Auf der Freilichtbühne Augsburg klirren die Degen: Das Musical „3 Musketiere“ der Brüder Rob und Ferdi Bolland („Rock me Amadeus“, „In The Army Now“), seit seiner Premiere 2003 ein Riesenerfolg, wurde am Samstag auf der Freilichtbühne in Augsburg zum ersten Mal aufgeführt. Hier kommen zehn Gründe, warum man das Stück auf keinen Fall verpassen sollte.
1. Es bietet eine Flucht aus dem Alltag: Für einen Abend beschäftigt man sich nicht mit politischen Botschaften oder den kleinen und großen Problemen des Lebens. Stattdessen kann man in den schönen Melodien versinken und gebannt dem Schauspiel folgen.
2. Zweieinhalb Stunden ganz große Gefühle: Dramatische Liebesgeschichten, wahre Liebe, Enttäuschung, Vergeltung und Aufopferung – hach, da ist alles dabei!
3. Die Geschichte der „3 Musketiere“ in Augsburg bietet aber auch viel zum Lachen: Das Publikum johlt, als der heimliche Star, Pferd Pomme-de-Terre (das nicht nur Kartoffel heißt, sondern auch ein bisschen so aussieht), seinen Auftritt hat. Drin stecken Statisten. Lustig sind auch die markigen Sprüche, vor allem von D‘Artagnan.
4. Marina Lötschert glänzt gleich in mehreren unterschiedlichen Rollen: Als James, Conférencier und Gardist sieht man sie. In allen Rollen macht es einfach Spaß, ihr zuzusehen und zuzuhören: stimmgewaltig, mit riesiger Lust am Schauspiel.
5. Ein bisschen „Geschichte“ gehört dazu bei „3 Musketiere“ in Augsburg: Zwar nahm sich Schriftsteller Alexandre Dumas bei der Romanvorlage einige dichterische Freiheiten (das Motto „Einer für alle, alle für einen“ stammt zum Beispiel von ihm). Aber wo könnte man den Konflikt zwischen protestantischen Hugenotten und Katholiken im Stück besser nachempfinden als in Augsburg, der Stadt des Religionsfriedens?
6. Die Kulissen bei „3 Musketiere“ sind ein Highlight für sich und wie für die Freilichtbühne in Augsburg gemacht: Vor dem Hintergrund der historischen Anlagen wirkt das Bühnenbild von Leif-Erik Heine noch bombastischer. Dazu kommt die flexible Treppe, die einen großen Auftritt garantiert und wirkt, als sei sie aus echtem Stein gemacht. Auch das Schiff, das die Kompanie auf der Bühne aus Einzelteilen schnell symbolisch auf- und abbaut, ist beeindruckend.
7. Das Ballett ist ein Grund für sich: Vor allem bei der Jagdszene, wo es entzückende Waldtiere mimt: vom ängstlichen Häslein bis zum stolzen Fasan. In einer Szene ist das Ballett (Choregrafie Kati Heidebrecht) „nackt“ (in speziellen Anzügen) zu sehen.
8. Herausragende Stimmen bei „3 Musketiere“: Insbesondere Katja Berg als Spionin Milady de Winter und Alexander Franzen als Kardinal Richelieu spielen nicht nur eindrucksvoll ihre Rollen – eine zerrissene Frau auf der einen Seite, ein machthungriger Kardinal auf der anderen. Sie überzeugen auch mit ihrer Stimmgewalt, unterstrichen von den Augsburger Philharmonikern unter Leitung von Anna Malek.
9. Die Freilichtbühne Augsburg bietet Kulturgenuss unter freiem Himmel: An der Freilichtbühne kann man wiederentdecken, wie toll Theater unter dem Sternenhimmel ist. Und, welchen Schatz wir mit unserer Freilichtbühne haben.
10. Die „3 Musketiere“ sind eigentlich in Bayern zuhause: Der Film aus dem Jahr 2011 wurde bereits in Bayern (München, Bamberg, Würzburg, Burghausen und auf der Insel Herrenchiemsee) gedreht. Nun weiß Augsburg mit der Musicalbühne als Schauplatz zu überzeugen.
Fazit: Ein gelungener Abend, mit dem Augsburg und die Freilichtbühne überragend glänzen können!
Weitere Termine der „3 Musketiere“ auf der Freilichtbühne Augsburg: 23., 24., 29., 30. Juni, sowie der 1., 6., 7., 8., 11., 13., 14., 15., 19., 20., 21., 22., 25., 26., 27., 28. Juli.