BOB‘S Punkrock Pizzeria & Beer Bar Düsseldorf sorgt im Epizentrum der legendären Kneipenmeile der Düsseldorfer Altstadt für Aufsehen. Das trashige Image der kürzlich eröffneten 400 Quadratmeter großen Gastro-Location auf zwei Etagen hat seine Wurzeln in Augsburg. „Rocker-Pinten“-Chef Stefan „Bob“ Meitinger – in der Fuggerstadt und Gersthofen inzwischen mit neun „BOB´s“-Standorten erfolgreich, ist seit geraumer Zeit u.a. auch in München, Ingolstadt und Fürth am Start. Im August 2023 folgte Bochum, jetzt eben Düsseldorf und ab August 2024 auch Solingen – 27 sind es dann insgesamt bundesweit. Weitere Expansionspläne umfassen die gesamte Republik. „Wir haben tolle Städte wie Hamburg, Berlin etc auf unserer Liste“, bekräftigt Mit-Geschäftsführer und CEO Chris Ress im Gespräch mit dem AJ REPORTER.
Düsseldorfer Gleichstellungsbeauftrage zum „Schnitzelpuff“: Vorliebe für die 1990er
In Düsseldorf-Hymnen wie von den Broilers und ihren Punk-Texten („Düsseldorfer Jungs vom Altbier platt“) zeigt sich, dass in der Rheinmetropole eher Schunkelatmosphäre statt Chic gepflegt wird. Doch das neue BOB´s setzt da noch einen drauf: Auf der nicht ganz jugendfreien Karte der als „Schnitzelpuff“ bezeichneten Küche finden sich „geiles Fleisch“-Spezialitäten wie „Vienna Pussi Baby“, „Chantal liebt heiße Eier“ und „Läufige Emanuelle“. Die Düsseldorfer Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart im knapp 100 Meter entfernten Rathaus kommentiert das in einem t-online-Interview etwas distanziert: „Wer im Jahr 2024 ein Restaurant unter dem Namen ‚Schnitzelpuff‘ eröffnet und mit ‚geiler Steinofenpizza‘ wirbt, hat offenbar eine Vorliebe für die 1990er-Jahre.“
Was den Erfolg von „BOB’s“ ausmacht – in Augsburg und Düsseldorf
Das mag wohl sein, aber vermutlich ist es genau diese etwas aus der aktuellen Zeit der „political correctness“ gefallene Attitüde, die den generationsübergreifenden Erfolg des „BOB´s-Konzepts“ ausmacht. Und das „Bob“ gerne bewusst provoziert, wissen die Augsburger auch seit seinen gelinde gesagt „unkonventionellen“ Wahlplakaten für den Landtag. Trotz eines Achtungserfolgs – immerhin gelang es dem 54-Jährigen, zahlreiche potenzielle „Nicht-Wähler“ zum Urnengang zu bewegen – wurde es mit der Politiker-Karriere nichts; also konzentriert sich der passionierte Biertrinker auf das, was er am besten kann: Sein „Sommer am Kiez“-Festival auf dem Augsburger Helmut-Haller-Platz und am Gaswerk läuft hervorragend – mit den höchsten Vorverkaufszahlen seit Bestehen der Konzertreihe. Und als Festwirt ist der „Kumpel-Typ“ im Oktober auf der Gersthofer Kirchweih vertreten. Dort dürfte die Karte dann etwas traditioneller ausfallen, aber für die eine oder andere Überraschung im Bierzelt ist mit Sicherheit gesorgt…