Augsburg ist reich an Baudenkmälern. Sie alle sind historisch, überwiegend hunderte Jahre alt. Viele von Ihnen – wie Rathaus, Zeughaus oder Wertachbrucker Tor – stammen vom großen Augsburger Renaissance-Baumeister Elias Holl. Jetzt könnte auch ein modernes Augsburger Wahrzeichen, der Hotelturm, unter Denkmalschutz gestellt werden..
Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) erwägt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, den Augsburger Hotelturm unter Denkmalschutz zu stellen. Prüfer der Behörde sollen deshalb jüngst nach Augsburg gekommen sein, um den „Maiskolben“ mit eigenen Augen zu begutachten. Das hat das Landesamt dem BR bestätigt. „Der Fall wird geprüft“, so eine Sprecherin. Mehr wollte das Landesamt auch auf Anfrage des Augsburg Journal REPORTERS nicht preisgeben.
Der Augsburger Hotelturm wurde 1971 und 1972 für knapp 40 Millionen Mark errichtet. Er wurde pünktlich zu den Olympischen Spielen fertig, deren Kanuwettbewerbe in Augsburg stattfanden. Bauherr war der Augsburger Immobilienunternehmer Otto Schnitzenbaumer. Er wollte seiner Heimatstadt ein modernes Wahrzeichen geben, was ihm gelang. Der Hotelturm war damals Europas höchstes Hotelgebäude und Deutschlands höchster Fertigteilbau. Mit 115 Metern gehört der Turm zu den höchsten Bauwerken Bayerns. Inklusive Antenne sind es sogar 167 Meter.
Augsburger Hotelturm unter Denkmalschutz: Was bedeutet das für die marode Garage?
De Hotelturm ähnelt den von Bertrand Goldberg entworfenen und 1964 fertiggestellten Zwillingstürmen der Marina City in Chicago, die dort ebenfalls als „Maiskolben“ (corn cobs) bekannt sind.
Zuletzt wurde der Ruf des Hotelturms von der ständigen Debatte um das marode Parkhaus am Wittelsbacher Park beschädigt. Dem Dorint-Hotel in den unteren Geschossen fehlen Stellplätze – wie auch dem angrenzenden Kongress am Park. Sollte der „Maiskolben“ unter Denkmalschutz gestellt werden, könnte das auch die Parkhaus-Debatte befeuern.
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