Marinko Jurendic ist ein Mann der klaren Worte. Mit seiner ruhigen, besonnenen Art soll er als neuer Sportdirektor, den FC Augsburg in eine erfolgreiche Zukunft führen. Was allerdings die konkrete Zielsetzung für die Saison angeht, lässt er sich noch nicht allzu viel entlocken.
In seinen ersten Tagen hat der Schweizer schon viel gesehen, was ihm gefallen hat. „Das, was ich von der Mannschaft gesehen habe, war richtig gut. Kampfkraft, Biss, das hat Spaß gemacht. Man hat gemerkt: Die Leute im Stadion waren angetan vom Auftritt der Mannschaft und ich auch“, sagte Jurendic auf seiner Antritts-Pressekonferenz. Dennoch gibt es für 45-Jährigen noch einiges zu optimieren. Schließlich ist das Transferfenster noch knapp einen Monat geöffnet. „Die Kaderplanung ist rollend, da kann noch sehr viel passieren. Der heutige Kader ist aber nicht der Zielkader zum Saisonstart.“ Sowohl auf der Abgangs- als auch auf der Zugangsseite gibt es bei den Fuggerstädtern Bedarf. Konkrete Namen wollte Jurendic aber noch nicht erörtern, es gehe für ihn nun erst einmal darum, sich ein Bild zu machen und Gespräche mit den Spielern zu führen.
Stefan Reuter bestätigt, Maurice steht vor dem Absprung
Eine Personalie genauer erläutern konnte dafür Sportgeschäftsführer Stefan Reuter. Maurice Malone lehnte ein Angebot zur Vertragsverlängerung in Augsburg ab und befindet sich in finalen Verhandlungen mit Sturm Graz. Der 22-Jährige, der in der letzten Saison an den Wolfsberger AC ausgeliehen war, kehrt also aller Voraussicht nach in die österreichische Bundesliga zurück.
Für Reuter geht es hingegen von der Position am Spielfeld in die zweite Reihe auf die Tribüne, mit Jurendic auf der Bank verspricht sich der FCA ein ruhigeres Auftreten und weniger hitzige Debatten mit den Unparteiischen. Ein Thema, das die Augsburger in der vergangenen Spielzeit immer wieder beschäftigte, kassierten sie die meisten Gelben Karten der kompletten Liga. „Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass der Cheftrainer ein gutes Gefühl bekommt. Ein Spiel ist dynamisch, voller Dramaturgie, und da soll ich auch für Ruhe sorgen. Ich werde aber auch einstehen in den wichtigen Momenten. Wir müssen ein Team sein auf der Bank, fokussiert auf den Sieg. Da werde ich nicht nur der ruhige Schweizer‘ sein“, erklärt Jurendic seine Rolle am Spielfeldrand.
Marinko Jurendic: „Ich habe richtig Bock auf die neue Aufgabe“
Bereits seit längerem befand sich der FC Augsburg auf der Suche nach einem Sportdirektor, mit Marinko Jurendic liefen die Gespräche von Anfang an gut, wie beide Seiten betonten, eine Einigung war schnell erzielt. Aufgrund seiner Verpflichtungen beim FC Zürich war sein Wechsel aber erst Anfang August möglich, jetzt ist er da und freut sich umso mehr. „Ich habe richtig Bock auf die neue Aufgabe“, sagt der abgeklärt wirkende Schweizer. Dass der FC Augsburg seine neue Heimat werden könnte, daran lässt er keine Zweifel. „Ich habe gespürt, hier passe ich hin.“
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