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Anthony Louis im Interview: „Ich wollte gewollt sein“

Stürmer Anthony Louis kennt Teamkollege Riley Damiani bereits aus seiner Zeit in Texas. Foto: Sport in Augsburg

Anthony Louis wechselte aus der Schweiz zu den Augsburger Panthern und hat sich bei seinem neuen Club sportlich bereits gut eingefunden. Aber auch die Stadt gefällt ihm gut, wie er im Interview verrät.

Augsburg Journal: Herzlich willkommen in Augsburg. Wie waren Ihre ersten Wochen hier?

Anthony Louis: Danke. Bisher war alles wirklich gut. Wir haben hier tolle Mitarbeiter, eine super Gruppe von Jungs, was es viel einfacher macht, sich hier einzuleben. Und die Stadt ist einfach großartig. Ich habe mich wahrscheinlich schon durch die meisten Restaurants hier durchprobiert. Außerdem waren die Fans bei allen Spielen, die wir hier hatten, fantastisch. Ich kann mich nicht beschweren, eine kleine Eingewöhnungsphase hat man natürlich immer, aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

AJ: Und wie war Ihr erster Eindruck von der Stadt?

Louis: Es ist schön. Es gibt viele Dinge zu tun, man kann sehr schön herumspazieren. Einfach großartig.

AJ: Haben Sie schon einen neuen Lieblingsort entdeckt?

Louis: Ich bin tatsächlich viel unterwegs und laufe ständig von Ort zu Ort. Aber wir haben ein Stammrestaurant gefunden, in das wir quasi immer gehen. Es liegt etwas außerhalb der Innenstadt, ein Italiener. Das ist wahrscheinlich unser Lieblingsplatz gerade. Aber man muss sagen, hier ist vieles sehr schön. Wir können uns nicht beschweren.

AJ: Können Sie schon etwas Deutsch sprechen oder lernen Sie es gerade?

Louis: Ich habe es versucht. Ich finde es allerdings wirklich sehr schwer. Ich kann einzelne Wörter lernen und so, aber dann, wenn man eine Unterhaltung führen soll, dann ist das einfach zu schwierig. Das frustriert mich etwas, denn ich würde gerne irgendwann in der Lage sein, eine Unterhaltung zu führen. Aber ich übe fleißig mit Duolingo und irgendwann klappt es hoffentlich.

Anthony Louis kam durch seinen Vater und den Film Mighhty Ducks zum Eishockey

AJ: Und wie sind Sie zum Hockey gekommen?

Louis: Durch meinen Vater, natürlich. Und dann auch durch den Film „Mighty Ducks“. Ich habe ihn etwa fünfmal am Tag angesehen. Die Action und Geschwindigkeit haben mich immer wieder begeistert. Aber mein Vater war wahrscheinlich der ausschlaggebende Grund.

AJ: Sie haben 188 Scorerpunkte in 315 AHL-Spielen erzielt. Was glauben Sie, ist Ihr Schlüssel zum Erfolg?

Louis: Einfach mit meinem Selbstvertrauen und Geschwindigkeit spielen. Und ich meine, ich weiß, was ich da draußen tun kann, ich muss einfach rausgehen und es tun. Und wenn ich das einhalte, dann werde ich hier Erfolg haben und dem Team so gut wie möglich zum Sieg verhelfen. Das ist alles, was zählt.

AJ: Was war Ihre Reaktion, als die Augsburger Panther Sie als mögliches neues Team kontaktierten?

Louis: Ich war begeistert, weil das erste Mal, als Teddy mich anrief, war ich in Florida. Ich glaube das war noch bevor bekannt wurde, dass er hier Trainer wird. Er sagte: „Ich werde in Augsburg Trainer und ich würde dich gerne dort haben.“ Und das war für mich genau das, was ich wollte. Ich wollte irgendwohin gehen und gewollt sein. Es hat perfekt geklappt und ich bin glücklich, hier zu sein.

AJ: Welche Faktoren sind für Sie wichtig, wenn Sie sich für ein neues Team entscheiden?

Louis: Ich denke, es muss für mich interessant sein, was es offensichtlich war. Aber dann habe ich mit Jesse Graham gesprochen, der hier gespielt hat. Und auch mit Terry Broadhurst. Also habe ich mit ein paar Jungs gesprochen, von denen ich wusste, dass sie hier gespielt haben, und sie alle sprachen sehr positiv über die Stadt und die Fans, und von Anfang an war es der perfekte Ort für mich, um hinzugehen und meine Karriere gewissermaßen neu zu starten. Es war also eine einfache Entscheidung.

AJ: Spielte es eine Rolle, dass Riley Damiani auch hier ist? Wie wir wissen, hatten Sie mit ihm zwei sehr erfolgreiche Jahre in Texas.

Louis: Wir haben sofort darüber gesprochen, als wir beide davon erfuhren. Er ist einer meiner besten Freunde. Die Möglichkeit zu haben, wieder mit ihm zu spielen, ist einfach genial. Wir haben immer darüber gesprochen, irgendwo wieder zusammen zu spielen. Jetzt ist es passiert und wir waren super aufgeregt. Wir hatten zwei sehr gute Jahre in Texas, hoffen wir, dass wir hier ein weiteres erfolgreiches Jahr hinbekommen.

„Die meisten Jungs waren neu für mich“

AJ: Abgesehen von Ted Dent und Riley Damiani – kannten Sie schon jemanden aus dem Team?

Louis: Die meisten Jungs waren neu für mich. Ich habe einige quasi gemeinsame Freunde. Also einer meiner Kumpels, John Hayden, er ist praktisch mit Strauss aufgewachsen. Dann kannte ich Mark Zengerle einfach durch gemeinsame Freunde und wir haben ein Jahr lang im College gegeneinander gespielt. Damiani wiederum kannte Riley McCourt. Es gibt also einige Verbindungen. Aber ich denke, es ist einfach immer so in der Hockeywelt, man kennt praktisch jeden.

AJ: Die Vorbereitung war etwas durchwachsen, dann startete die Hauptrunde mit einem Spiel gegen Ingolstadt. Bemerkt man als Spieler den besonderen Charakter eines Derbys, oder ist das egal?

Louis: Ich habe es auf jeden Fall bemerkt, die Fans waren wahnsinnig laut, egal ob daheim oder zum Beispiel auch in Nürnberg. Und es war ziemlich beeindruckend, dass sie so große Unterstützer für uns sind. Es ist ehrlich gesagt sehr beeindruckend, weil es harte Spiele sind, dass sie uns so bedingungslos angefeuert haben und uns zu dem erfolgreichen Season Opener gegen Ingolstadt geschrien haben.

AJ: Und wie war das erste Heimspiel für Sie?

Louis: Es war großartig. Ein großartiger und wichtiger erster Sieg. Und wie gesagt, die sehr laute Menge an Menschen. Dafür spielen wir. Solche Fans zu haben, die dich unterstützen, treibt dich ein bisschen mehr an, und sie im Rücken zu haben, ist ziemlich besonders. Daher freue ich mich, das nun öfter zu sehen.

AJ: Was sind Ihre Ziele für die Saison, persönlich und mit dem Team?

Louis: Persönlich würde ich einfach sagen: Mein Spiel spielen. Und immer daran denken, dass wir Eishockey spielen, um Spaß zu haben. Und egal was passiert, wenn du Spaß hast, wirst du besser spielen, so sehe ich das. Und dann offensichtlich Tore produzieren und mein Spiel nach besten Kräften spielen, um uns zum Sieg zu verhelfen. Als Team würde ich sagen, insbesondere nach den letzten harten Jahren, einfach uns die bestmögliche Chance geben und die Playoffs erreichen und von da aus weitermachen. Ich denke, wir haben ein gutes Team. Wir müssen alles dafür tun, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Gewinnen macht immer mehr Spaß. Für die Spieler und die Fans.

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