Die Niederlage aus der Hinrunde gegen die Mainzer beschäftigte Enrico Maaßen und den seine Mannschaft noch länger. Das Gegentor in der letzten Minute nach einer Ecke zu bekommen, bei der der Ball noch rollte, war in der Tat äußerst unglücklich. In der dritten Partie der Rückrunde wollten die Augsburger das Glück auf ihre Seite ziehen, doch das sollte nicht so recht klappen …
Ermedin Demirovic, der in der Hinrunde gegen Mainz sein erstes Tor im FCA-Dress erzielte, rückte nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Startelf, etwas überragend begann auch Neuzugang Renato Veiga, der sein Bundesligadebüt feierte. Die Leihgabe von Sporting Lissabon ist eigentlich im zentralen Mittelfeld zuhause, Maaßen setzte ihn als Linksverteidiger für den angeschlagenen Mads Pedersen ein.
Mainzer Doppelschlag schockt FCA
Mitten in der Karnevalszeit begann der FSV Mainz 05 passend zur Vereinstradition im Sondertrikot gegen graue Augsburger, die die Partyfreude der Gastgeber auf ein Minimum reduzieren wollten. Das gelang dem FCA zunächst auch ganz ordentlich. In den Anfangsminuten war das Team von Enno Maaßen die spielbestimmende Mannschaften und erarbeitete sich ein paar Halbchancen, allerdings ohne wirklich zwingend zu werden. Deutlich zielstrebiger agierten nach den ersten 15 Minuten die Nullfünfer, die mit ihrer ersten guten Möglichkeit direkt in Führung gingen (21. Minute). Jae-Sung Lee hieß nach einer absoluten Slapstick-Aktion letztendlich der Torschütze. Da Felix Uduokhai sich den Ball von Lee, der hart aber wohl noch fair zu Werke geht, abnehmen ließ, hatten drei Angreifer der Gastgeber auf einmal nur noch Rafal Gikiewicz vor sich, schafften es fast noch den Ball zu vertändeln, bis Lee gegen den machtlosen Augsburger Schlussmann aus kurzer Distanz schließlich einschoss. Eine schnelle Reaktion zeigten die Gäste nicht, stattdessen legte Mainz direkt nach, auch weil Gikiewicz folgenschwer patzte. Danny da Costas Flanke klärte die Augsburger Nummer 1 zunächst recht unbedarft per Faust nach oben, danach kommt Leandro Barreiro praktisch unbedingt zum Kopfball, kann diesen zu Karim Onisiwo bringen, der ebenfalls unbedingt gegen den zu spät herauseilenden Gikiewicz einnicken kann. Der Vorlagengeber zum 2:0 Barreiro brachte dem FCA nur kurz darauf die große Chance auf den Anschlusstreffer. Er spielte im eigenen Strafraum etwas unglücklich den Ball mit der Hand, Schiedsrichter Sven Jablonski entschied nach kurzem Betrachten der Bilder auf Elfmeter. Den schnappte sich Demirovic, der ihn auch souverän verwandelte und den FCA so in der 28. Minute wieder ins Spiel brachte. Da ein weiterer großer Patzer von Rafal Gikiewicz unbestraft blieb, ging es mit dem 1:2 aus Sicht der Gäste in die Pause.
Mainz bleibt in der zweiten Hälfte standhaft
Zur zweiten Hälfte brachte Maaßen Fredrik Jensen für Dion Beljo, Demirovic rückte nun neben Berisha ins Sturmzentrum. Die nötige Durchschlagskraft hatten aber weiter die Mainzer, die weiter spielbestimmend blieben und in der 52. Minute auf 3:1 stellten. Wieder war es ein individueller Fehler in der Augsburger Defensive und wieder hieß der Torschütze Lee. Dieses Mal kochte der Südkoreaner Robert Gumny, der im eins gegen eins viel zu wenig Gegenwehr leistete, ab und ließ dem herausspringenden Gikiewicz wieder keine Chance. Maaßen reagierte mit einem Dreifachwechsel, brachte in der 62. Minute Kelvin Yeboah, Niklas Dorsch und David Colina aufs Feld. Der FCA agierte nun offensiver, vor allem Yeboah brachte mit seinem Tempo viel Schwung in die Partie. In der 74. Minute fiel dann der Anschlusstreffer, der nach kurzer Überprüfung allerdings wieder zurückgenommen wurde. Fredrik Jensen stand nach einer Ecke wohl knapp im Abseits, als Yeboah den Ball mit der Fußspitze zu ihm stocherte. Der zwei Tore Vorsprung der Gastgeber hatte also weiter Bestand und den Gästen lief die Zeit allmählich davon. Zwar näherte man sich mehrere Male noch vielversprechend an, am Ende stand die Mainzer Abwehr aber weiter sicher und verhinderte einen weiteren Gegentreffer.
So störte der FCA die Mainzer Karnevalsfeier in einem unterhaltsamen Spiel nur kurz. Völlig verdient blieben die drei Punkte in Mainz, der Augsburger Aufschwung vorerst eingebremst. Nächstes Wochenende bietet sich die Chance, die starke Heimbilanz im neuen Jahr weiter auszubauen, wenn die stark kriselnde TSG aus Hoffenheim zu Gast ist.