In Kiel gibt es nur ein Ziel: der erste Auswärtssieg”, stellte Jess Thorup nach der 0:1-Heimniederlage seiner Mannschaft gegen den amtierenden Meister Bayer Leverkusen fest. Beim Spiel im hohen Norden muss der FCA-Trainer aber auf seinen Kapitän Jeffrey Gouweleeuw verzichten. Ihn ersetzen wird aller Voraussicht nach der stets verlässliche Maximilian Bauer.

Wenn es darum geht, da zu sein, wenn man gebracht wird, machen wenige Spieler Maximilian Bauer etwas vor. In dieser Saison spielte der 24-Jährige beim FCA bereits im defensiven Mittelfeld, auf praktisch jeder Innenverteidigerposition, sogar als Rechtsverteidiger half er bereits aus, als Not am Mann war. Nur logisch, dass Bauer auch im letzten Spiel des Jahres für den FCA wieder auf dem Platz stehen wird, schließlich ist Kapitän Gouweleeuw aufgrund seiner fünften Gelben Karte gegen Kiel gesperrt. Kurz vor Ende der ersten Hälfte nahm Nathan Tella einen leichten Kontakt vom Augsburger Defensivspezialisten dankend an und ging zu Boden. Für den erfahrenen Niederländer bedeutet das die erste Gelbsperre der Saison und damit die vorgezogene Winterpause.

Erster Auswärtssieg gegen Viktoria

Für Kristijan Jakic hingegen dürfte das Auswärtsspiel beim Aufsteiger das erste mit der Binde am Oberarm werden, schließlich ist der Kroate zusammen mit Fredrik Jensen stellvertretender Kapitän des FC Augsburg. Um dieses erfolgreich zu gestalten, muss bei den Augsburgern einiges zusammenkommen. Schließlich gewann man in dieser Saison erst ein einziges Pflichtspiel in der Fremde – das Erstrunden-Pokalspiel gegen Viktoria Berlin. Streng genommen zählt auch der Pokalerfolg gegen den KSC dazu, doch dieser erfolgte erst im Elfmeterschießen. Zuletzt steigerte man sich aber zunehmend bei den Auswärtspartien, holte sowohl in Wolfsburg als auch in Frankfurt einen Zähler.
Holstein Kiel hingegen gewann vor heimischem Publikum in sieben Anläufen erst ein einziges Mal – gegen den 1. FC Heidenheim. Heimschwäche trifft also auf Auswärtsschwäche. Beide Clubs liegen im jeweiligen Ranking auf Platz 17 von 18. Dennoch gehen die Augsburger auch ohne ihren Kapitän mit Selbstbewusstsein in die Partie. Schließlich zeigt die Formkurve der Augsburger in den vergangenen Wochen klar nach oben. Einzig gegen Bayern und Bayer setzte es Niederlagen, das letzte Spiel davor verlor die Mannschaft von Thorup am 19. Oktober in Freiburg.

Bitter ist der Ausfall von Gouweleeuw vor allem dahingehend, dass das Augsburger Urgestein einer der wichtigsten Faktoren im Spielaufbau ist, was raumgewinnende Pässe und raumgewinnender Ballbesitz angeht, rangiert der 33-Jährige in den Top 20 Prozent der Innenverteidiger in den Top-Ligen. Was schusserzeugende Aktionen und erwartete Vorlagen angeht, sogar in den Top sieben Prozent. Gleiches kann man nicht von Bauer behaupten, der sich eher aufs traditionelle Verteidigen versteht und dort in Sachen Zweikämpfe deutlich besser abschneidet als der Niederländer. Sein Einfluss auf die Offensive ist hingegen limitiert. Da der FCA mit Chrislain Matsima und vor allem Keven Schlotterbeck aber über zwei Akteure verfügt, die die Stärken Gouweleeuws gut abfangen können, wird sich Bauer wie gewohnt gut ins Defensivtrio einfügen. Alles andere wäre überraschend und womöglich folgenschwer beim Jahresausklang, den der FCA unbedingt erfolgreich gestalten will.

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