Das Theter Ensemble spielt „Die Willküre“: Bei der Premiere am Donnerstag, 30. November, im City Club war das Publikum schonmal begeistert. Die Schauspieler, Gabi Dunkel, Patricia Hartl, David Paul Kammerer, Julius Kühmstedt, Vanja Pagany, Tim Pauels, Johannes Prechtl, Sara Steffes und Gabriel Wech, entlockten den Zuschauern immer wieder lautes Gelächter. Das Augsburg Journal hat sich vorab mit den Menschen hinter „Die Willküre“ getroffen, die uns nicht nur die Story hinter dem Titel verraten haben.
First things first: Ist „Die Willküre“ nun eine eine Anspielung auf Wagners „Walküre“? Die Crew lacht: einerseits schon – aber das Thema ist ein anderes. Produktionsleitung Matthias Deuring sagt: „Wir haben uns echt abgekämpft mit dem Titel. Der war aber schon am Anfang im Gespräch. Aber der war so naheliegend.“
Ein Stück über den Tod: gesellschaftskritisch, aber eine Komödie soll „Die Willküre“ sein
Im Stück „Die Willküre“ vom Theter Ensemble geht es um ein scheinbar eher unangenehmes Thema: den Tod und das Leben danach. Eine „willkürlich zusammengewürfelte Dreier-WG von Toten“ hat besten Ausblick auf ihre Beerdigung, inklusive „beste(r) Aussicht auf ungeliebte Nachbarn und grässlichen Grabschmuck“. Aber keine Angst: Das Stück sei zwar gesellschaftskritisch, aber immer noch eine Komödie, erklärt Regisseurin Sophia Planckh. Ist es denn angemessen, wenn gefühlt überall Krieg und Tod die News bestimmen, ein lustiges Stück über den Tod auf die Bühne zu bringen? Planckh ist sich sicher: „Man kann sich mit verschiedenen Arten mit dem Tod auseinandersetzen. Ich hoffe auch, dass ich die Leute dazu kriege.“ Amelie Seeger, neben Iris Schmidt künstlerische Leitung sowie erste Vorsitzende des Vereins, ergänzt, als junge Theatermacher hätten sie eine andere Aufgabe, einen anderen Anspruch: „Ich finde, es ist nicht die richtige Zeit, nur noch Seichtes zu machen.“
Im Stück gibt es nicht nur zum ersten Mal eine Kampfsport-Einlage, auch neue Gesichter sind dabei: fünf auf der Bühne. Annalisa Hartz ist zum ersten Mal Regieassistenz. Neu war auch, als Team ein Stück zu schreiben: Sophia Planckh, Vivien Claire Bergjann, Gabi Dunkel und Matthias Deuring waren beteiligt. Planckh hatte das Konzept mit verschiedenen Ebenen und deren Rahmenbedingungen erstellt. Etwa: Die Toten sehen die Lebenden, aber nicht umgekehrt. Auch willkürlich: Die anderen sollten sich dann die Rollen ausdenken und konnten sich dabei an einem Fragenkatalog entlanghangeln. Deuring erklärt: „Im Grunde war‘s für drei Leute eine Auftragsarbeit.“ Dann hätten sie sich zusammengesetzt. Er fährt fort, der Schreibprozess sei aber sehr konstruktiv gewesen: „Wir waren uns eher einig, dass Dinge nicht funktionieren.“
„Die Willküre“ vom Theter Ensemble: Weitere Vorstellungen bis 17. Dezember
Bleibt noch eine Frage: „Wüsstest du manchmal auch gerne, wer so alles auf deine Beerdigung kommen würde?“, wie es auf dem Flyer zu „Die Wilküre“ steht. Deuring lacht: „Obwohl ich mitgeschrieben habe, sogar den Flyer, habe ich mir gerade zum ersten Mal diese Frage gestellt. Ich glaube, es interessiert mich nicht.“ Regieassistentin Hartz winkt auch eher ab: „Dann würde ich von vornherein wissen, welche Beziehungen und Freundschaften halten.“
Weitere Vorstellungstermine, jeweils im City Club, Konrad-Adenauer-Allee 9:
- Freitag, 1. Dezember, 20.30 Uhr
- Sonntag, 3. Dezember, 18 Uhr
- Donnerstag, 7. Dezember, 20.30 Uhr
- Freitag, 8. Dezember, 20.30 Uhr
- Sonntag, 10. Dezember, 18 Uhr
- Dienstag, 12. Dezember, 20.30 Uhr
- Mittwoch, 13. Dezember, 20.30 Uhr
- Sonntag, 17. Dezember, 18 Uhr