Den nur aufs Geld fokussierten Geschäftsmann Ebenezer Scrooge, der von drei Geistern der Weihnacht wieder auf den rechten Weg gebracht wird: Die Geschichte von Charles Dickens gibt es in sämtlichen Variationen – als Spielfilm, Oscar-prämierten Zeichentrick, in der Disney-, Sesamstraßen- und Muppets-Version.

Das Staatstheater Augsburg hat sich diesen klassischen Stoff dieses Jahr für sein Familienstück zur Weihnachtszeit ausgesucht. Unter der Regie von Yvonne Kespohl, die auch schon vor zwei Jahren das Weihnachtsstück „Alice im Wunderland“ inszenierte, grummelt sich Patrick Rupar als Geldverleiher-Geizkragen Scrooge durch das Stück. Lydia Huller gibt nicht nur beim Bühnenbild Gas: Kindertauglich riesig, mit aufklappbaren Büros und riesigen Lettern „Scrooge & Marley“ über dem Geldverleiher-Eingang. Hullers Kostüme: Fast schon eine Karikatur, mit riesigen Schulterpolstern und teils in grellen Farben. Ein Highlight: Natalie Hünig hüpft nicht nur als singendes Kind im Weihnachtsbaum-Kostüm über die Bühne und nervt damit den Weihnachtshasser Scrooge, sondern hat auch einen großen Auftritt als Geist der gegenwärtigen Weihnacht, in Form einer riesigen pinken Christbaumkugel. Auch der Geist der vergangenen Weihnacht (Elif Esmen) und der zukünftigen Weihnacht (Katja Sieder) schinden mit Glitzer beziehungsweise Grusel Eindruck beim jungen Publikum.

Das sagen die Familien zu „Eine Weihnachtsgeschichte“

Und wie fand dieses Publikum – oft ganze Familien – die Aufführung? Kerstin Klemm ist mit Wolfgang Sonnenleitner und dem sechsjährigen Henri zum Stück in den Martini-Park gekommen. Sie erzählt, sie seien das erste Jahr bei der Vorstellung in Augsburg. „Uns hat‘s gefallen. Die Weihnachtskugel war super. Wir kommen gern nächstes Jahr wieder – wenn es nicht so gruselig wie ,Max und Moritz‘ wird!“ Das war 2023 das Familienstück zur Weihnachtszeit.

Auch Cordula Dauner ist mit den Kindern Delia und Constantin das erste Mal hier. Die Kinder kämen schon mit der Schule ins Weihnachtsstück. „Es könnte aber eine Tradition werden“, sagt die Augsburgerin.

Otto, der seinen Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte, kam mit den Enkeln aus Dillingen angereist. „Das ist eine Tradition, die ich mit den Enkeln vor zwei, drei Jahren angefangen habe.“ Letztes Jahr seien sie in Ulm gewesen, dieses Jahr in Augsburg. „Initiiert hat es ihre Mutter, aber ich bin der begeisterte Begleiter“, sagt der Opa.

Die Schwestern Josefine (10), Feline und Elise (7) sind jedes Jahr beim Weihnachtstheater – mit der Familie und Klasse. Sie haben etwa schon „Max und Moritz“ und „Alice im Wunderland“ gesehen. Danach gibt es traditionell immer den ersten Lebkuchen. Sie fanden zum Beispiel die Christbaumkugel aka den Geist der gegenwärtigen Weihnacht, sehr cool: „Das war irgendwie total witzig!“, sagt Josefine und Feline pflichtet ihr bei. Der Tannenbaum kam bei Elise gut an: „Der hat immer so gesungen! Und immer an der falschen Stelle!“ Gelernt haben sie auch etwas: „Ganz viele Weihnachtslieder!“, und, dass Weihnachten ein schönes Fest ist, abseits von Geld.

Benedikt und Julia (9) waren zum ersten Mal da. Es ist also noch keine Familientradition, könnte aber eine werden, sagt ihre Mutter, die begeistert war vom Stück. „Gut!“ fand es Benedikt. Und Julia? Sie ist Fan der Geister der Weihnacht.

Weitere Aufführungstermine bis 26. Dezember und Karten unter
staatstheater-augsburg.de/eine_weihnachtsgeschichte

Lesen Sie auch: Advents-Zauber in der City: Zehn Dinge, auf die wir uns auch heuer wieder freuen dürfen

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!