Das 0:4 beim 1. FC Heidenheim in der Hinrunde ist bei Fans, Spielern und Verantwortlichen des FC Augsburg in Erinnerung geblieben. Am 19. Spieltag stand nun die Revanche an – am Ende sollte sie aber nicht gelingen.
FCA-Trainer Jess Thorup forderte vor der Partie nach zuletzt zwei Siegen in Folge die nächsten Schritte seiner Mannschaft. Diese stellte er im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen Werder Bremen auf drei Positionen um. Für Cedric Zesiger (Gelbsperre), Henri Koudossou und Kristijan Jakic (beide Muskelverletzung) standen Noahkai Banks Marius Wolf und Rückkehrer Frank Onyeka in der Startelf.
Wenig los in Halbzeit eins, doch der FC Augsburg geht spät in Führung
Vor ausverkauftem Haus bot sich den Zuschauern zunächst eine ausgeglichene Partie, in der der FC Augsburg die erste Torannäherung für sich verbuchen konnte. Nach einem Ballgewinn steckte Elvis Rexhbecaj den Ball durch auf Alexis Claude-Maurice, der nur noch den Torhüter vor sich gehabt hätte, sein Zuspiel geriet aber etwas zu steil und trudelte direkt in die Arme von Kevin Müller (8. Minute). In der Folge neutralisierten sich beide Teams weitestgehend. Das Spielgeschehen fand hauptsächlich im Mittelfeld statt. Heidenheim überließ den Gastgebern zumeist den Ball und lauerte auf schnelle Gegenstöße, spielte diese aber zu unsauber aus. Ähnlich erging es den Offensivbemühungen der Augsburger, die sich zwar solide ins letzte Drittel spielten, den letzten Pass aber zu selten an den Mann brachten. Insgesamt wirkten die Augsburger wie das aktivere und leicht überlegene Team, nach der ersten halben Stunde arbeiteten sich die Gäste aber immer besser in die Partie und kamen durch Budu Zivzivadze in der 36. Minute zur bis dato besten Chance der Partie. Der Abschuss des Heidenheimer Stürmer aus kurzer Distanz rauschte aber über das Tor, da hatte die FCA-Defensive zuvor einen ganz passiven Eindruck hinterlassen. Kurz vor der Halbzeit kamen aber auch die Hausherren zu ihrer ersten richtig gefährlichen Chance durch Frank Onyeka. Dessen abgefälschten Abschluss (45.) konnte Müller nur zur Ecke klären und diese führte dann zum ersten Tor der Partie. Reingebracht von Maier landete der Eckball in der Mitte bei Essende und Patrick Mainka. Im Getümmel sprang der Ball irgendwie von der Schulter Essendes zu Chrislain Matsima, der aus etwa einem Meter nur noch einschieben musste. Es war das Tor zum bekannten psychologisch wertvollen Zeitpunkt, denn direkt danach ertönte der Pausenpfiff.
2. Halbzeit: FCA zu passiv, Heidenheim erzielt den Ausgleich
Nach der Pause ergab sich zunächst das gleiche Bild. Der FCA mit viel Ballbesitz und guten Annäherungen, Heidenheim weiter auf Konter lauernd. Und bei einem solchen hätte es fast das erste Mal im Augsburger Kasten geklingelt. In der 53. Minute spielten sich Kerber und Beck in den Strafraum, letzterer kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, scheiterte jedoch am glänzend parierenden Finn Dahmen. Die Gäste erarbeiteten sich nun immer mehr Spielanteile und kamen durch Franz Krätzig in der 59. Minute zum nächsten vielversprechenden Abschluss, den Dahmen aber ebenfalls parieren konnte. Die Augsburger mussten nun aufpassen und Nachlässigkeiten vermeiden. Jess Thorup reagierte personell erstmals in der 61. Minute, brachte Robert Gumny und Mert Kömür für Marius Wolf und Arne Maier. Dennoch blieben die Heidenheimer am Drücker, der FCA lauerte zwar auf Konter, mehr und die besseren Chancen hatten in dieser Phase aber die Gäste. Immer wieder verhinderte aber Dahmen den möglichen Ausgleich, während vorne Gumny mit einem Abschluss an der Strafraumkante in der 69. Minute die Augsburger mal wieder auf den Plan brachte. Doch die Mannschaft von Frank Schmidt blieb dran und erzielte in der 77. Minute den verdienten Ausgleich. Nach einem schmeichelhaften Freistoß segelte der Ball in den Sechzehner, wo Mainka zum Abschluss kam und diese sehenswert im linken oberen Eck unterbrachte, da war Dahmen das erste Mal chancenlos. Der Ausgleich fungierte als Weckruf für die Gastgeber, so ergab sich in der Schlussphase ein launiges Spiel mit Chancen auf beiden Seiten – und eines mit einem ganz späten Sieger. Genau wie in der ersten Hälfte gelang den Hausherren nach einer Ecke in der Nachspielzeit der Lucky Punch. Dieses Mal war es der eingewechselte Keven Schlotterbeck der mit voller Wucht aus kurzer Distanz einköpfte und damit seiner Mannschaft den Sieg bescherte.
Der FCA hätte sich somit beinahe mit einer passiven Vorstellung in der zweiten Hälfte eine gute Ausgangslage ruiniert, darf am Ende aber trotzdem über den dritten Sieg in Serie jubeln, während der FCH im Abstiegskampf weiter nicht von der Stelle kommt. In der kommenden Woche steht für die Augsburger ein Auswärtsspiel auf dem Plan. Am Samstag um 15:30 Uhr gastiert man in Hamburg beim FC St. Pauli.
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