Erstmals seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember fährt der Bahnbetreiber Go-Ahead jetzt nach Fahrplan. Ist der Pannenstart jetzt vorbei?
Seit Freitagmorgen fährt der Bahnbetreiber Go-Ahead erstmals nach dem regulären Fahrplan. Nach Angaben des Unternehmens gab es dabei keine Probleme. Zuletzt hatte das britische Unternehmen nur einen ausgedünnten Fahrplan anbieten können. Der Grund: Die 56 fabrikneuen Züge von Siemens Mobility waren während der Kälteperiode reihenweise kaputtgegangen.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter war stinksauer: „Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass fabrikneue Schienenfahrzeuge nicht wintertauglich sind und bei Minusgraden auf offener Strecke liegen bleiben.“
Ist der Pannenstart von Go-Ahead jetzt vorbei?
Der Hersteller hatte nur im Großraum Augsburg einen neuen Stromabnehmer in die Züge eingebaut. Der war offenbar für Schnee und Eiswetter nicht geeignet. Siemens Mobility musste die Mängel an den Zügen beheben. Dies geschah in Langweid bei Augsburg im Service Werk der Firma Euco Rail.
Am Freitagmorgen klappte es sehr gut. Laut Go-Ahead-Pressesprecher Winfried Karg habe es keine Ausfälle gegeben, es sei nur zu geringen Verspätungen gekommen. Go-Ahead hatte Mitte Dezember 2022 die Fahrten der Züge auf den Strecken des Fugger-Expresses von Augsburg nach München, Dinkelscherben/Ulm bzw. von Augsburg nach Donauwörth und ins Allgäu übernommen.
Von Beginn an gab es Probleme. Zunächst litt das Unternehmen an einem gravierenden Lokführermangel. Zahlreiche Züge Verbindungen mussten ausfallen. „Wir bitten die Fahrgäste um Entschuldigung“, sagte Geschäftsführer Fabian Amini. Dann kam die Kälteperiode mit den technischen Problemen durch die Siemens Mobility-Umrüstung.
Go-Ahead-Zugführer vergaß Stopp in Meitingen
Auch andere Probleme gab es: Zwischen Weihnachten und Neujahr vergaß ein Go-Ahead-Zugführer, dass er in Meitingen halten muss. Er stoppte dann erst in Nordendorf und ließ die Fahrgäste dort im Regen stehen. Sie hatten dann natürlich Probleme, zurück nach Meitingen zu kommen.
Jetzt soll alles wie am Schnürchen klappen. Den vielen Pendlern, die von Augsburg nach München, Donauwörth oder Ulm zur Arbeit fahren müssen, ist das zu wünschen. Man darf gespannt sein.
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