Eine Traumhochzeit, die Augsburg an diesem Tag zum „Hotspot der High Society“ machte, wie es die Illustrierte GALA postete. Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen (42) und die Amerikanerin Gabriella Stoudemire (36) gaben sich in der Moritzkirche feierlich das Ja-Wort.
Bischof Bertram Meier vollzog am mit Birkenbäumchen geschmückten Altar die Trauung, assistiert von Dekan Helmut Haug (St. Moritz-Kirche) und Pfarrer Jacek Wyrwich (St. Markus-Kirche in der Fuggerei). Nach Orgelklängen von Händel und Orlando di Lasso bildete „Oh Happy Day“, gesungen von den Augsburger Domsingknaben und begleitet vom Ensemble der Dommusik, das festliche Finale. Verbunden mit seinem Segen und als Geschenk ein Rosenkranz gratulierte Papst Franziskus aus Rom. Als Trauzeugen fungierten für den Bräutigam sein Bruder, Nikolaus Graf Fugger-Babenhausen sowie Franz-Albrecht Erbprinz zu Oettingen-Spielberg, für die Braut ihr Bruder Cranford Stoudemire und Calypso Saccani. In der ersten Bank der kleine, gerade mal ein Jahr junge gemeinsame Sohn des Brautpaares, Graf Otto. Im strahlend weißen, mit Pfingstrosen und Maiglöckchen dekorierten Gotteshaus versammelten sich rund 400 eingeladene Mitglieder des internationalen Hochadels und Society-Prominenz aus Italien, Frankreich, USA und Südamerika – ein Grund dafür, dass der Gottesdienst teilweise auf Englisch gehalten wurde.
Große Begeisterung der Fugger-Hochzeitsgäste
Mehrere hundert Schaulustige verfolgten den glanzvollen Auszug des umjubelten Hochzeitspaares aus der Moritzkirche. Viel bewundert, die Braut. Langer Schleier, die Haare zum Teil hochgesteckt, das die Taille sanft umschmeichelnde Brautkleid, schulterfrei und mit Carmenärmel, entwarf der New Yorker Modeschöpfer Gilles Mendel, in dessen Kundinnen-Kartei auch Stars wie Taylor Swift und Heidi Klum zu finden sind. Es regnete Rosenblätter und die Handy-Kameras waren im Dauereinsatz. Mit Söhnchen Graf Otto auf dem Arm ging es an den Spalier stehenden Ehrengästen vorbei zur „Hochzeitskutsche“, einem 1970er-Oldtimer 600 Jolly Ghia. Die Fahrt endete um die Ecke, direkt zum Empfang im Serenadenhof des Fugger-hauses. Für Speis und Trank sorgte hier das Team des Münchner Nobel-Caterers „Käfer“, ein „Prosit der Gemütlichkeit“ steuerte zu Champagner, Bier und Bratwürsten die Blaskapelle Babenhausen bei.
Der Bilderbuch-Tag unter strahlend blauem Bayern-Himmel fand seine Fortsetzung am frühen Abend zum Dinner in der Scheune auf dem Gelände von Schloss Wellenburg. Die Speisekarte: Grüne Gazpacho oder Rigatoni alla Wodka, Tagliata di manzo und zum Nachtisch Frozen Pina Colada. Wie Teilnehmer berichten, strömten die Gäste kurz nach Mitternacht über die mit Fackeln illuminierte Wellenburger Allee zur heißen Disco-Party ins Schloss. „Bunte“-Journalistin Sandra Heumann notierte: „Das Brautpaar feierte bis 6.30 Uhr, quasi bis Sohn Otto aufwachte“.
Standesamtliche Hochzeit bereits 2022
Wegen Erkrankung und Tod des Brautvaters wurde die kirchliche Trauung aufgeschoben: Die Verlobung von Erbgraf Alexander und Gabrielle Stoudemire fand, unbemerkt von der Medienöffentlichkeit, bereits im Sommer 2019 satt. 2022 folgte die standesamtliche Hochzeit. Sehr zur Freude der beiden Familien. Sterling Cranford Stoudemire, der Vater der Braut und ein hoch angesehener Finanzexperte, hatte gleich großen Gefallen an seinem Schwiegersohn gefunden, der damals im Adels-Ranking zu den begehrtesten Junggesellen Europas zählte. Als Nachkomme von Jakob Fugger „von der Lilie“ – zwischen 1495 und 1525 der bedeutendste Bankier Europas mit einem Vermögen, das heute – so Fachleute – einem Betrag um die 360 Milliarden Euro entsprechen würde – ist Harvard-Absolvent Erbgraf Alexander Nachfolger seines Vaters Hubertus Fürst Fugger-Babenhausen (67) als Chef der sieben Fürstlich Gräflich Fuggerschen Stiftungen. Zudem verwaltet er den umfänglichen Forst-, Landwirtschafts- und Immobilienbesitz, was auch den Bestand der Fuggerei sichert.
Aufgrund der Erkrankung des Brautvaters, der im vergangenen Jahr im Alter von 73 Jahren einem schweren Krebsleiden erlag, ist der Termin für die kirchliche Trauung bis zum Mai 2024 aufgeschoben worden. Brautmutter Dora-Beatriz Cortés Gelpi entstammt der Schokoladen-Dynastie „Cortés“ in Puerto Rico. Tochter Gabriella studierte an der Georgetown University Betriebswirtschaft und arbeitet als Kunstexpertin.
Blick in die Gästeliste
Während der Adel aus Augsburg und Umland vorwiegend durch Abwesenheit glänzte, wurde aus der Fuggerstadt Oberbürgermeisterin Eva Weber – postete im Internet mehrere Schnappschüsse – und Riegele-„Bierbaron“ Sebastian Priller gesichtet. Dafür kamen aus dem Ries Mitglieder der mit Erbgraf Alexander gut befreundeten Fürstenfamilie Oettingen-Spielberg. Franz von Bayern brachte seinen langjährigen Lebenspartner Thomas Greinwald mit. Leopold Prinz von Bayern und Prinzessin Ursula waren mit ihren Kindern Felipa, Konstantin und Manuel samt Partnern vertreten, dabei auch Ludwig Prinz von Bayern und Prinzessin Sophie-Alexandra – sie erwarten demnächst ihr erstes Kind. Charles Graf von Faber-Castell und Gräfin Melissa kamen aus Nürnberg. Alana Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn erschien mit Ehemann Prinz Casimir. Prinz Josef-Emanuel von und zu Liechtenstein kam mit Prinzessin Maria Claudia und Schwester Prinzessin Maria-Anunciata samt Ehemann Emanuele Musini, Produzent Alexis Theo posierte als „Schirmherr“ für Model Marlies Pfeifhofer. Angereist aus Frankreich: Prinz Jean-Christophe Napoleon mit Ehefrau Prinzessin Olympia, geborene Gräfin von und zu Arco-Zinneberg. Philipp Sachs mit Ehefrau Elisabeth (Dracula Club St. Moritz), Mafalda Prinzessin von Hessen mit ihrem Lebensgefährten Rolf Sachs. Dessen Tochter Roya sah man mit der amerikanischen Influencerin Hannah Bronfman, laut BILD die Tochter des 69-jährigen Mega-Investors Edgar Miles Bronfman (Warner Music Group). Last but not least die Familie des Bräutigams mit Vater Hubertus Fürst Fugger-Babenhausen und seiner Frau Fürstin Alexandra, Schwester Franziska Gräfin Fugger-Babenhausen mit Künstler-Partner Mauro Bergonzoli sowie Bruder und Trauzeuge Nikolaus Graf Fugger-Babenhausen.
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