Start Kultur Flug zu „Frankenstein“

Flug zu „Frankenstein“

Es gibt Theaterbesucher. Theaterfans. Und dann gibt es Andrew Anderson. Der Lehrer aus Sidney hat eine solche Leidenschaft für deutsches und österreichisches Theater, dass er ins Flugzeug stieg, um es sich hier anzusehen. Ein gezielter Stopp auf seiner Reise war Augsburg: „Um meine Wertschätzung und mein Wissen weiterzuentwickeln, lese ich Theaterkritiken und versuche, mindestens einmal im Jahr Produktionen live zu sehen“, erzählt er dem Augsburg Journal. Eine solche Theaterkritik über „Frankenstein“ in Augsburg führte den Australier auch ins Staatstheater. Deutsches Theater sei nämlich viel provokativer, origineller und aufregender als in Australien. Dabei spricht der 57-Jährige nicht mal Deutsch! „Aber ich genieße die Produktion sehr wegen der Genialität der Regie, Inszenierung und Performance. ‚Frankenstein‘ ist ein perfektes Beispiel dafür“, sagt er.

Theaterfan Andrew Anderson sammelt Autogramme der Schauspieler

Neben den Stücken pflegt Anderson auch eine zweite Leidenschaft: Er sammelt Autogramme. Über 1000 Stück habe er bereits. Dabei wisse er nur zu gut, dass es anders als in London und New York hier nicht üblich sei, dass die Schauspieler nach der Vorstellung Programme mit ihrer Unterschrift versehen. Aber Schauspieler Julius Kuhn habe es etwa sehr gelassen aufgenommen. Der 32-Jährige fand das Engagement von Anderson wahnsinnig beeindruckend: „Man denkt, man hat Liebe fürs Theater, wenn man diesen Beruf hat. Aber das ist ja nochmal eine ganz andere Liebe zum Theater.“ Anderson habe auch viel zur Inszenierung sagen können und die komplizierten Ebenen des Stücks komplett durchschaut. „Toll, dass jemand so eine Leidenschaft für Theater hat!“, sagte Kuhn dem AJ. Weil es vor Ort keine Autogrammkarten gab, schickte Anderson die Selfies später zur Unterschrift per Post nach Augsburg. Und er möchte nochmal zu „Frankenstein“ anreisen.

Julius Kuhn schickte die Autogramme per Post an Andrew Anderson nach Australien. Foto: Julius Kuhn

Julius Kuhn (links) und Sebastian Müller-Stahl in „Frankenstein“. Foto: Jan-Pieter Fuhr

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