Die neue Spielzeit am Staatstheater Augsburg ist ein bisschen wie der Beginn eines neuen Schuljahres: Einige kommen neu hinzu, andere sind nicht mehr dabei. Während etwa Schauspieler wie Florian Gerteis und Andrej Kaminski den Sprung zu Film und Serie wagen, haben sich auch einige Tänzerinnen und Tänzer an anderen Theatern beziehungsweise Opernhäusern, teilweise auch im Ausland, verpflichtet, um sich weiterzuentwickeln.

Oder bleiben wie Giovanni Napoli, der jetzt choreographiert, dem Staatstheater Augsburg treu, aber in anderer Funktion. In allen Sparten – Schauspiel, Ballett, Musiktheater – gab es Veränderungen. Wer genau gegangen ist und wer dazukommt, hat das Augsburg Journal aufgelistet:

Wer ist nicht mehr dabei am Staatstheater Augsburg:

Veränderungen im Schauspiel: Bereits seit dem Frühjahr nicht mehr im Ensemble: Florian Gerteis wirkt im Kino-Film „So etwas gibt’s nicht in unserer Familie“ in der Rolle des Daniel mit. Andrej Kaminsky hat eine Rolle in der Netflix-Serie „Kleo“.

Veränderungen im Ballett: Die folgenden Tänzerinnen und Tänzer haben neue Engagements: Ria Girard, Terra Kell, Brandi Baker, Goncalo Martins da Silva, und Cosmo Sancilio. Giovanni Napoli beendet seine aktive Tänzer-Karriere und wechselt ins Choregrafie-Fach, wo er dann direkt bei “Made for Two reloaded” mit einer eigenen Arbeit in Augsburg zu sehen ist.

Veränderungen im Musiktheater: Sung Min Song verlässt das Ensemble, alle anderen bleiben. Neben Isaac Tolley (siehe unten) kommen verschiedene Gäste, für die „Letzte Verschwörung“ etwa Tenor Wolfgang Schwaninger.

Veränderungen bei den Augsburger Philharmonikern: Bei den Augsburger Philharmonikern sind einige junge Musiker und Musikerinnen neu dabei. Und Sebastiaan van Yperen startet nun als Zweiter Kapellmeister am Staatstheater in seine erste „richtige“ Spielzeit.

Welche Tänzer sind neu am Staatstheater Augsburg:

Álvaro Olmedo Feliz wurde 1998 in Madrid geboren. Er begann seine Ballettausbildung im Alter von 12 Jahren am Conservatorio Carmen Amaya in Madrid. Im Jahr 2017 schloss er gleichzeitig am Konservatorium und an der Central School of Ballet in London mit dem Bachelor in Tanz und Performance ab. Während seiner Zeit in London war er Teil des Ballet Central, einer jungen Kompanie, die Werke vieler renommierter britischer Choreografen in über 23 britischen Städten aufführte. Anschließend zog er nach New York City, um die Juilliard School zu besuchen, wo er sein Bewegungsvokabular erweiterte und sich in modernen Techniken wie Graham, Limón und Horton, Improvisationstechniken, Gaga und Komposition ausbildete. Während seiner dortigen Ausbildung führte er Werke von Marco Goecke, Bryan Arias, José Limón, Bill T. Jones, Nelly Van Bommel, Liam Scarlett und Matthew Bourne auf. Nach einer anderthalbjährigen Berufspause nahm Álvaro Olmedo Feliz seine Karriere im Januar 2021 als freischaffender Künstler in Madrid wieder auf und arbeitete in vielen verschiedenen Produktionen mit Antonio Ruz, Ángel Rodríguez, Eduardo Vallejo und dem Teatro de la Zarzuela zusammen. Von 2022 bis 2024 war er Teil der Kompanie des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka.

Mateo Mirdita stammt aus Albanien. Im Alter von 7 Jahren zog er nach Italien und fing dort seine Tanzausbildung an. 2014 begann er sein Studium an der DAF – Dance Arts Faculty in Rom unter der künstlerischen Leitung von Mauro Astolfi und vertiefte seine Auseinandersetzung mit zeitgenössischem Tanz unter der Anleitung zahlreicher Dozenten und Choreografen der internationalen zeitgenössischen Tanzszene.
2018 trat er der Kompanie Balletto di Roma bei. Hier erarbeitete er sich ein umfangreiches Repertoire mit Choreografien von unter anderem Andrea Costanzo Martini, Chris Haring, Itamar Serussi, Fabrizio Monteverde sowie Ariella Vidach. 2020 wurde er Mitglied des Spellbound Contemporary Ballet unter der künstlerischen Leitung von Mauro Astolfi, wo er neben Choreografien von Astolfi auch Werke von Marcos Morau und Dunja Jocić auf die Bühne brachte. Zusätzlich zu seiner Karriere als Tänzer gibt Mateo Mirdita regelmäßig Repertoire-Workshops im In- und Ausland. Er unterrichtet und choreografiert für verschiedene Projekte in ganz Italien und präsentiert seine Choreografien im Rahmen verschiedener Nachwuchsplattformen.

Lucie Horná wurde 1998 in Olomouc (Tschechien) geboren. Bis 2006 besuchte sie dort die Ballettschule. Danach erhielt sie ein Stipendium an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper, die sie 2016 mit Auszeichnung abschloss. In der Saison 2016/17 war sie an der Jugendkompanie der Wiener Staatsoper tätig und 2017/18 wurde sie ans Südböhmische Theater in Budweis engagiert. Dort tanzte sie in Produktionen wie „Romeo und Julia“, „Die Schöne und das Biest“, „Keys from Nowhere“, „Le Corsaire“, „Carmina burana“ und „Nachmittag eines Fauns“. Zur Saison 2018/19 wechselte Lucie Horná ans Ballett Graz.

Neue Tänzer am Staatstheater Augsburg: Bis aus Tokio in die Fuggerstadt

Fátima López García wurde in Spanien geboren. Ihre Ausbildung erfolgte am Conservatorio Profesional de Danza „Reina Sofía“ Granada, wo sie 2014 ihren Abschluss in Klassischem Ballett ablegte. Anschließend absolvierte sie ein internationales Studium an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Dort hatte sie Gelegenheit sich ein breites Tanzrepertoire anzueignen, unter anderem in Choreografien von Ohad Naharin und George Balanchine. 2018 schloss sich Fátima López García dem Ballet Preljocaj Junior in Aix-en-Provence (Frankreich) an. Dort führte sie Werke von Angelin Preljocaj auf, darunter „Schneewittchen“ und „Romeo und Julia“. Parallel dazu setzte sie ihr Studium am Centre International de Danse de Marseille sowie dem Centre International de Danse Rosella Hightower in Cannes fort und erwarb das Diplôme National Supérieur Professionnel de Danseuse.

2018 bis 2022 war sie als Tänzerin am Theater Münster engagiert, wo sie mit Choreografen wie Thomas Noone, Maura Morales, Tiago Manquinho und Hans Henning Paar zusammenarbeitete und in Produktionen wie „Winterreise“ und „Der kleine Prinz“ zu sehen war. Zur Saison 2022/23 wechselte Fátima López García als Tänzerin ans Theater Regensburg.

Soyoka Iwata wurde 2001 in Tokio (Japan) geboren und begann ihre Ballettausbildung im Miwa Classical Ballet Studio. Später trainierte sie unter der Leitung von Kiyoko Kimura und zog im Alter von 16 Jahren in die Niederlande, um am Königlichen Konservatorium Den Haag zu studieren. Dort tanzte sie Stücke von Hans van Manen, Paul Lightfoot und Sol León, Johan Inger, Medhi Walerski und anderen. Im Jahr 2020, ihrem letzten Studienjahr am Konservatorium, trat Soyoka dem Ballett des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka als Praktikantin bei, wo sie etwa in „Lace“ von Maša Kolar, „Nutcracker“ von Mauro de Candia, „Odyssey“ von Walter Matteini, „Le Sacre du Printemps“ von Maša Kolar und „Pathetique“ von Douglas Lee zu sehen war.

Thomas Krähenbühl wurde in Lausanne (Schweiz) geboren. Hier erhielt er seine Tanzausbildung an der Académie de Danse Igokat. Von 2017 bis 2019 besuchte er die Ballettschule des Hamburg Ballett und tanzte im Anschluss drei Spielzeiten beim Bundesjugendballett unter der künstlerischen Leitung von Kevin Haigen. Hier hatte er Gelegenheit mit Choreografen wie John Neumeier, Raymond Hilbert und Natalia Horecna zusammenzuarbeiten. Von 2022 bis 2024 war er am Ballett des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka, unter der künstlerischen Leitung von Maša Kolar, engagiert und wirkte beispielsweise in Choreografien von Jeroen Verbruggen, Nadav Zelner, Cayetano Soto sowie Giuseppe Spota mit.

Die neuen Schauspieler und Sänger am Staatstheater Augsburg

Mehdi Salim besuchte die Theaterschule Aachen für Schauspiel und Regie. Von 2017 bis 2022 spielte er im DasDa Theater. 2023 führte er dort auch Regie bei „Konferenz der Tiere“. In der Spielzeit 23/24 war er am Salzburger Landestheater zu sehen. Daneben arbeitet Salim auch für Film und Fernsehen („Rentercops“, „Marie Brand und die falsche Nase“). 2024 wird der Tatort „Siebte Etage“ ausgestrahlt. In Augsburg bereits zu sehen in „Romeo und Julia“, später in „Effi, Ach, Effi Briest“ und „Tatort Augsburg“.

Der in Edinburgh geborene Bass-Bariton Isaac Tolley studierte an der Royal Academy of Music (London) und der Bayerischen Theaterakademie August Everding (München). Seine Vielseitigkeit zeigt sich in Oper, Lied und Konzertdarbietungen. Er wurde an der Theaterakademie August Everding, München und der Royal Academy of Music, London ausgebildet und trat regelmäßig mit dem Münchner Rundfunkorchester im Prinzregententheater auf. Zu sehen in „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ & „C:\>title Labyrinth“.

Schauspieler Jannis Roth ist in Dresden geboren und aufgewachsen. Dort sammelte er erste Erfahrungen in freien Theaterprojekten, Jugendclubs und Inszenierungen des Staatsschauspiel Dresden und der Landesbühnen Sachsen. 2019 begann er sein Schauspielstudium in Leipzig, das er im Sommer 2024 abschloss. Seit der Spielzeit 2024/25 ist Jannis Roth festes Ensemblemitglied am Staatstheater. Zu sehen in: „Mutter Courage und ihre Kinder“, “Eine Weihnachtsgeschichte“.

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