Vor 18 Jahren, als wegen der Fußballweltmeisterschaft der Frauen Bundesligavereine plötzlich eine Frauenabteilung brauchten, begann beim FCA eine bemerkenswerte Reise. Christian Korte, damals frisch gewähltes Aufsichtsratsmitglied, wurde von Präsident Walther Seinsch vor eine herausfordernde Aufgabe gestellt: „Der FCA braucht eine Damenabteilung, die sollte aber nichts kosten.“
„Wie soll das gehen?“, fragte sich Korte. „Du bist ein Frauenversteher. Du kannst es und du machst es“, entgegnete Seinsch. Also nahm Korte die Herausforderung an. Er übernahm eine bestehende Mannschaft mit 19 Spielerinnen und einem Trainer, die zu einem Verein gehörten, der seine Frauenabteilung aufgab. Innerhalb kürzester Zeit meldete er die Mannschaft in der untersten Liga an und fand einen Fußballplatz im Bärenkeller.
Die ersten Sponsoren der FCA-Frauen waren „Korte Antennentechnik“ und das „Il Porcino“
Ohne jegliches Budget war es für Korte eine enorme Aufgabe, aber er ließ sich nicht entmutigen. Die ersten Trikotsponsoren waren „Korte Antennentechnik”, die Firma seines Vaters, für das Heimtrikot sowie das Lokal „Il Porcino“ von Bruno Strocci für das Auswärtstrikot. Mit viel Engagement und Leidenschaft gelang es ihm, die Mannschaft schnell zum Aufstieg zu führen und weitere talentierte Spielerinnen zu gewinnen. Die Idee des „Club 100“ entstand, bei dem Sponsoren 100 Euro im Jahr spendeten, um die Damenabteilung zu unterstützen. Kreative Fundraising-Aktionen wie der Verkauf von alten FCA-Trikots auf eBay trugen ebenfalls zur Finanzierung bei.
Korte war nicht nur der Abteilungsleiter, sondern auch ein Freund und Mentor für die Spielerinnen. „Die Mädels haben mich privat zu Partys mitgenommen, jetzt durfte ich anlässlich des jüngsten Aufstiegs in die Bezirksoberliga etwas zurückgeben“, erzählt der 58-Jährige. Korte, in Augsburg auch bekannt als Besitzer der Kult-Kneipe Brez’n, lud die komplette Mannschaft ein.
Lea Franek spielt seit 8 Jahren beim FCA
Mit dabei war auch Lea Franek. Die 21-Jährige spielt bereits seit acht Jahren für die FCA-Frauen und freute sich besonders, bei der Aufstiegsfeier dabei zu sein. „Ich spiele zwar selbst in der zweiten Mannschaft, aber man kennt sich untereinander natürlich und ich habe hier bereits viele Freundschaften geschlossen.“ An ihre Anfänge im Verein erinnert sie sich noch gut zurück: „Ganz am Anfang war ich noch in der Jugend. Damals hatten wir nur eine B-Jugend. Heute haben wir sogar eine E-Jugend. Es hat sich viel getan.“
Auf dem Weg dahin konnte sich Christian Korte stets auf einige Leute verlassen. Allen voran Irene Krapf, die Frau des aktuellen FCA-Präsidenten Markus Krapf. „Sie war immer die gute Seele des Vereins und hat uns bei Festen und Veranstaltungen zur Seite gestanden“, betont Korte.
Mittlerweile ist das FCA-Ehrenratsmitglied nicht mehr aktiv in der Abteilung involviert, sondern verfolgt die Spiele nur noch als Fan. Die Entwicklung der Frauenabteilung beobachtet er mit Stolz, sieht aber auch die Herausforderungen, wie die Trainingsbedingungen und die Verzahnung mit dem Nachwuchsleistungszentrum. Da Präsident Krapf aber bereits bei seinem Amtsantritt ankündigte, die Abteilung weiter nach vorne bringen zu wollen, sind Christian Korte und Lea Franek optimistisch, was die Zukunft angeht. Die sportliche Entwicklung geht schließlich seit Jahren in die richtige Richtung.
