FCA verliert letztes gegen Bochum Heimspiel des Jahres

Es war ein richtungsweisendes Spiel, wie würde sich der FC Augsburg in die lange Winterpause verabschieden? Gegen den VfL Bochum zeigten die Gastgeber vor allem in der ersten Halbzeit ein ganz schwaches Gesicht, ehe in der zweiten Hälfte Mergim Berisha nach verdientem Rückstand einen Elfmeter zum Ausgleich liegen ließ.

Aber von Beginn an:
Gegen den VfL Bochum hatte FCA-Trainer Enrico Maaßen zum ersten Mal in der Saison die von vielen erwarteten Stammverteidiger beisammen und in der Startelf. Etwas überraschen war die Personalie Reece Oxford, dem Engländer hatte Maaßen am Freitag noch nur eine Jokerrolle zugesprochen. Somit begannen die Augsburger mal wieder mit einer defensiven Dreierkette. Lange hielt die neue Grundordnung allerdings nicht, denn der Kapitän Jeffrey Gouweleeuw verletzte sich bei der Landung nach einem Kopfballduell, als nicht mal eine halbe Stunde gespielt war. Sofort stellte Maaßen auf das bewährte System um und brachte Ruben Vargas für den Niederländer. Die Fuggerstädter erwischte das Verletzungspech gleich doppelt in der ersten Hälfte, auch Carlos Gruezo musste noch vor der 30 Minuten-Marke vom Feld.

Diese Sorgen überschatteten einen ordentlichen Beginn der Gastgeber, die sich durch Ermedin Demirovic in den ersten Minuten mehrere Halbchancen erspielten. Auf der anderen Seite kamen die Gäste aus Bochum in der 14. Minute zum ersten guten Abschluss – Rafal Gikiewicz aber entschärfte den tückischen Distanzschuss von Christopher Antwi-Adjei. Auch in der folgenden Ecke wurde es noch einmal gefährlich. Wieder war es Antwi-Adjei, der aus spitzem Winkel und kurzer Distanz aber nur den linken Außenpfosten traf. Danach flachte auch durch die beiden Verletzungsunterbrechungen die Partie etwas ab und es gab kaum noch Chancen auf beiden Seiten, bis kurz vor der Pause. Bereits in der Nachspielzeit kam Simon Zoller nach einem schönen Zuspiel im FCA Strafraum komplett frei zum Abschluss, der jedoch knapp am Gehäuse des machtlosen Gikiewicz vorbeirauschte.

Bochum geht in zweiter Halbzeit in Führung

Auch in derweilen Halbzeit begannen die Gastgeber aggressiver, ohne wie in den vergangenen Wochen allerdings gefährlich zu werden. So verpufften die Augsburger Offensivbemühungen ohne Wirkung, während die Bochumer eiskalt zuschlugen. Bei einem hohen Ball von Ex-FCA-Spieler Konstantinos Stafylidis auf Antwi-Adjei sind sich Oxford und Felix Uduokhai uneinig bekommen den Ball nicht weg, der Bochumer Stürmer bedankte sich entsprechend und überwand Gikiewicz, der bei der Abwehraktion sein eigenes Bein traf, aus kurzer Distanz. Doch schon im Gegenzug kam der FCA zur riesigen Möglichkeit auf den Ausgleich. Nach einem Handspiel im eigenen Strafraum zeigte Dr. Felix Brych auf den Punkt. Berisha schoss den fälligen Strafstoß aber an die Oberkante der Latte.

Doch die Augsburger gaben sich nicht auf und erhöhten den Druck aufs Bochumer Tor. Aber auch Florian Niederlechner scheiterte mit einem Dropkick an Manuel Riemann. Niederlechner ließ dennoch nicht locker und kam noch mehrmals in aussichtsreiche Abschlusspositionen. Am Ende war aber kein Vorbeikommen am Bochumer Schlussmann und der FCA kassierte somit nicht unverdient die fünfte Heimniederlage der Saison und ist damit die bis dato schwächste Heimmannschaft der Bundesliga.

Während die Bochumer Fans noch lange nach Schlusspfiff in der Arena feierten, versuchten Stefan Reuter und Rafal Gikiewicz Erklärungen zu finden für die schwache Phase zum Ende des Bundesligajahres. Der Augsburger Keeper wurde gewohnt deutlich: „Ab der 20. Minute war es in totes Spiel von unserer Seite … 15 Punkte nach 15 Spielen ist viel viel zu wenig. Wir hatten eine gute Ausgangssituation, aber haben die Energie nicht mitgenommen. Ab dem Sieg gegen Bayern war es einfach gar nichts von unserer Seite hier zu Hause.“ Ähnlich formulierte es auch Reuter: „Es ist klar zu wenig, wir hatten in den letzten Wochen deutlich besser punkten müssen“, machte der Sportgeschäftsführer seinem Ärger Luft.

Der FC Augsburg hat nun bis Ende Januar Zeit, aus den Fehlern der Hinrunde zu lernen und in der Rückrunde vor allem die Heimausbeute deutlich zu verbessern, wohl auch mit mehr Optionen im Kader, wie Reuter treffend anmerkte: „Wir müssen schauen, dass wir die Verletzten zurückbringen und dass wir dann mit viel Entschlossenheit ins neue Jahr starten können.“ jok

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