Trotz defensiver Ausrichtung klappte es für den FCA nicht mit einem Auswärtserfolg gegen Rasen Ballsport Leipzig. Trotz früher Führung taten sich die Augsburger sehr schwer und lagen nach der ersten Halbzeit bereits mit 3:1 zurück. Am Ende machte es Augsburg zwar noch einmal spannend, die Punkte blieben aber dennoch in Leipzig.
Mit dem geparkten Bus zu Punkten in Leipzig – so konnte man die Startelf des FC Augsburg zumindest auf den ersten Blick interpretieren. Trainer Enrico Maaßen setzte bei seiner Systemumstellung gleich auf sechs gelernte Verteidiger plus den eher defensiv orientierten Elvis Rexhbecaj im Mittelfeld. Dazu wechselte er in der Startelf dreimal. Für den verletzten Rafal Gikiewicz im Tor begann wie schon in der Hinrunde Tomas Koubek, während in der Abwehr der wiedergenesene Felix Uduokhai sein Comeback feierte. Da auch Jeffrey Gouweleeuw sowie Maximilian Bauer starten durften, bedeutete das mal wieder eine Dreierkette im Augsburger Spiel. Dafür verzichtete Maaßen auf die Doppelspitze, Dion Beljo begann als alleiniger Stürmer und auch Ruben Vargas musste weichen, ihn ersetzte Mads Pedersen.
Heiße Anfangsphase – FCA geht früh in Führung
So defensiv wie man erwarten konnte, begannen die Augsburger aber nicht, stattdessen versuchten sie die Leipziger schon früh im Spielaufbau zu stören. Nach einer ersten guten Leipziger Chance von Dominik Szoboszlai, die Koubek stark parierte, führte der FCA-Matchplan zum ersten Erfolg. In der fünften Minute war es ein Ballverlust von Benjamin Henrichs, der die Gäste in Front brachte. Iago spielte die Kugel von links in den Strafraum, wo Arne Maier angerauscht kam und mit seinem strammen Schuss Janis Blaswich im Tor der Gastgeber keine Chance ließ. Perfekter Start also für die Augsburger, die ihren Vorsprung so schnell, wie er gekommen war, aber schon wieder verspielt hatten. Bereits in Minute zehn gelang den Roten Bullen der Ausgleichstreffer. Dieses Mal verloren die Gäste den Ball in der gegnerischen Hälfte, den Leipziger Gegenangriff vergoldete schließlich Kevin Kampl, der Timo Werners Hereingabe von der rechten Seite aus kurzer Distanz über die Linie drückte.
RB Leipzig macht noch vor der Pause alles klar
Nach der hektischen Anfangsphase beruhigte sich das Spiel nun merklich. Die Sachsen übernahmen die Kontrolle, während die bayerischen Schwaben auf Kontersituationen lauerten. Da diese aber kaum zu Entlastung führten, mussten Fans und Verantwortliche des FCA mitansehen, wie Leipzig nach einer halben Stunde per Doppelschlag bereits für die Vorentscheidung sorgte. Beide Male war es Nationalspieler Timo Werner, der RB mit einem Doppelpack zum 3:1 schoss. Die Führung für die Gastgeber fiel wieder nach einer Hereingabe von der rechten Seite. Henrichs gab nahezu unbedrängt in die Mitte, wo Werner sich nicht zweimal bitten ließ und den Ball aus elf Metern links unten im Tor versenkte (32.). Nun völlig befreit aufspielend legte Werner direkt nach und das mit einer starken Einzelleistung. Einen Ball von Kampl in die Spitze legte er sich perfekt halbhoch vor und zog dann direkt ab. Sein sehenswerter Volleyschuss schlug unhaltbar für Koubek unter der Latte ein und sorgte für eine komfortable Führung der Gastgeber.
Maaßen sah sich gezwungen zum Handeln und brachte Fredrik Jensen für den – mal wieder – schwachen Robert Gumny. Zwar ließ es die Mannschaft von Marco Rose bis zur Pause etwas ruhiger angehen, für Gefahr sorgen konnten die Gäste jedoch nicht mehr, so blieb es beim 1:3 nach 45 Minuten aus Augsburger Sicht.
Furiose Augsburger Schlussphase
Trotz eines Wechsels – Maaßen brachte Julian Baumgartlinger für den eher unauffälligen Engels – herrschte in der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild. Die Leipziger hatten weiter alles unter Kontrolle, während der FCA versuchte, Schlimmeres zu verhindern. Nach einer Stunde reagierte Maaßen erneut und schickte Irvin Cardona sowie Ruben Vargas aufs Feld, um die lahmende Offensive zu beleben. Die zwei Neuen sorgten in der 65. Minute für das erste offensive Lebenszeichen der Augsburger in der zweiten Halbzeit. Cardona verzog nach Steckpass von Vargas aus halbrechter Position aber deutlich. Nach weiteren Annäherungen dauerte es bis in die Schlussphase, ehe es noch einmal spannend wurde. Denn Ruben Vargas verkürzte in der 82. Minute auf 2:3 aus Sicht der Gäste. Nachdem ein abgeblockter Schuss von Pedersen dem Schweizer vor die Füße gefallen war, fackelte dieser nicht lange und überwand Blaswich gekonnt per Flachschuss. Der FCA warf in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorn, doch Leipzig brachte den knappen Vorsprung ins Ziel.
So bleibt der FCA auch im fünften Spiel in Folge ohne Sieg und gerät in der Tabelle immer mehr unter Druck, während RB Leipzig gerade gegen Ende die Qualität an den Tag legte, die dem FCA in den vergangenen Wochen so abgegangen war. Ein knappes Ergebnis auch einmal über die Zeit zu retten.
Aufstellung: Koubek – Gumny (38.Jensen), Bauer, Gouweleeuw, Uduokhai (78. Veiga), Iago – Engels (46.Baumgartlinger), Maier (61.Vargas), Rexhbecaj, Pedersen – Beljo (61.Cardona)
Schiedsrichter: Marco Fritz
Zuschauer: 40.000