Eine halbe Stunde bin ich um ihn herumgeschlichen und musste feststellen, dass er im Seitenprofil am eindrucksvollsten wirkt“, erinnert sich Fotograf Ulrich Wagner (59) an das Making-of seiner außergewöhnlichen Portraitaufnahmen vor dem Haus St. Ulrich hinter der gleichnamigen Kirche.

Der heilige St. Ulrich war es auch, den es möglichst eindrucksvoll abzulichten galt, was dem langjährigen Mitarbeiter der Augsburger Allgemeinen letztlich famos gelang. Sein „Ulrichs-Portrait“ ist inzwischen nämlich 1,1 Millionen mal erhältlich – als Briefmarke der Deutschen Post AG an allen regulären Verkaufsstellen.

Als Kind hat Ulrich Wagner schon leidenschaftlich Briefmarken gesammelt

„Als Kind habe ich leidenschaftlich Briefmarken gesammelt“, erinnert er sich. Auch deswegen ist die Auswahl seines Ulrich-Motivs für die Sondermarke zum Ulrichs-Jubiläum – mit einem Wert von 275 Cent für Briefe bis 1.000 Gramm – eine ganz besondere Ehre. Auch wenn das Jubiläumsjahr anlässlich des 1100. Jahrestags der Bischofsweihe und seinem 1.050. Todestag kürzlich zu Ende ging, soll die Marke – laut dem amtierenden Bischof Bertram – „eine Erinnerung an den heiligen Ulrich sein und ein Auftrag für uns alle.“ Er wolle keine historische Rückschau, sondern die Erkenntnis über das soziale, mutige und europäische Wirken des heiligen Ulrich fördern.

Die Idee zur Briefmarke hatte der Bischof selbst, im ehemaligen Finanzminister Theo Waigel fand er einen prominenten Fürsprecher. Die Sonderbriefmarke mit Ulrich Wagners Fotografie wurde vom Freisinger Design-Professor Peter Krüll gestaltet. Die Bronze-Skulptur selbst erschuf der Münchner Bildhauer Klaus Backmund im Jahr 1993.

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