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Matchwinner Dahmen! FC Augsburg zieht dank 5:4 im Elfmeterschießen ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein

Mit einem Kopfballtor führte Samuel Essende den FC Augsburg zum Sieg gegen den KSC. Foto: Krieger

Im Achtelfinale gegen den Karlsruher SC geht es für den FC Augsburg nur „um Siegen oder Fliegen, wie man sagt. Das müssen wir schaffen“, fand Trainer Jess Thorup vor dem DFB-Pokalspiel klare Worte. Seine Mannschaft ließ den Worten Taten folgen.

Nachdem zuletzt trotz der soliden Ergebnisse Kritik am pragmatischen und in erster Linie defensiv bedachten Spielstil aufkamen veränderte der FCA-Trainer seine Mannschaft auf ein paar Positionen, stellte aber klar: „Für mich geht es nicht ums Rotieren, für mich geht es um die bestmögliche Mannschaft.“ In dieser stand neben Pokaltorhüter Finn Dahmen auch wieder Stürmer Samuel Essende, der für Elvis Rexhbecaj in die Mannschaft rückte sowie Keven Schlotterbeck nach abgelaufener Gelbsperre für Maximilian Bauer.

Zäher Beginn, doch der FC Augsburg bleibt geduldig

Dass es gegen den KSC keine leichte Aufgabe werden würde, war klar, im Pokal kassierte das Team von Trainer Christian Eichner bislang noch kein Gegentor und zählt in der Zweiten Bundesliga zu den balldominanteren Teams. Das bekam der FCA, der sich in dieser Saison vor allem auswärts schwertut, von Beginn weg zu spüren. Die Gastgeber hatten in den ersten 15 Minuten mehr vom Ball (57 %) und vom Spiel. Die Fuggerstädter standen aber wie gewohnt sicher und lauerten auf Umschaltsituationen. Danach lag die Spielkontrolle mehr in Händen der Gäste, die in der 23. Minute zur ersten aussichtsreichen Torannäherung kamen. Alexis Claude Maurice kam innerhalb des Sechzehners zum Abschluss, dieser wurde aber zu einer Ecke, die im Anschluss nichts einbrachte, abgefälscht. Insgesamt gestaltete sich das Spiel in der ersten halben Stunde relativ zäh, doch ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler in der 36. Minute sollte das Spiel beleben. Was war passiert? Chrislain Matsima wollte im eigenen Strafraum den Ball wegschlagen, traf stattdessen Florian Schleusener, der knapp vor ihm angerauscht kam und den Ball zuerst spielte. Den fälligen Strafstoß schnappte sich Marvin Wanitzek, der zum Duell mit Dahmen antrat und gnadenlos versagte. Den halbhohen Schuss in die Mitte fing der Augsburger Keeper, der darauf spekuliert hatte, ohne Probleme.

Der gehaltene Elfmeter sorgte umgehend für einen Energiestoß im Spiel der Augsburger, die sich nur wenige Minuten später mit dem 1:0 belohnten. Nach einem abgewehrten Angriff blieben die Augsburger aufmerksam. Henri Koudossou, wieder als Linksverteidiger im Einsatz, bekam auf der linken Seite zu viel Platz und setzte seine Flanke perfekt auf den Kopf von Samuel Essende, der sich nicht zweimal bitten ließ und zur Führung einnetzte. Bis zur Pause blieben die Gäste weiterhin die aktivere Mannschaft, ein weiterer Hochkaräter ergab sich jedoch nicht, sodass es mit dem 1:0 aus Augsburger Sicht in die Halbzeit ging.

Offeneres Spiel in der zweiten Hälfte

So tempo- und chancenarm die erste Hälfte begann, so rasant begann die zweite. In der 52. Minute rauschte ein Schlenzer von Phillip Tietz noch knapp am Tor vorbei. Doch dann drehte Karlsruhe auf und besorgte den Ausgleich. Eine Hereingabe von links fälschten sowohl Matsima als auch Gouweleeuw noch ab, sodass diese perfekt zu Schleusener kam, der nicht zögerte und aus fünf Metern zum 1:1 traf. Beide Mannschaften agierten nun mit offenem Visier, wobei die Gastgeber aufgrund des Ausgleichstreffers etwas Oberwasser hatten und den FC Augsburg unter Druck setzen konnte. Thorup reagierte erstmals in der 59. Minute, brachte Elvis Rexhbecaj für Kristijan Jakic und wenige Minuten später auch noch Ruben Vargas und Arne Maier in die Partie. In der Schlussphase übernahmen die Karlsruher mehr und mehr die Spielkontrolle und drückten die Augsburger tief in die eigene Hälfte, die nun viele Flanken aus dem eigenen Sechzehner zu klären hatten, selbst aber auch immer wieder nach vorne kamen. Mit dem Stadion im Rücken versuchten die Gastgeber das Spiel noch vorzeitig zu entscheiden. Dies gelang allerdings nicht und so ging es in die Verlängerung.

Kompletter Wahnsinn in der Verlängerung

Dort blieben die Gastgeber weiter das aktivere Team, während sich der FCA mit Verletzungssorgen plagte. Erst fiel Finn Dahmen unglücklich auf die Schulter, konnte allerdings weiter spielen, dann fasste sich Marius Wolf an den Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam mit Maximilian Bauer ein weiterer Innenverteidiger in die Partie. Als einer der wenigen Aktivposten im Augsburger Spiel präsentierte sich Mert Kömür, der in der 82. Minute eingewechselt wurde. Das Augsburger Eigengewächs probierte es immer wieder mit Abschlüssen aus der Distanz. In der zweiten Hälfte der Verlängerung spielte zunächst der FCA mutiger, doch die Gastgeber blieben immer wachsam und erzielten sogar das Tor zum 2:1. Matsima spielte einen riskanten Pass auf Maier, dem sofort der Ball abgeluchst wurde. Dann ging es ganz schnell, Dahmen kam früh aus dem Kasten, erwies den Ball nicht, sodass dieser noch einmal zurückgelegt werden konnte und Wanitzek nur noch ins leere Tor einschieben musste (111.). Die Gäste rannten in der Folge noch einmal an und erhielten in der 123. Minute noch mal einen Freistoß. Und aus diesem fiel tatsächlich noch der Ausgleich. Zunächst scheiterte Tietz nach der Flanke von Gouweleeuw noch an der Latte, mit dem Abpraller hatte Vargas allerdings keine Probleme mehr und rettete seine Mannschaft ins Elfmeterschießen.

In diesem gaben sich beide Teams zunächst keine Blöße, für den FCA verwandelten mit Tietz, Schlotterbeck, Vargas und Rexhbecaj die ersten vier Schützen. Weil Dahmen den fünften KSC Elfmeter von Robin Heußer stark parierte und Maximilian Bauer im Anschluss die Nerven behielt, brachen die Augsburger Spieler in Jubelstürme aus und rannten erlöst zu den Fans im Auswärtsblock.

Somit rettete sich der FC Augsburg in einem nervenaufreibenden Spiel gegen den KSC doch noch ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Zwar wurde man spielerisch seiner Favoritenrolle über weite Strecken nicht gerecht. Am Ende kann es den Augsburgern aber komplett egal sein, haben sie doch als letztes bayerisches Team noch immer eine Chance auf den Sieg im DFB-Pokal. Bereits am Samstag um 15:30 Uhr steht das nächste Auswärtsspiel für die Fuggerstädter an, wenn sie bei der im Pokal gegen Leipzig ausgeschiedenen Frankfurter Eintracht ran müssen.

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