Zum Bundesligaauftakt lieferten sich der FCA und Gladbach ein wahres Torspektakel. Nach sechs Toren in der ersten Halbzeit, endet das Spiel 4:4 Unentschieden. Aber von Anfang an.
„Eine Reaktion zeigen“ und das bereits am ersten Spieltag der Saison. Die Situation des FC Augsburg war vor dem Ligastart gegen Gladbach keine einfache. Die Alarmglocken hatten am Sonntag zuvor bereits laut zu schrillen begonnen, als es in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Unterhaching eine uninspirierte 2:0-Niederlage setzte. Mehr Kampf und Leidenschaft sollten die Augsburger dafür gegen die Fohlen an den Tag legen. Dafür baute Maaßen seine Mannschaft auf fünf Positionen um. Mit zu den Neuen auf dem Platz gehörte neben dem eigentlich wechselwilligen Felix Uduokhai, der unter der Woche seinen Vertrag überraschend um ein weiteres Jahr verlängerte, auch Mergim Berisha, der ebenfalls mit einem Wechsel liebäugeln soll.
Rasante erste Hälfte mit sechs Toren – FCA holt 0:2 Rückstand auf
Von Beginn weg präsentierten sich die Augsburger griffig, und übernahmen die Spielkontrolle, während die Gäste auf Kontersituationen lauerten. Der erste Abschluss des Spiels gehörte Berisha, der allerdings den Ball nicht richtig traf. Deutlich besser machten es dagegen die Gladbacher, die mit ihrem ersten Abschluss direkt in Führung gingen. Eine Ecke von Franck Honorat landete direkt auf dem Kopf von Ko Itakura, der höher sprang als Elvis Rexhbecaj und problemlos ins linke Eck einnickte (13.). Den ersten Dämpfer ließ sich der FCA jedoch nur kurz anmerken und versuchte weiter seinerseits vor dem gegnerischen Tor Akzente zu setzen. Während die Versuche aber weiter verhältnismäßig harmlos blieben, erhöhte Gladbach mit der zweiten guten Chance auf 2:0. Julian Weigl spielte tief in der Augsburger Hälfte einen Steckpass auf Tomas Cvancara, der nicht lang zögerte und Dahmen mit einem satten Schuss in die kurze Ecke überwand (27.).
Dieses Mal folgte die Antwort der Gastgeber umgehend. Knapp zwei Minuten später besorgte Rexhbecaj mit einem ansatzlosen Schuss aus der Distanz den Anschlusstreffer zum 1:2 und sorgte somit für das erste Augsburger Tor der Saison. Gladbachs Keeper Jonas Omlin konnte nur überrascht hinterherschauen. Aber auch die Mannschaft von Gerardo Seoane ließ sich nicht lange bitte und legte in der 37. Minute das 3:1 nach. Ein langer Abschlag von Omlin landete bei Nathan Ngoumou, der mit einer Bewegung Arne Engels abschüttelte und dann frei auf das Augsburger Tor zulief und mit seinem Abschluss aus zehn Metern Dahmen keine Chance ließ.
Das sollte es in er ereignisreichen ersten Halbzeit aber noch nicht gewesen sein, denn auch die Gastgeber legten noch einen nach und verkürzten in Minute 41 auf 2:3. Dorsch verlagerte nach einer Ecke stark auf Ermedin Demirovic, dessen Kopfballvorlage Maximilian Bauer am zweiten Pfosten nur noch über die Linie drücken musste. Und sogar die Chance auf den Ausgleich bot sich den Rot-Grün-Weißen noch. Ruben Vargas Abschluss innerhalb des Strafraums ging jedoch knapp über das Tor. Den Wahnsinn der ersten Hälfte perfekt machte schließlich ein Foulelfmeter, den Schiedsrichter Daniel Schlager nach ausgiebigen Studium der Videobilder doch gab. Luca Netz hatte Engels innerhalb des Strafraums am Fuß getroffen. Den fälligen Strafstoß verwandelte schließlich Sven Michel souverän ins rechte untere Eck.
Mit 3:3 endete eine turbulente Hälfte, in der die Gastgeber zwar deutlich mehr vom Ball hatten (62 Prozent) und auch deutlich mehr Abschlüsse 15:3, die Gäste bestraften jedoch jeden Fehler in der Augsburger Defensive gnadenlos.
Weniger Tore in Halbzeit Zwei
Genauso rasant, wie die erste Halbzeit aufgehört hatte, begann die zweite. Nach einem Missverständnis zwischen Dorsch und Pedersen war Ngoumou wieder frei durch, sein Abschluss blockte allerdings der zurückgeeilte Dorsch und machte damit seinen Fehler wieder gut. In der 58. Minute wechselte Maaßen erstmals und brachte Dion Beljo für den eher unauffälligen Berisha. Die Fohlen übernahmen zusehends die Kontrolle über das Spielgeschehen und kombinierten sich immer wieder durch die anfälligen Augsburger Defensivreihen. So auch in der 67. Minute als Florian Neuhaus mit seinem Abschluss am stark parierenden Dahmen scheiterte. Doch auch die Augsburger kamen immer wieder zu aussichtsreichen Möglichkeiten. Und in der 76. Minute klappte es dann tatsächlich mit dem ersten Führungstreffer für die Augsburger. Nach einem geblockten Schussversuch vom eingewechselten Philip Tietz leitete Engels mit der Hacke weiter auf Tietz, der raus zum einsprintenden Ruben Vargas weiter steckte. Dieser fackelte nicht lange und zog mit dem ersten Kontakt direkt ab und traf. Der satte Schuss schien für Omlin nicht unhaltbar und versetzte das Stadion in Ekstase. Kurz darauf bot sich dem ebenfalls eingewechselten Dion Beljo sogar noch die Chance auf das 5:3, dieses Mal war Omlin jedoch auf der Hut und bekam gerade noch die Hand an den Ball. Es deutete bereits vieles auf den Auftaktsieg des FCA hin, doch Vargas traf den eingewechselten Yvandro Borges Sanches im eigenen Strafraum. Schiedsrichter Schlager zögerte keinen Moment und gab den fälligen Elfmeter, den Cvancara in der 97. Minute eiskalt verwandelte.
Somit schafft es der FCA auch im 13. Jahr der Bundesliga ein Eröffnungsspiel vor heimischer Kulisse zu gewinnen, holt gegen Gladbach aber immerhin einen Punkt und zeigt im Vergleich zur Vorwoche eine deutliche Reaktion.
Tore: 0:1 Itakura (13.), 0:, 1:3 Ngoumou (37.), 2:3 Bauer (41.), 3:3 Michel (45.+7/FE), 4:3 Vargas (76.), 4:4 Cvancara (90.+7)
Augsburg: Dahmen – Engels, Bauer, Uduokhai, Pedersen – Rexhbecaj, Dorsch (90.+1 Breithaupt) – Vargas, Demirovic (71.Jensen) – Berisha (58.Beljo), Michel (71.Tietz)
Mönchengladbach: Omlin – Scally, Itakura (75.Friedrich), Wöber, Netz (86.Borges Sanches) – Weigl, Neuhaus (90.Reitz) – Honorat, Plea (75.Hack), Ngoumou (86.Ranos) – Cvancara
S: Schlager Z: 30.000
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