Stellenabbau bei Augsburger Industrie-Schwergewichten
Kuka, Premium Aerotec und dann auch noch MAN – 2020 war massiver Stellenabbau bei Augsburger Industrie-Schwergewichten das Thema des Jahres. Noch schlimmer: Der Automobilzulieferer Wafa in Haunstetten – spezialisiert auf Spritzguss, Galvanik und Lackierung – muss schließen. Ende 2020 ist Schluss für rund 200 Beschäftigte.
Dabei hatte sich die Fuggerstadt, die immer wieder Strukturkrisen meistern musste, zuletzt einmal mehr zum starken Wirtschaftsstandort entwickelt. Doch der Industrie-Putz bröckelt, Corona macht die Situation nicht einfacher.
Der Motoren- und Turbomaschinenbauer MAN Energy Solutions hat angekündigt, deutschlandweit 3000 Stellen zu streichen. Angeblich könnten in Augsburg rund 1300, manche Medien berichten sogar von 1800, Arbeitsplätze betroffen sein. Davor hatte schon die Airbus-Tochter Premium Aerotec mitgeteilt, am Lech 1000 Jobs einzusparen. Allerdings gibt im Herbst ein Top-Auftrag für 38 neue Eurofighter, an dem auch das Augsburger Werk beteiligt wird, Hoffnung auf den Stellenerhalt.
MAN ES will Kosten senken – 450 Millionen Euro bis 2023. Von einem umfassenden Restrukturierungsprogramm ist die Rede. Gesamtbetriebsrat und IG Metall üben deutlich Kritik.
„Wir unterstützen ein nachhaltiges Zukunftsprogramm“, erklärt in Augsburg Michael Leppek (IG Metall). Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger meint, jetzt gehe es darum, durch Technologieforschungs-Programme neue Märkte zu finden. Vielversprechend sei der Bereich Wasserstoff.
Was gerade in Krisenzeiten viele als gefährlich ansehen: Viele Industrie-Schwergewichte in Augsburg werden fremdgesteuert, der Roboterbauer Kuka aus China, der Airbus-Lieferant Premium Aerotec aus dem französischen Toulouse und MAN ES von Volkswagen in Wolfsburg. Da fallen schnell Stellen weg. Dunkle Wolken über Augsburg…