Angriff auf Europa oder entspannter Saisonausklang, was darf es für den FC Augsburg in dieser Saison sein? Diese Frage stellte sich bereits in der letzten Saison, als man wenige Spieltage vor Schluss gegen Eintracht Frankfurt spielte und im Anschluss alle seine Ambitionen aufs europäische Geschäft ad acta legte. Dieses Jahr soll es im Idealfall besser laufen, ein Sieg gegen ersatzgeschwächte Frankfurter wäre ein guter Start.
Mario Götze verletzt, Kaua Santos mit Kreuzbandriss, dazu das Aus in der Europa League. Für die SGE verlief die Partie unter der Woche gegen Tottenham gelinde gesagt, überhaupt nicht wie erhofft. Aus diesem Zustand wollten Jess Thorup und seine Mannschaft natürlich Kapital schlagen, auch wenn er die Stärke des Tabellendritten vor der Partie noch einmal unterstrich. An seiner Aufstellung schraubte der Däne an zwei Positionen. In der Abwehr kehrte Cedric Zesiger nach abgesessener Sperre für Keven Schlotterbeck zurück in die Startelf. Im Mittelfeld begann der Siegtorschütze von Bochum, Mert Kömür, anstelle des abwanderungswilligen Fredrik Jensen. Der finnische Nationalspieler saß zwar zunächst auf der Bank, steht Medienberichten zufolge aber kurz vor einem Wechsel in die MLS.
FC Augsburg findet besser rein, trifft aber nicht
Der FC Augsburg startete angriffslustig in die Partie und kam schnell zur ersten Abschlusschance. Auf rechts ließ Marius Wolf erst sehenswert seinen Gegenspieler stehen, steckte dann durch auf Alexis Claude-Maurice, dieser nahm Fahrt auf und zog aus halbrechter Position im Strafraum ab, sein Abschluss in der 3. Minute geriet jedoch zu ungenau, kein Problem für Rückkehrer Kevin Trapp. Ganz allgemein lief die Eintracht zumeist hoch an, der FCA versuchte das Pressing immer wieder mit langen Bällen in die Spitze zu überspielen, was auch ein ums andere Mal gelang. Versuchten die Gäste das Spiel in ihrer Hälfte aufzubauen, lief man selbst hoch an und setzte die Eintracht-Defensive unter Druck. So hatten die Gastgeber das Spiel in der Anfangsviertelstunde gut im Griff und auch die besseren Gelegenheiten. Wolfs Abschluss aus 16 Metern sauste allerdings knapp am Gehäuse vorbei (10.). Noch knapper war es in der 19. Minute, als Essende sich nach einem langen Ball über links an mehreren Verteidigern vorbeitankte und dann abzog. Der Abschluss rauschte ganz knapp am Pfosten und auch an Wolfs Fuß in der Mitte vorbei. Wäre der Ex-Frankfurter an den Ball gekommen, hätte das aller Wahrscheinlichkeit nach die Führung für die Gastgeber bedeutet. Auch in der Folge blieben die Hausherren am Drücker, kreierten Chance um Chance, aber die Kugel wollte den Weg ins Tor nicht finden. Von den eigentlich favorisierten Gästen kam in der ersten halben Stunde praktisch überhaupt nichts. Da sich das Bild auch in den letzten 15 Minuten vor der Pause nicht mehr änderte, der FCA um den umtrieben Claude-Maurice in seinen Abschlüssen aber wenig Gefahr ausstrahlte, stand zur Halbzeit weiter das torlose Unentschieden.
2. Halbzeit: Frankfurt nun besser drin
Zum Start der zweiten Hälfte machte der FCA weiter Druck, Claude-Maurice lief Robin Koch konsequent an, nahm diesem den Ball kurz vor dem Eintracht Tor ab und zog direkt ab, deutlich drüber (46.), da wäre mehr drin gewesen. Kurz darauf jedoch die Eintracht mit dem ersten Abschluss im Spiel, der zur Halbzeit eingewechselte Ansgar Knauff stellt Finn Dahmen aber vor keine größeren Probleme (50.). Auf der anderen Seite rauschte ein weiterer Abschluss von Essende am Frankfurter Tor vorbei. Frankfurt spielte nun aber munter mit und kam seinerseits in der 54. zur nächsten guten Gelegenheit. Dahmen ließ einen schwachen Abschluss von Hugo Ekitiké nur abklatschen, weshalb Rasmus Kristensen noch in die Show kam und den Ball an den Pfosten setzte. Hatte man bis zur Pause noch das Gefühl, die Mannschaft von Jess Thorup hätte das Spielgeschehen komplett unter Kontrolle, zeigte sich in Halbzeit zwei ein anderes Bild. Der SGE gelang es nun sich immer wieder tief in der Hälfte der Augsburger festzusetzen. Thorup reagierte in der 61. Minute erstmals personell und brachte sowohl Fredrik Jensen als auch Mergim Berisha für Mert Kömür und Samuel Essende. Berisha war es dann auch, der in der 67. Minute die Führung auf dem Fuß hatte. Einen Konter spielte der FCA schnell aus, Berisha zog schließlich in den Strafraum, scheiterte mit seinem Abschluss aber am rechten Pfosten. Der Abpraller landete direkt bei Jensen, der mit diesem aber nichts mehr anfangen konnte. Aber auch die SGE blieb dran und hätte in der 69. Minute eigentlich in Führung gehen müssen. Knauff zog das Tempo an, umkurvte sogar Dahmen, hatte die Rechnung aber ohne Zesiger gemacht, der seinen Abschluss aufs leere Tor noch blockieren konnte. In der 77. Minute durfte dann Dahmen erneut seine ganze Klasse zeigen, indem er den Abschluss des frei vor ihm auftauchenden Ekitiké zur Ecke blockte. Die Gäste drückten nun immer stärker auf die späte Führung, doch der FCA hielt dagegen und in Person von Dahmen auch die defensive Null weiter fest. Und vorne scheiterte auch der eingewechselte Phillip Tietz nach schöner Hereingabe am stark parierenden Kevin Trapp (87.). Da auch in der Nachspielzeit kein Ball mehr den Weg ins Tor finden wollte, blieb es am Ende beim alles in allem leistungsgerechten torlosen Unentschieden.
Genau wie schon in der Hinrunde trennte sich Augsburg und Frankfurt unentschieden. Ein Punkt mit dem beide Mannschaften sicher leben können, die Gastgeber hätten im Rennen um Europa zwei Punkte mehr aber gut gebrauchen können. Am kommenden Samstag steht das nächste Spiel auf dem Plan. Da gastiert der FCA bei Meister Bayer 04 Leverkusen. Anpfiff:15:30 Uhr.
Lesen Sie auch: FC Augsburg: Nicht immer schön, aber effektiv