Von David Coenenberg
Nach drei Jahren beim FC Augsburg will Mads Pedersen den nächsten Schritt gehen. Durch seinen Positionswechsel und konstante Leistung erhofft er sich mit seinem Heimatland Dänemark zur Weltmeisterschaft fahren zu können.
Im Sommer 2019 kam der damals 22-Jährige Pedersen zum FC Augsburg. 800.000 Euro wurden an den dänischen FC Nordsjælland überwiesen, um den linken Verteidiger an den Lech zu lotsen. Unter dem damaligen FCA-Trainer Martin Schmidt sollte es in Augsburg jedoch nicht auf Anhieb klappen. Man entschied sich für eine Leihe zum FC Zürich.
Wegen der kurz danach ausgebrochenen Corona-Pandemie kam Pedersen dort lediglich auf drei Einsätze, bevor der flinke Däne einen neuen Anlauf in Augsburg – nun trainiert von Heiko Herrlich – wagen konnte. Konstante Einsatzzeiten bekam er aber erst unter Markus Weinzierl, Herrlichs Nachfolger. Dieser setzte ihn vermehrt im linken Mittelfeld ein und erhoffte sich durch Pedersens Schnelligkeit und dessen starken linken Fuß mehr Offensivdrang im Spiel.
In seinem vierten Jahr in der Fuggerstadt heißt der Trainer nun Enrico Maaßen und Mads Pedersen spielt plötzlich auf der rechten Seite. Darauf angesprochen, ob er denn eine Lieblingsposition habe, antwortet er: „Meine Lieblingsposition ist in der Startelf.“ Lachend fügt er hinzu, dass er natürlich lieber auf links spielt, aber „Enno“ (Maaßen) mit ihm auf rechts für mehr Dynamik sorgen will, vor allem im Zusammenspiel mit André Hahn.
Zu seinen eigenen Leistungen in den letzten Jahren gibt sich Pedersen reflektiert: „Es waren sehr viele Entwicklungen, die ich durchgemacht habe. Auch viele verschiedene Positionen, auf denen ich gespielt habe.“ Weiter: „Trotzdem waren die zwei Jahre davor (vor seinem Durchbruch) unverzichtbar für mich, da ich viele Lehren aus ihnen ziehen konnte. Vor allem, was die Mentalität und das Tempo angeht, habe ich große Sprünge gemacht. Das war auch nötig, denn das Spiel in der Bundesliga ist ganz anders als das in Dänemark.“
Im Gegensatz zu den vorherigen Jahren können auch endlich wieder Zuschauer die Rot-Grün-Weißen im Stadion unterstützen. Dem Dänen gefällt das: „Ich finde das einfach geil, wenn du zum Warmmachen rauskommst und die Fans schon in deinem Rücken hast. Vor allem in den Schlussphasen sind sie wahnsinnig wichtig für uns, um noch mal diese letzten fünf Prozent aus uns rauszuholen, die am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden.“ Um diese Fans zu überzeugen, lässt Maaßen einen ballbesitzorientierten und offensivfreudigen Fußball spielen. Auch das kommt Pedersen entgegen: „Sein Spiel hat viel Ähnlichkeit mit der Spielweise, die ich in Dänemark unter Kaspar Hjulmand kennengelernt habe. Bis wir das perfekt beherrschen, dauert es noch eine Weile, aber für die Mannschaft und die Spieler, die wir haben, ist es super.“ Wie es der Zufall will, ist besagter Hjulmand, der für ein knappes Jahr auch in Mainz als Trainer aktiv war, nun der dänische Nationaltrainer.
Im Hinblick auf die anstehende Fußball-WM könnte das eine einmalige Gelegenheit für Pedersen darstellen. „Natürlich, die Nationalmannschaft ist immer ein Traum – für jeden Fußballer. Noch bevor man daran denkt für Real Madrid oder Manchester United zu spielen, möchte man für die Nationalmannschaft auflaufen.“ Dieser besagte Traum hält ihn aber nicht davon ab, alles für den FCA zu geben: „Davor haben wir aber in Augsburg noch viele19 Spiele vor der Winterpause und darauf liegt aktuell mein ganzer Fokus.“
Angesichts der starken Besetzung des dänischen Kaders wird Pedersen weiterhin in Augsburg überzeugen müssen. Das sieht auch er so: „Meine volle Konzentration liegt zurzeit auf Augsburg, denn wenn ich meine Arbeit hier gut mache, dann ist meine Chance in der Nationalmannschaft umso größer.“
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