Nutzer diskutieren Ideen wie Müllberg oder Oberhauser Bahnhof
Im November 2023 muss das Augsburger Klimacamp erneut umziehen. Das enthüllte der Augsburg Journal Reporter vergangene Woche. Hintergrund ist die Perlachturm-Baustelle, für die der Camp-Standort Fischmarkt gebraucht wird.
Die findigen Klimacamper um Chef-Aktivist Ingo Blechschmidt machten daraufhin sofort einen provokanten Vorschlag: Sie wollen auf der Karlstraße campieren, um die vierspurige Stadtautobahn künftig zu blockieren. Doch es ist davon auszugehen, dass die Stadt etwas dagegen haben wird. Der Augsburg Journal Reporter hat seine Online-Nutzer gefragt, welche Vorschläge sie für das Klimacamp haben. Dabei kamen einige spannende Ideen zusammen, die wir noch etwas ergänzt haben:
Müllberg in Gersthofen:
Dort ist es schön grün. Augsburg hat man mit all seinen Co2-fauchenden Schornsteinen gut im Blick. Aber die Augsburger müssen das Klimacamp nicht mehr so oft sehen.
AEV-Stadion:
Wenn der AEV nach dem Abstieg in der Zweiten Liga spielen muss, ist ja auf den Tribünen genug Platz für die Klimacamper. Und die Auswärts-Fans aus Heilbronn, Dresden oder Crimmitschau hätten sicher Spaß an einer fröhlichen Debatte über den Sinn veganer Fleischpflanzerl.
Hochablass:
Das Publikum ist im Winter etwas rar. Doch die Klimacamper könnten sich nützlich machen und die Ordnungskräfte beim ewigen Kampf gegen Fahrradfahrer auf dem Laufsteg unterstützen. Und: In der Schwarzen Kiste gibt es fair gehandelten Kaffee.
Königsplatz:
In der zentralen Grünanlage ist viel Platz unter alten Bäumen. Die benachbarte Schaezlerstraße ist voller feindlicher Autos. Sie eignet sich hervorragend zum spontanen Happening für Klimakleber.
Autobahnsee:
Diesen Vorschlag eines Nutzers haben wir nicht sofort verstanden. Vermutlich weil der See weit weg ist von der City. Oder weil der Name ein Pfeil im Fleisch der Klimacamper ist.
Popup-Store Annastraße:
Der Vormieter Bundeswehr soll aktuell ganz zufrieden sein. Die Männer und Frauen in Oliv haben sich den einen oder anderen Augsburger für ihre Einsätze geschnappt. Könnte beim Recruiting durch bunte Weltverbesserer auch funktionieren.
Illegaler Müllplatz:
Gab ja eine große Aufregung um den verbotenen Schuttabladeplatz. Eine Nachnutzung durch das Klimacamp wäre legal. Das Naturfreibad ist nebenan. Schade, dass es im November schon geschlossen ist.
Bahnhofsvorplatz:
Vielleicht ein bisschen laut wegen der Endlos-Baustelle. Und morgens viel Traffic. Ist nichts für Langschläfer. Aber Zugfahrer sind Gleichgesinnte im Kampf gegen das Auto. Da geht oft ein Feierabendbier mit den Pendlern zur veganen Bratwurst.
WWK-Arena:
Das Stadion läuft im Betrieb Co2-neutral. Und der gepflegte Hybridrasen wird nur alle zwei Wochen zum Fußballspielen gebraucht. Ein Einzug der Klimacamper wäre ein Beitrag zur effizienten Freiflächennutzung: 13 Tage Camping, einen Tag kicken.
Oberhauser Bahnhof:
Dort sind viele Autofahrer auf der Ulmer Straße, die man beschimpfen kann, weil sie zur Arbeit fahren, Geld verdienen und Steuern zahlen. Auf dem Platz trifft man nette Leute, die Zeit für ein Pläuschchen und manchmal auch für ein Tütchen haben.
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