Claudia Roth: Ministeramt krönt Karriere
Läuft alles nach Plan, dann ist Augsburg wirklich „Kulturhauptstadt“: Claudia Roth freut sich riesig über den Vorschlag, sie solle bald als Staatsministerin für Deutschlands Kultur und Medien verantwortlich sein. Die 66-jährige Grünen-Politikerin, deren Wahlkreis Augsburg und Königsbrunn umfasst und die seit 2013 Vizepräsidentin im Bundestag ist, gibt sich zunächst noch vorsichtig: Zum Jubeln sei es zu früh, mahnt sie nach den ersten Meldungen zum neuen Amt. „Jetzt müssen erst noch unsere Parteimitglieder in einer Urwahl sowie die Koalitionspartner zustimmen.“
Dass sie in der Nikolaus-Woche offiziell zur Staatsministerin ernannt werden soll, hat sie selbst überrascht: „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, auch wenn ich bei den Koalitionsgesprächen für diesen Bereich Verhandlungsführerin der Grünen war.“ Beschlossen wurden darin auch Punkte, die sich positiv auf Augsburg auswirken könnten. Ein wichtiger Fokus liegt nämlich auf Industrie- und Erinnerungskultur, angestrebt wird eine stärkere Verknüpfung etablierter Kultureinrichtungen mit der freien Szene, auch Clubs und andere Kunstrichtungen sollen künftig finanziell stärker unterstützt werden. Die übergeordnete Verantwortung für das kulturelle wie auch mediale Leben unseres Landes zu übernehmen sei freilich keine leichte Aufgabe, in diesen Zeiten. Kulturschaffende wie auch Medientreibende leiden besonders stark unter Corona-Nebenwirkungen wie Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und Veranstaltungsausfällen. Aber Herausforderungen hat Claudia Roth noch nie gescheut. Und für ihr Steckenpferd einen Etat von über zwei Milliarden Euro in petto zu haben kann sicher nicht schaden.
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