Die unabhängige Gastro-Kritik: Weilachmühle – Alpakas, Kleinkunst & Biergarten

Im Jahr 1737 wurde das Anwesen der ehemaligen Korn- und Sägemühle erstmalig urkundlich erwähnt. Idyllisch zwischen Aichach, Augsburg und Dachau bei Altomünster gelegen, gelangte die Weilachmühle zu überregionalem Ruhm, seit Berti Well aus der großen Familie der Well-Brüder und Schwestern hier seit 1986 über Jahrzehnte ein ausgesucht gutes Kleinkunstprogramm präsentierte – und die Gäste mit Speis´ und Trank bewirtete. Seit dem Verkauf des Anwesens im Jahr 2011 führen Christine und Christian Tesch die Geschicke, zunächst mit Schwerpunkt auf der Alpakazucht, dann schließlich wieder als Veranstaltungsort für Kleinkunst, Hochzeiten und Feiern. Auch der Biergarten wurde wiedereröffnet – Sohn Jonas Tesch übernahm 2020 die Leitung der Gastronomie, Tochter Anne organisiert das Büro und auch die Enkel Josephine, Noah und Milan flitzen bereits im Biergarten umher – ein echtes Gastronomie- und Familienidyll also, dem hoffentlich auch in dieser Saison noch viele schöne Herbsttage gegönnt sind…

Ambiente ★ ★ ★ ★ ★

Auf dem weitläufigen Gelände sind die Außenplätze in mehreren Gruppierungen verteilt. Wir wählten ein schattiges Plätzchen unter einem Apfelbäumchen und ließen das ganze Obstgartenflair erst mal auf uns wirken. Ganz ehrlich: Das Biergarten-Feeling der Weilachmühle ist wirklich einzigartig und zählt für uns zu den schönsten weit und breit! Und das inzwischen ganzjährig geöffnete Restaurant im Stadl vereint historisches Ambiente mit modernen Elementen ganz außerordentlich harmonisch.

Essen ★ ★ ★ ★

Küchenchef Dominik Baiersdorfer und sein Team setzen auf die regionale Herkunft der Produkte und täglich wechselnde Gerichte auf der Tageskarte; bodenständig bayerisch ist die Gesamtrichtung, aber durchaus auch mit internationalem Blick über den Tellerrand. So wählten wir zunächst den „Superfoodsalat“ (15,90 €) – einen frischen Feldsalat mit Roter Beete, Schafskäse, Linsen und Granatapfelkernen als leichten Einstieg. Das anschließende „Rustikale Duett vom Schwein“ (16,90 €) bescherte uns einen phantastisch zarten Schweinebraten sowie einen Schweinebauch mit einer perfekten Kruste in g´schmackiger Dunkelbiersauce mit zweierlei Knödeln und Krautsalat. Im Vergleich dazu, was man in so manch anderem Biergarten als Schweinebraten vorgesetzt bekommt, lagen da Welten dazwischen. Toll!
Überzeugen konnte auch der vegetarische Laugenburger (17,90 €). Geschmacklich überragend mit gegrillter Zucchini, Brie, Champignons, Gurken-Relish und Röstzwiebeln gefiel uns vor allem, dass diese Variante auf die üblichen, oft undefinierbaren und industriell hergestellten „Veggie-Patties“ verzichtete. Die dazu sevierten Pommes waren so wie sie sein sollten, außen cross und innen weich – top!
Den süßen Abschluß bildete ein herrlich-frischer Blätterteig-Apfelstrudel mit feiner Vanillesauce (9,90 €).

Trinken ★ ★ ★ ★

Ein frisch gezapftes Augustiner vom Fass – auch in der alkoholfreien Variante – so schmeckt halt ein bayerischer Sonnentag! Die kleine Weinkarte bot jetzt keine Riesenüberraschungen, aber der blassrosafarbene Caringole Rosé der Domaine La Croix Belle aus dem Languedoc (8,90 € / 0,2l) bestand mit seinen intensiven Aromen durchaus zu den deftigen Gaumenfreuden. Und natürlich gibt´s für anspruchsvollere Wünsche noch eine erweiterte Weinkarte.

Ausgezeichneter Service in der Weilachmühle ★ ★ ★ ★ ★

Vom ersten Eindruck bei der telefonischen Reservierung bis hin zur Servicequalität vor Ort kann man dem Team der Weilachmühle nur allerhöchstes Lob aussprechen. Super professionell, an den richtigen Stellen Dinge nachgefragt oder vorgeschlagen – und wenn´s passt, auch mal eine heitere Bemerkung dazu; das gefiel uns wirklich außerordentlich!

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