Start Kultur Drogen-Rapper t-low darf nicht auf dem Modular in Augsburg auftreten

Drogen-Rapper t-low darf nicht auf dem Modular in Augsburg auftreten

Stadtjugendring zieht Notbremse: t-low bekommt Modular-Verbot – Hintergrund sind Drogen und andere Vergehen

Drogen, Party und riesige Bündel Bargeld – Das zeigt Rap-Star „t-low“ (Thilo Panje, 21) in den sozialen Medien. Wie passt das zum hohen moralischen Anspruch des Augsburger Modular Festivals, welches in diesem Jahr nicht nur klimaneutral, sondern erstmals sogar vegetarisch über die Bühne geht? Gar nicht – die Veranstalter vom Stadtjugendring haben jetzt die Notbremse gezogen und den dort eigentlich geplanten Auftritt des Rappers kurz vor Festivalbeginn abgesagt. Grund dafür seien die „jüngsten Schlagzeilen“ um den Rapper, wie das Modular-Team berichtet.


Es sind unzählige Posts oder Livestreams auf Instagram und Co. Stolz werden Massen an Tablettenpackungen präsentiert, Polizeidurchsuchungen werden gefilmt und belacht, fast bei jedem Auftritt wird eine Flasche mit augenscheinlich hochprozentigem Alkohol pur leer getrunken. Dass Rapper t-low ein massives Drogenproblem vorlebt, gehört zu seinem Image.


Exzesse, die der Stadtjugendring nicht mehr ignorieren konnte. Clemens Wieser, Mitglied des Modular-Teams, begründet diese Entscheidung im Gespräch mit dem REPORTER: „Man merkt in letzter Zeit einfach, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hat, sondern von den Drogen beeinflusst wird.“ Generell passe dieses Verhalten nicht zu den Werten der sonst so friedlichen Veranstaltung. „Damit können wir uns nicht mehr identifizieren“, erklärt Wieser. In einem Instagram-Post wird bekannt gegeben: „Wir können und wollen ihm zum aktuellen Zeitpunkt keine Bühne mehr bei uns bieten“.


Fans sehen das Ganze kritisch. In den Kommentaren wird heiß über das Thema diskutiert, denn die Geister scheiden sich. Zwischen Kommentaren wie: „Super Entscheidung alles richtig gemacht!“, sind auch negative Aussagen zu finden. Ein Fan schreibt: „Aber vorher wochenlang Promo mit ihm machen, dass ja Karten verkauft werden. War ja letztes Jahr auch so“.


Die Frage, wieso der Stadtjugendring den umstrittenen Musiker überhaupt für das Festival gebucht hat, bleibt offen. So sorgt dieser bereits seit längerem für Schlagzeilen. Und auch sein Social-Media-Auftritt ist nicht erst seit Kurzem von Drogen dominiert. Bereits vor einem Jahr, übrigens kurz vor der letzten Modular-Absage, postete der Rapper ein Bild. Er selbst, umgeben von insgesamt 28 Packungen Toseina – einem verschreibungspflichtigen Hustensaft. Dieser enthält Codein, wird in der Drogenszene missbraucht und mit Softdrinks wie Sprite gemixt. Die Wirkung soll schmerzlindernd und entspannend sein.


Was dieser öffentliche Drogenkonsum mit seinen zum Großteil minderjährigen Fans macht, wird bei genauerem Hinschauen klar. In einem Livestream auf Instagram äußert sich der Musiker zu der Absage seitens des Modular-Festivals. Zwar zeigt er dort Verständnis gegenüber der Veranstalter und ist sich offenbar seiner Schuld bewusst, trotzdem dreht er während seiner Entschuldigung vor laufender Kamera bereits den nächsten Joint. Ein Kommentar während des Streams sticht besonders ins Auge: „Digga ich bin 14 und habe die letzten zwei Tage zu viele Teile geballert. Mir gehts gar nicht gut“, berichtet ein Fan wortwörtlich von seinem Drogenkonsum. Eine Reaktion von t-low auf diese Aussage bleibt aus.

Kurz kommentiert von Annabell Hörner:
Man kann sich darüber streiten, ob eine Persönlichkeit wie t-low überhaupt erst auf ein vom Stadtjugendring organisiertes Festival eingeladen werden sollte. Und auch wenn aufgrund der Absage bereits gekaufte Tickets zurück genommen werden, hätten sich die Fans sicherlich eine frühere Entscheidung gewünscht. Trotzdem war es richtig, den Rapper auszuladen, um auch das friedliche Image des Modular Festivals zu bewahren. Besser spät als nie.

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