Rücken- und Nackenschmerzen sind heute ein weit verbreitetes Problem im modernen Büroalltag. „Viele Menschen unterschätzen die ersten Anzeichen von Beschwerden, und das kann fatale Folgen haben“, erklärt Taras Alekseenko, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Augsburger Praxis REWITHÉ – Regenerative Orthopädie & Wirbelsäulentherapie. Durch langes Sitzen und falsche Körperhaltungen entstehen Belastungen, die nicht nur die Wirbelsäule, sondern auch den gesamten Bewegungsapparat betreffen.
Die Hauptursachen für Rücken- und Nackenschmerzen sind meist multifaktoriell. „Viele Menschen sitzen stundenlang in einer unergonomischen Haltung, was den Druck auf die Wirbelsäule erhöht und zu muskulären Verspannungen führt“, so Alekseenko. Das größte Problem ist oft ein schlecht eingerichteter Arbeitsplatz, der den Körper in unnatürliche Positionen zwingt. Bewegung, die der Körper dringend bräuchte, kommt häufig zu kurz, was zusätzlich die Rückenmuskulatur schwächt. Auch der Stress im Berufsleben spielt eine wesentliche Rolle: „Unter Druck neigt der Körper dazu, die Schultern hochzuziehen und die Rückenmuskulatur anzuspannen. Diese dauerhafte Anspannung kann zu chronischen Schmerzen führen“, erklärt der Mediziner weiter.
Taras Alekseenko: ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes und regelmäßige Bewegung sind wichtig
Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Leistungsfähigkeit im Beruf. Akute Beschwerden, die nicht rechtzeitig behandelt werden, entwickeln sich häufig zu chronischen Problemen. Verspannungen der Muskulatur, eingeschränkte Beweglichkeit und dauerhafte Schmerzen sind die Folge. „Wir sehen in unserer Praxis immer wieder, dass viele Patienten erst dann kommen, wenn die Schmerzen bereits in andere Bereiche wie die Schultern oder Arme ausstrahlen“, warnt Alekseenko. Ein rechtzeitiger Besuch beim Orthopäden könnte solche Entwicklungen oft verhindern.
Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels. Mit präventiven Maßnahmen lässt sich viel erreichen. „Die beste Therapie ist die Prävention“, betont der REWITHÉ-Chef. Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes ist der erste Schritt. Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe sein, und die Füße flach auf dem Boden stehen. „Auch regelmäßige Bewegung ist essenziell. Bereits kleine Veränderungen, wie Telefonate im Stehen oder kurze Spaziergänge, haben eine positive Wirkung auf den gesamten Körper“, rät der Orthopäde. Dehnübungen und ein gezieltes Stressmanagement sind weitere Schlüssel zur Vorbeugung. „Techniken wie Yoga oder Meditation helfen dabei, nicht nur den Geist, sondern auch die Muskeln zu entspannen“, so Dr. Alekseenko.
Rücken- und Nackenschmerzen sind häufig vermeidbar, wenn man achtsam mit seinem Körper umgeht. Mit ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung, regelmäßiger Bewegung und gezielter Entspannung kann man viel erreichen. „Wer frühzeitig handelt, kann nicht nur Beschwerden lindern, sondern auch langfristig seine Leistungsfähigkeit sichern“, schließt Alekseenko ab.
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