Bischof Bertram Meier ist eigentlich ein zurückhaltender Mensch. Er sucht nicht den Show-Auftritt. Nachdem ihn die Deutsche Bischofskonferenz in die Ukraine gesandt hatte, um das Kriegsgebiet zu besuchen, sah man ihm im BR24-Fernsehinterview an, wie ihn das Gesehene mitgenommen hat.
Die Gräueltaten in der Ukraine seien ein Stich ins Herz, sagte Bischof Bertram dem TV-Sender. Er habe im Kriegsgebiet unter anderem ermordete Zivilisten und zerbombte Kindergärten gesehen.
Hier sehr Ihr das Video mit dem erschütterten Bischof.
Besonders erschüttert zeigte sich Meier vom Besuch der zerstörten Städte Irpin und Butscha. Die zerbombten Gebäude, zerstörten Kindergärten, Schulen seien aber nicht das schlimmste gewesen. Er habe Aufnahmen von ermordeten und verscharrten Zivilisten gesehen, Bilder von Menschen, die von ihrem Fahrrad gezerrt und erschossen worden seien, erklärte Meier im BR-Fernsehen: „Das gibt einem einen tiefen Stich ins Herz.“
Die Menschen in der Ukraine hätten zwei Tugenden verinnerlicht. Den Willen zum Widerstand und die Kraft zum Durchhalten und zur Anpassung: „Sie gehen davon aus, dass sie den russischen Präsidenten und seine Leute mürbe machen können. Ich hoffe, dass dieser Wille standhalten kann“.
Meier betonte in dem BR24-Interview, seine Reise sei keine Kaffeefahrt und kein Betroffenheitstourismus gewesen. Er habe ein Solidaritätszeichen setzen wollen in seiner Rolle als Bischof, für die Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Deswegen habe er sich auch mit anderen Würdenträgern in der Ukraine zum Gespräch getroffen: „Gemeinsam sind wir stark, wenn Mitchristinnen und Mitchristen sich halten und sich bestärken, dann ist das schon sehr, sehr viel“, erklärte Meier.
Es sei wichtig, dem Aggressor Paroli zu bieten, auch mit Waffen. Aber das alleine könne nicht die Lösung sein, auch in einer Zeit des Krieges müsse man daran denken, Wege des Friedens zu gehen.
Link: BR24.de