Start Business Cyber-Kriminelle schlafen nicht

Cyber-Kriminelle schlafen nicht

Immer mehr Digitalisierung, das heißt auch mehr Angriffsflächen für Cyberkriminelle. Unternehmen setzen vermehrt auf digitale Technologien, was sie anfälliger für Angriffe macht. Cyberkriminelle agierten zunehmend professionell und nutzten ausgeklügelte Methoden, um in Systeme einzudringen. Selbst um Krankenhäuser wie die Wertachkliniken in Bobingen und Schwabmünchen oder große Organisationen wie die Katholische Jugendfürsorge (KJF) machen Hacker keinen Bogen.

Auch dem „einfach gestrickten“ Täter stünden nach Worten von Polizei-Sprecherin Johanna Kruger professionelle Dienstleistungen zum Mieten im Rahmen von „Crime-as-a-Service“ zur Verfügung. Die verstärkte Nutzung von Cloud-Infrastrukturen biete Angreifern darüber hinaus neue Ziele. „Für Kriminelle existieren keine Ländergrenzen. Die Ermittlungstätigkeit muss daher oft im Ausland geführt werden, was schon aus praktischen Gründen oft eine Herausforderung darstellt“, so Kruger. „Dennoch kann die Polizei auch in diesem Bereich durchaus Ermittlungserfolge verzeichnen.“

Im Jahr 2023 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord 1.649 Straftaten aus dem Bereich der Internetkriminalität registriert. Gegenüber dem Vorjahr mit 1.844 Delikten stellt dies einen Rückgang um rund zehn Prozent dar. Hierunter sind vor allem der Online-Betrug insbesondere mit ausgespähten Kreditkarten- oder Zugangsdaten, sowie Ransomware-Angriffe auf kleine und mittelständische Unternehmen zu nennen.

Im Zehn-Jahres-Vergleich markiert die Fallzahl des Jahres 2023 den zweithöchsten Wert nach 2022. Angesichts dieser Entwicklungen sei es für Unternehmen und auch Privatpersonen essenziell, ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen. Angriffe auf Unternehmen spielen laut Polizei-Sprecherin eine wichtige Rolle und nehmen einen großen Teil der hiesigen Ermittlungsarbeiten ein. Zu bedenken sei, dass oft hohe Schäden entstünden, die als Folge auch eine Insolvenz zur Folge haben könnten.

Das Quick-Reaction-Team betreut Opfer von Cyberangriffen

Das Polizeipräsidium Schwaben Nord verfügt über ein sogenanntes Quick-Reaction-Team (QRT), das bei Bedarf jederzeit ausrückt. Im Optimalfall sei eine Beratung Betroffener daher direkt nach Eintritt der Schadenslage möglich. Deshalb sei es wichtig, dass betroffene Firmen umgehend die Polizei informierten. Das QRT betreue betroffene Unternehmen oder Behörden von der initialen ersten Phase bis zur vollständigen Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit und sei auch darüber hinaus ein dauerhafter Ansprechpartner. Neben der fachgerechten Beratung der Geschädigten stehe hierbei die Sicherung von Spuren im Vordergrund. Des Weiteren werden durch das Fachkommissariat der Kriminalpolizei Augsburg Präventionsveranstaltungen sowie Awareness-Workshops für Firmen angeboten.

Auch vermeintlich „alte“ Betrugsdelikte wie bezahlte, aber nicht erhaltene Artikel treten laut Polizei immer noch regelmäßig auf – angepasst an die aktuellen Gegebenheiten. Dabei handle es sich sehr häufig um einen sogenannten Warenbetrug. Diese Betrugsform sei tendenziell rückläufig. Davon abgesehen, seien im Online-Shopping-Bereich viele Fake-Shops feststellbar. „Durch die häufig eher geringen Schäden erstatten Betroffene oftmals keine Anzeige“, bedauert Polizeisprecherin Kruger, denn: „Dies erschwert die Ermittlungen.“

Grundsätzlich, so Kruger, bestehe für jeden, der sich im Internet bewegt und neue Medien nutzt, die Gefahr, Opfer von Cyberkriminalität zu werden. „Für den Bereich der Cyberangriffe gilt, dass insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen von Cyberkriminellen ins Visier genommen werden.“

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