Dass Spekulatius und Lebkuchen bereits Ende der Sommerferien im September in den Handel kommen, daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Ein neuer Trend in Sachen Weihnachten: Der Adventsbaum. Immer öfter werden Tannenbäume schon Tage, gar Wochen vor dem Fest gekauft, aufgestellt und geschmückt. Tolle Idee oder Unsitte?
Miriam Sirch, bei den Fuggerschen Stiftungen zuständig für den Christbaumverkauf in der Fuggerei, hat davon gehört, aber noch keine gravierende Veränderung im Verhalten ihrer Kundschaft beobachtet. Seit Anfang Dezember werden in der ältesten Sozialsiedlung der Welt die Bäume verkauft, jeden Tag näher an Weihnachten werden es einige mehr. Hauptverkaufstage seien der dritte und der vierte Adventssamstag, und Sirch geht davon aus, dass es auch heuer wieder so kommen wird.
Dass Christbäume immer früher gekauft würden, um sie bereits im Advent zu schmücken und aufzustellen, ist ein Trend, den Saskia Blümel vom „Verband natürlicher Weihnachtsbaum“ beschreibt. Begründet vor allem im Umstand, dass die beliebten Nordmanntannen, die selbst nach dem Absägen und in einer warmen Wohnung kaum Nadeln verlieren. Also dekorierten sich die Menschen ihre Wohnung bereits in der Vorweihnachtszeit und zum Fest ist der Baum dann schon ein alter Bekannter in der guten Stube. Den Traditionstermin Mariä Lichtmess, 2. Februar, erleben wohl nur noch wenige Christbäume geschmückt in einer Wohnung.
Weihnachten Christbaum-Kauf immer früher
Ein anderer Trend geht dahin, sich einen Baum in den Garten oder auf den Balkon zu stellen, einen (öffentlichen) Zweitbaum zu schmücken. Noch ein Trend laut Weihnachtsbaum-Verband: das sogenannte „Plastikfasten“, also der vollkommene oder zumindest teilweise Verzicht auf Plastikprodukte, was freilich auch teils mannshohe künstliche Tannen betrifft. Auch hier bestätigt Miriam Sirch: Wer in die Fuggerei kommt, um sich hier einen Baum zu kaufen, der tue dies zum einen, weil er einen echten Baum aus Holz aus der Region möchte.