Eine Vision, wie man Elias Holl in Augsburg besonders eindrucksvoll erleben kann, entwickelten die Architekten um Andi Mueller und Christian Essler von Wunderle+Partner. Ihre Idee: Ein Rundgang durch die Fuggerstadt auf einem roten Pfad, der die Bauwerke des großen Meisters miteinander verbindet. Am farbigen Wegesrand finden sich bei dieser Idee immer wieder aussagekräftige Info-Tafeln bezüglich der Gebäude. An Knotenpunkten ließe sich die Tour problemlos unterbrechen, um zum Beispiel das Rathaus oder den Goldenen Saal auch von innen zu besichtigen, nicht nur zu passieren. Zusätzlich haben sich die Holl-Nachfolger ein spannendes Audio-Konzept ausgedacht, welches die Tour von der Stadtmetzg, die um ein „rotes Informationszentrum“ erweitert würde, bis zum Finale in der Spitalgasse – mit Puppenkiste und Rotem Tor gleich doppelt „Holl“-interessant – vervollständigen könnte.

Architekten-Team Wunderle+Partner

Ein zwei Kilometer langer, roter Weg macht Elias Holl in allen Facetten zum Erlebnis

Was man zu Elias Holl wissen muss

Elias Holl wurde am 28. Februar 1573 in Augsburg geboren. Sein Vater Hans Holl war ein angesehener Baumeister. Nach dessen Tod übernahm Elias das Familienunternehmen. Wie andere Meister der deutschen Renaissance holte er sich auf einer Studienreise nach Italien Inspiration. Die ersten Aufträge in Augsburg folgten, u.a. das Bäckerzunfthaus am Perlachberg. 1602 wurde Holl zum Augsburger Stadtwerkmeister ernannt. Von 1615 bis 1620 erbaute er das Rathaus. Als Protestant litt auch Holl unter dem Dreißigjährigen Krieg und der Gegenreformation: 1630 wurde er vom Dienst befreit und zu einem einfachen Vermessungsingenieur degradiert. Als die protestantischen Schweden 1632 die Stadt einnahmen, bekam er seinen Posten wieder – nur, um 1635 durch die neue katholische Stadtregierung erneut gekündigt zu werden. Holl war zweimal verheiratet und hatte 21 Kinder. 1646 starb er im Alter von 72 Jahren.