Etwas über ein Jahr ist es schon wieder her, dass wir das traditionsreiche „Michelangelo“ der Familie Vienibene getestet haben. Dem Ristorante in der Donauwörther Straße, das vor kurzem sein 45-jähriges Jubiläum feierte, konnten wir damals Top-Noten verleihen. Und natürlich waren wir neugierig darauf, wie es denn nun eigentlich um den zweiten Betrieb des Gastronomenpaares, das „Bella Italia“ in Augsburg (Haunstetten) steht, das von Francesco Vienibenes Ehefrau Danijela geführt wird…
Ambiente ★ ★ ★
Sehr hell, viel weiß, große Glasfronten: Das „Bella Italia“ sorgt zudem mit gleich zwei offen einsehbaren Stationen – dem Lavasteingrill und dem Pizzaholzofen – für ein spannendes „Live-Cooking“-Erlebnis und Transparenz. Klassisch schön eingedeckt wird hier noch mit blendend weißen Tischdecken. Auf der ebenfals recht großzügigen „Piazza“ vor dem Lokal lässt es sich in den Sommermonaten auch wunderbar unter freiem Himmel genießen. Dennoch steht auch hier – wie uns die Chefin verriet – eventuell in absehbarer Zeit eine Modernisierung der Innenräume an; man darf also gespannt sein!
Essen ★ ★ ★ ★
Für seine Pizzen und Pastagerichte in Top-Qualität – darunter auch zahlreiche vegetarische oder glutenfreie Varianten – ist das „Bella Italia“ im Süden Augsburgs hinreichend bekannt. Dem erfahrenen Pizzaiolo bei seiner hingebungsvoll ausgeführten Arbeit zuzusehen, ist ein echtes Vergnügen. Darüber hinaus ist die Auswahl an der Fisch- und Meeresfrüchtevitrine wirklich sensationell – und auch das Angebot an Beef-Cuts, die natürlich auf dem Lavasteingrill zubereitet werden, kann so manches Steakhaus neidisch werden lassen.
Wir starteten unseren Ausflug nach „Bella Italia“ mit einer Vorspeisenplatte für Zwei (€ 15,90). Die Antipasti mit frischem Meeresfrüchtesalat, Vitello Tonnato, Grillgemüse im Parmesankörbchen, Melone, Prosciutto, Büffelmozzarella und Parmesan bot sowohl mengenmäßig als auch qualitativ ein Top-Preisleistungsverhältnis. Von der Tageskarte wählten wir die Tagliolini mit frischen Trüffeln, Butter und Parmesankorb (€ 23,90), die ein Paradebeispiel für die Überlegenheit echt hausgemachter Pasta waren. Ein absolut überragendes Geschmackserlebnis boten auch die Paccheri – große röhrenförmige Pasta – mit einem halben Hummer und Garnelen (€ 28,90) in einer fein abgeschmeckten Sauce. Die Dessertvariation mit den drei Klassikern Tiramisù, Profiterol und Panna Cotta (€ 9,90) bot süßes Vergnügen pur – und darüber hinaus mit Blütenblättern, Beeren und Caramell-Fäden angerichtet auch einen echten Augenschmaus.
Trinken ★ ★ ★ ★
Die Weinkarte bietet eine kleine Auswahl offener Weine, die unseres Erachtens vielleicht noch etwas ausgebaut oder um Kleinflaschen erweitert werden könnte. In der separaten Weinkarte findet sich freilich eine reichhaltigere Auswahl an Flaschenweinen von soliden Winzern bis hin zu echten „Schätzchen“. Der von uns favorisierte Gavi dei Gavi „Etichetta Nera“ La Scolca (€ 34,90 / 0,75l) aus der Cortese-Traube mit konzentrierten fruchtigen und floralen Noten konnte problemlos auch gegenüber dem intensiven Trüffelgeschmack bestehen; zum Hummer war der finessenreiche Tropfen ohnehin perfekt.
Service ★ ★ ★ ★
Ganz starker Auftritt: egal ob die charmante Herrin des Hauses oder der quirlig und alles im Überblick behaltende Service-Chef am Tisch agieren; hier wird dem Gast wirklich jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Dazu kommt eine zeitgemäß gut gestaltete und stets aktuelle Internet- und social media-Präsenz – molto grazie, Bella Italia!
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