Der FC Augsburg war in der vergangenen Woche sehr aktiv auf dem Transfermarkt, nicht nur was Abgänge angeht. Noch am Freitagabend kündigte der Club den ersten Neuzugang der Transferphase an, Kristijan Jakić wechselt auf Leihbasis von Eintracht Frankfurt nach Bayerisch Schwaben.

Damit, dass der 26-Jährige beim Spiel gegen Gladbach Jess Thorups erste Wechseloption sein würde und über 30 Minuten Spielzeit erhalten sollte, hatten im Vorfeld allein aufgrund der kurzen Eingewöhnungszeit nur die Allerwenigsten gerechnet. Doch Jakić kam in der 60. Minute aufs Feld und half dabei, den 2:1-Erfolg über die Zeit zu bringen. „Ich bin sehr froh über den Sieg der Mannschaft, das hat oberste Priorität. Natürlich freue ich mich aber auch, dass ich bereits die ersten Einsatzminuten sammeln durfte. Augsburg ist aktuell der perfekte Platz für mich und mein erster Eindruck ist wirklich klasse“, freute er sich nach seiner Einwechslung.

Das Gerücht, dass der FCA auf der Suche nach einem zentralen Mittelfeldspieler sei, hielt sich in den vergangenen Wochen hartnäckig, mit Jakić konnte Marinko Jurendic den Wunsch vom Trainer erfüllen. Aber nicht nur im zentralen Mittelfeld fühlt sich Augsburgs neue Nummer 17 zu Hause, er kann auch als Innen- und Rechtsverteidiger agieren. In Gladbach durfte der Kroate aber auf seiner angestammten Position auf der Doppelsechs neben Elvis Rexhbecaj ran und klinkte sich ohne Probleme ins Mannschaftsgefüge ein. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass Jakić in der Hinrunde bei der Eintracht auf gerade einmal vier Einsätze kam.

“Mein erster Eindruck ist Klasse”

Kristijan Jakić

In den letzten Spielzeiten war das noch anders. Der fünffache kroatische Nationalspieler zählte bei Frankfurt lange zum Stammpersonal, stand sowohl im Europa League-Finale als auch in allen acht Champions League-Spielen auf dem Platz. Damit verfügt der Mittelfeldmann über internationale Erfahrung, die im Augsburger Kader seinesgleichen sucht. Das sei auch einer der Gründe für die Verpflichtung gewesen. „Kristijan ist trotz seines Alters bereits sehr erfahren und besticht durch seine ausgeprägte Zweikampfstärke. Mit der Verpflichtung bekommt unser Team einen zuverlässigen, laufstarken Defensivspieler, der fußballerisch und charakterlich zu unserer Spielweise passt“, erklärt Sportdirektor Jurendic.

Obwohl Jakićs kurzfristiger Einstand ohne Probleme verlief, ist nicht gesichert, dass der Neuzugang auch am kommenden Samstag gegen Bayern in der Startelf steht. Schließlich dürfte Niklas Dorsch bis dahin wieder vollständig fit sein und seinerseits gute Aussichten auf einen Platz in der ersten Elf haben. Und auch Rexhbecajs Leistungen in den vergangenen Partien laden nicht gerade dazu ein, seine angestammte Rolle infrage zu stellen. Dennoch könnte es Thorup gegen offensiv ausgerichtete Münchner mit einem defensiveren Ansatz versuchen und Jakić zusätzlich zu Dorsch und Rexhbecaj in die Startelf beordern, was eventuell zu Lasten von Fredrik Jensen gehen könnte. Abseits der Aufstellungs- und Ausrichtungsfrage steht Augsburg gegen den FC Bayern ein echter Härtetest bevor. Wie man die agile Angriffsreihe um Jamal Musiala und Leroy Sané in Schach halten kann, zeigte am vergangenen Sonntag eindrucksvoll Werder Bremen, das beim überraschenden 1:0-Erfolg den ersten Sieg gegen den Rekordmeister seit 2008 einfahren konnte.

Jess Thorup wird das sicher genau registriert haben und dem FCA die richtige Taktik mit auf den Weg geben, mit oder ohne Kristijan Jakić in der Startelf. jok

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