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Nach Evakuierung 2018 – Haus am Graben jetzt fertig

Von Michael Siegel

Es war ein Schock für Bewohnerinnen, Bewohner und Geschäftsleute eines Hauses in der Straße Oberer Graben in der Augsburger Innenstadt. Quasi über Nacht hatten sie im November 2018 ihr Heim räumen müssen. Das historische Gebäude der Stadt hatte kurzfristig evakuiert werden müssen, weil sich herausgestellt hatte, dass es einsturzgefährdet war – verursacht von Unterspülungen durch den unmittelbar angrenzenden Inneren Stadtgraben.

Vier Ladeninhaber und 21 Mieter waren betroffen. Nachdem die Geschäfte bereits im vergangenen Jahr wieder bezogen werden konnten, sind jetzt seit kurzem auch die Bewohnerinnen und Bewohner wieder zurück. Die statische Sanierung des Hauses am Oberen Graben 8 ist nach Worten von Dieter Uitz, Leiter des Amtes für Finanzen und Stiftungen, inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Die Arbeiten seien aufgrund der vorgefundenen Bodenverhältnisse im Gründungsbereich umfangreicher und zeitaufwendiger gewesen als zunächst absehbar.

Nach erfolgreichem Abschluss aller notwendiger Arbeiten und dem Einzug einer neuen, mit dem Gebäude verzahnten Bodenplatte hätten Anfang Juni nun die Wohneinheiten wieder freigegeben werden können.

Alle Bewohnerinnen und Bewohner, die wieder zurück in ihre Wohnung in der Stiftungsliegenschaft wollten und konnten, sind wieder eingezogen und wurden von der Stiftungsverwaltung herzlich empfangen, die auch den Rückumzug organisiert hatte.
Als eine der ersten zog etwa Renate Jocher kürzlich wieder ein. Sie sagte dazu: „Es ist so schön, wieder in der Innenstadt zu sein. Ich fühle mich sehr wohl zurück in meiner alten Wohnung. Eine Bekannte direkt gegenüber ist auch schon wieder eingezogen und begrüßt mich jeden Morgen mit einer kleinen Nachricht. Jetzt freue ich mich darauf, wenn sich das ganze Haus wieder mit Leben füllt.“

„Wir sind froh, wir in unseren Räumen zu sein“

Die Gewerbeeinheiten, für die die Zugänge jeweils nur von der Straßenseite erfolgen, konnten bereits im September letzten Jahres wieder zurück an ihre angestammte Adresse. Diese hatten die Bauphase auch genutzt, um die eigenen Ladenräume zu renovieren und teils auch neu zu gestalten. Goldschmiedemeisterin Renate Ammer sagt dazu: „Wir sind froh, wieder in unseren Räumen am Oberen Graben zu sein, alles ist während der Restaurierungsarbeiten in optimalem Zustand erhalten geblieben. Wir haben uns hier immer wohlgefühlt und sind gerne zurückgekehrt. Ganz viele Stammkunden kommen weiterhin, aber wir haben in der Annastraße auch Neukunden gewonnen und bedanken uns bei Stadt und Stiftungsamt für die Vermittlung der Übergangslösung.“
Nachdem eine Ladeneinheit aufgegeben wurde, die Räume jedoch auch nach Neugestaltung vom anliegenden Laden mit übernommen wurde, ist das Haus laut Uitz wieder vollständig im Betrieb.

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