Start Augsburg Journal Reporter Experten warnen nach dem Hochwasser vor Mückenplage in Augsburg

Experten warnen nach dem Hochwasser vor Mückenplage in Augsburg

Und jetzt – eine Mückenplage in Augsburg? Die Fluten nach dem Juni-Hochwasser sind weitestgehend abgelaufen, wer aber durch Flur und Wiesen radelt oder läuft, merkt schnell, wie feucht es überall noch ist. Diese Feuchtigkeit macht es vielerlei Tieren leichter zu überleben und sich zu vermehren als brütende Backofenhitze. Experten erwarten jetzt an Schmutter, Zusam, Paar und in anderen Regionen, in denen das Wasser stand, dass sich vor allem Mücken explosionsartig ausbreiten – es steht also eine Blutsauger-Invasion an. Ganz einfach deshalb, weil die Insekten unzählige Möglichkeiten finden, sich zu vermehren. Mücken reicht eine Pfütze in einer Wiese, es reicht aber auch stehendes Wasser in einem halb vollen Eimer, in einer Gießkanne, im Kinderspielzeug und und und.

Für uns Menschen ist das Hochwasser wie dieses in Friedberg so gut wie verschwunden. Für Mücken und andere Stechtiere bietet es nach wie vor gute Brutstätten. Foto: Römmelt

Was die Sache für uns Menschen so lästig macht: Mücken brauchen nur etwa vier Wochen, um von der Eiablage des Muttertiers über die Larve bis hin zu Puppe ihren Nachwuchs zu produzieren. So kann ein einzelnes Mückenweibchen bei vier Gelegen im Jahr mehreren hundert Nachkommen das Leben schenken. Und die wiederum ihren Nachkommen. Und wie bei Mücken bekannt, brauchen diese so wie die Weibchen anderer Insekten das Protein aus dem Blut eines „Säugetiers“ (Kuh, Pferd, Maus … Mensch) für ihre Fortpflanzung. Sie müssen also jemanden stechen, schlimmstenfalls uns selbst. Wer dieser Tage in seinem Garten sitzt, der bekommt schon die ersten Anzeichen dieses Drangs der Insekten nach Blut zu spüren. Ständig summt und sirrt es, wer nicht aufpasst, hat schnell den einen oder anderen Stich an der Hand, dem Knöchel, am Ohr abbekommen. Verbunden mit einem anhaltenden Juckreiz.

Mückenplage in Augsburg: Blutsauger-Invasion?

Nach Worten des Naturschutzbundes könne man sich vor möglichen Stichattacken erfolgreich schützen, indem man im Freien lange Kleidung trägt und zu Hause Fliegengitter an Fenster anbringt. Auf jeden Fall sollten keine elektronischen Insektenfallen am Balkon oder an der Terrasse verwendet werden. Denn diese Fallen locken durch ihr UV-Licht eine Vielzahl von anderen Insektenarten an und töten diese.
Nicht zu erwarten ist im Augsburger Land derzeit der Einsatz von Mücken-Bekämpfungsmittel, wie sie etwa die Regierung in Oberbayern am Chiemsee erlaubt. Das Mücken-Bekämpfungsmittel BTI (Bacillus thuringiensis israelensis) würde dort beim Einsatz großflächig durch Hubschrauber auf die Brutstätten der Mücken aufgesprüht – würde. Das Mittel fehlt derzeit, weil das Mittel in anderen Hochwassergebieten bereits aufgebraucht wurde.

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