Start Kultur Maskenmama Hella Buchner-Kopper und ihr Künstlerleben

Maskenmama Hella Buchner-Kopper und ihr Künstlerleben

Hella Buchner-Kopper erweckt Leder zum Leben: Bei der Ausstellung „Hallo Wien“ im Maximilianmuseum war der Kaiser 2015 bereits zu sehen.

Die Schaufenster mit den Lederfiguren ziehen viele Augsburgbesucher an, erzählt Hella Buchner-Kopper. Die Ausstellung sei ja auch repräsentativ in der Zwischenzeit in der Annastraße. „Mein Mann hat gesagt, hier musst du ausstellen.“ Ihr Mann Wolfgang Buchner hat wie sie am Mozarteum in Salzburg Bühnenbild studiert. Dort lernten sie sich kennen, heirateten später, 1976. Die Künstlerin erzählt begeistert von ihrer Studienzeit: „Wir konnten bei den Salzburger Festspielen in den Werkstätten mitarbeiten. Da haben wir sehr viel gelernt. Da waren die großen Bühnenbildner der Welt engagiert“, und große Namen wie Herbert von Karajan standen auf der Bühne. „Da ist die ganze Welt zusammengekommen und wir konnten das hautnah miterleben. Das hat mich schon auch geprägt.“

Gleich darauf ging es nach Deutschland, wo ihr Mann und auch sie engagiert wurden: Erst in Ulm, dann in Augsburg. Sie war als Ausstattungsassistentin angestellt, gestaltete gleichzeitig Ausstellungen. Sie schwärmt von der damals großen Bühne am Augsburger Theater und der lebendigen Arbeitsumgebung.

Konstantin Wecker (re.) schaute bei Wolfgang Buchner und Hella Buchner-Kopper vorbei.

Über Augsburg sagt sie heute: „Ich bin hier daheim, weil ja auch mein Sohn Fabian-Aldo hier aufgewachsen ist. Und an sich ist es eine lebenswerte Stadt.“ Auch wenn Österreich nie ganz weg ist: Geboren ist die 74-Jährige in Krumpendorf in Kärnten, ging in Klagenfurt zur Schule. Dort promovierte sie auch 2001 über Maximilian Lenz, einen Kollegen von Gustav Klimt und Vorfahr von ihr. „Es hat bei uns immer geheißen, Onkel Max“, erinnert sie sich. Sie lacht: „Vielleicht hab ich von ihm die künstlerische Ader geerbt.“

Einmal im Jahr zieht es Hella Buchner-Kopper und Wolfgang Buchner an den Wörthersee

Und „mindestens einmal im Jahr müssen wir an den Wörthersee und nach Wien. Dort wirkte ich auch in einer großen Maskenausstellung im Kunsthistorischen Museum mit.“ Deren Titel: „Wir sind Maske“ könnte Buchner-Koppers Lebensthema sein, auch wenn sie auch malt und Bücher illustriert. Sie fing mit Theaterpuppen an, für Augsburg, für das Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz fertigte sie maßgeschneiderte Masken an. „Damals bin ich auch darauf gekommen, dass Leder wahnsinnig gut zu verarbeiten ist“, verrät sie.

Diese Masken entstanden für „Der Fuchs (Le Renard)“ im Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz.

Die 74-Jährige nimmt bald einen Gipsabdruck ihres eigenen Gesichts, spannt darüber nasse Reh- oder Hirschlederreste aus (Augsburger) Gerbereien und bemalt sie, sodass daraus verschiedene Figuren entstehen. In der Zwischenzeit ist auch ein lederner Steinbock zu sehen: Eine Anspielung auf ihr Sternzeichen. Eine Figur entsteht über Wochen und Tage. Im Arbeitszimmer, bei schönem Wetter auch auf der Terrasse, „weil das Leder bei Sonne schneller trocknet“.

Die Ausstellung in der Zwischenzeit ist vorbei, doch bald gibt es Neues: Holbein der Ältere kam aus einer Gerberfamilie – welch passender Aufhänger für eine Figur von Hella Buchner-Kopper.

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