & Turbo vor vier Jahren. Denn nach dem Abgasskandal war das Image des Diesels nicht mehr salonfähig. Für Augsburg war das besonders bitter: Denn Rudolf Diesel hatte diesen robusten und zuverlässigen Motor erstmals 1897 entwickelt. Natürlich in Augsburg. Besonders die Mitarbeiter in Augsburg waren immer stolz darauf, beim „Diesel“ zu arbeiten.
Vorstandschef Dr. Uwe Lauber hatte andere Ziele. Er strich den Begriff „Diesel“ aus dem Namen. Offiziell hatte das natürlich nichts mit der durch den Skandal um illegale Abschalteinrichtungen und einer ins Zwielicht geratenen Technologie zu tun. „Das ist eher ein zufälliges Zusammentreffen“, erklärte Lauber dem Handelsblatt.
Mit dem neuen Namen will „MAN Energy Solutions“ will Lauber den Strategiewechsel deutlich machen. Dieselmotoren waren gestern. Bis 2030 will der Konzern, der zur Volkswagengruppe gehört und weltweit 14.000 Mitarbeiter beschäftigt, das Geschäft mit nachhaltigen Technologien zur zentralen Umsatzsäule mit mehr als 50 Prozent Anteil am Gesamtgeschäft ausbauen. Es geht um die Technologien wie die Speicherung Erneuerbarer Energien und die Produktion von grünem Wasserstoff.