Der FC Augsburg eilt derzeit von Rekord zu Rekord. Minuten ohne Gegentor – mittlerweile 523: Check. Meiste Spiele in Folge ohne Niederlage – derzeit neun an der Zahl: Check. Beides gab es seit der Bundesligazugehörigkeit im Club noch nie.

Was es in der kompletten Ligageschichte erst ein einziges Mal gab, sind acht Spiele infolge eines Neuzugangs ohne Gegentor. Derer sieben hat derzeit Cedric Zesiger gesammelt und befindet sich damit in bester Gesellschaft. Das gleiche Kunststück gelang Philipp Lahm in der Saison 2003/04 beim VfB Stuttgart. Sogar noch ein Spiel mehr sammelte in derselben Saison Jurica Vranjes von Bayer 04 Leverkusen, der den Rekord bis heute hält. Mit einer weiteren „Zu null“-Partie könnte Zesiger den Rekord einstellen – und das ausgerechnet gegen den VfL Wolfsburg, seinen Ex-Club.

Der 26-Jährige wechselte im Winter auf Leihbasis von Wolfsburg zum FC Augsburg, inklusive einer Kaufoption, die bei etwa vier Millionen Euro liegen soll. Die Gründe für den Transfer lagen auf der Hand. Bei Wölfe-Coach Ralph Hasenhüttl spielte Zesiger zu Saisonbeginn sehr viel, dann aber fast überhaupt nicht mehr. „Ich war in Wolfsburg nicht ganz glücklich und hatte das Ziel, das zu ändern. In den Gesprächen mit den Verantwortlichen habe ich sehr schnell gemerkt, dass ein Wechsel nach Augsburg genau das Richtige für mich in dieser Situation sein könnte“, sagte der Abwehrspieler kürzlich im Interview des Vereinsmagazins.

Zesiger auf den Spuren von Lahm

Diese Hoffnung bestätigte sich für Zesiger in den vergangenen Wochen. Seit seinem Wechsel bestritt er jedes Spiel von Anfang an, nur gegen Heidenheim (Gelbsperre) und St. Pauli (Oberschenkelprobleme) war er nicht dabei. Beides Partien, in denen der FCA jeweils ein Gegentor kassierte – aber nicht verlor. Dass Finn Dahmens weiße Westen aber nicht nur auf Zesigers Konto gehen, ist ihm völlig klar. „Es braucht natürlich nicht nur mich. Ich versuche, meinen Teil beizutragen. Im Moment klappt das unglaublich gut mit den Jungs zusammen“, so der Schweizer nach dem Sieg gegen Dortmund.

Insgesamt ist der Transfer damit für beide Seiten bis dato voll aufgegangen. „Ich wurde von den Teamkollegen super aufgenommen und fühle mich hier sehr wohl“, sagte Zesiger zuletzt. Am kommenden Samstag um 15.30 Uhr trifft der Abwehrhüne nun auf seinen Ex-Verein und damit ebenfalls auf eines der formstärkeren Teams der Liga. Die Wölfe sind seit sieben Spielen ungeschlagen, der FCA seit neun. In der Tabelle trennen beide Mannschaften lediglich drei Punkte – eine Ausgangssituation, die die Augsburger bestens kennen. Auch vor dem Dortmundspiel hatte man nur drei Zähler Rückstand auf die Schwarz-Gelben. Diesen konnte man dank eines glücklichen Treffers durch Kapitän Jeffrey Gouweleeuw und einer abermals starken Defensivleistung komplett zusammenschmelzen.

Sollte das auch am Samstag zu Hause gegen Wolfsburg gelingen, wird Cedric Zesiger erneut mitentscheidenden Anteil daran haben – am besten mit dem eingestellten Bundesliga-Rekord.

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