Für den FC Augsburg verlief das Aufeinandertreffen mit Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag lange nach Plan, fast lange genug. In der 94. Minute schaffte es der Tabellenführer, den aufopferungsvoll kämpfenden Gegner doch noch in die Knie zu zwingen. Dazu zählte auch Rechtsverteidiger Kevin Mbabu, der seinen Job lange fehlerfrei ausführte bis eben in die Nachspielzeit, als er bei der entscheidenden Flanke Alejandro Grimaldo zu viel Platz ließ. Der Rest ist bekannt, der Spanier setzte Teamkollegen Exequiel Palacios im Strafraum in Szene, dieser überwand mit seinem satten Abschluss den bis dato schadlosen Finn Dahmen, der so weiter auf sein erstes Spiel ohne Gegentor warten muss.

Es war kein einfaches Spiel für die Augsburger, die über 95 Minuten fast ausschließlich mit dem Unterbinden der Leverkusener Angriffe beschäftigt waren. Dies gelang in ihrer 4-3-1-2 Ausrichtung gegen den Ball mit Ruben Vargas auf der Zehner-Position lange Zeit erfolgreich. Einen großen Anteil daran hatten zudem die Außenverteidiger Iago und Kevin Mbabu, die den gefährlichen und dynamischen Jeremie Frimpong und Grimaldo einen komplizierten Nachmittag bescherten. Und das, obwohl beide in den vergangenen Wochen nicht zum unumstrittenen Stammpersonal zählten. Iago, der den Verein im Sommer wohl gen Heimatland Brasilien zum EC Bahia verlassen wird, reihte sich bis dato meist hinter dem gegen Leverkusen gesperrten Mads Pedersen ein. Mbabu sieht sich auf der rechten Seite dem Konkurrenzdruck von Robert Gumny ausgesetzt. Doch der Schweizer ist derzeit gesetzt, stand zuletzt fünfmal in Folge in der Startelf. „Als der neue Trainer kam, war ich ja verletzt und die Mannschaft hat ohne mich gewonnen. Daher war es am Anfang klar, dass ich erst einmal auf der Bank sitze. Ich habe Geduld bewahrt und wurde zunächst ein paar mal eingewechselt“, reflektierte der von Fulham ausgeliehene Außenverteidiger. Das Feedback von Jess Thorup, das jeder Spieler individuell nach den Spielen erhält, spielte bei seinem Weg zurück zu alter Stärke eine große Rolle: „Ihm ist es wichtig, dass wir als Außenverteidiger unsere Eins-gegen-Eins Duelle gewinnen, sowohl defensiv als auch offensiv.“ Gerade im offensiven Bereich kommen Mbabus Stärken im Vergleich zu Gumny vermehrt zur Geltung. Immer wieder setzt er seine Kollegen im Strafraum in Szene, auch wenn dabei noch kein Tor oder Assist heraussprang.

Immer noch kein Spiel ohne Gegentor

Geht es nach Mbabu, soll sich das am besten bereits in der kommenden Woche beim Auswärtsspiel in Gladbach ändern. Schließlich schweben dem Ex-Wolfsburger noch große Ziele vor. „Ich möchte unbedingt in die Nationalmannschaft zurück. Deswegen bin ich auch hergekommen, da ich hier die Chancen größer sehe, das zu erreichen und dann auch bei der EM dabei zu sein.“ Dafür wird regelmäßige Spielpraxis allein nicht reichen, auch das Erzeugen von besonderen Momenten wie Tore oder Vorlagen schaden nicht, um sich wieder in den Fokus von Murat Yakin zu spielen.

Zuerst warten allerdings wichtige Aufgaben im FCA-Dress auf Mbabu, schließlich steht sein Team mit 18 Punkten nach der Hinrunde genauso da, wie bereits in der vergangenen Spielzeit. Der Kampf gegen den Abstieg ist längst nicht abgehakt, ein Sieg gegen Gladbach wäre allerdings ein guter Start.

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