Beim FC Augsburg kann man aktuell zufrieden sein. Die englische Woche mit Spielen gegen Dortmund, Schalke und Wolfsburg wurde mit zwei Siegen und einem Unentschieden abgeschlossen. Eine Bilanz, die im Vorhinein wohl die allermeisten so unterschrieben hätten.

Dennoch überwog nach dem 1:1 in Wolfsburg die Enttäuschung. Obwohl die Augsburger auf Offensivbemühungen weitestgehend verzichteten, führten sie lange Zeit mit 1:0, ehe Mohamed Amoura kurz vor Schluss mit einem feinen Abschluss zum verdienten Ausgleich traf. Keven Schlotterbeck beschrieb es so: „Natürlich ist man ein bisschen enttäuscht, wenn man über 90 Minuten so kämpft, lange führt und dann am Ende keine drei Zähler mitnimmt.“ Immerhin bedeutete das Unentschieden den ersten Auswärtspunkt für den FCA, nachdem es zuvor eine Klatsche nach der anderen in der Fremde gegeben hatte. Das freute auch Schlotterbeck, der mit einem Pass durch mehrere Reihen das Tor von Phillip Tietz mustergültig aufgelegt hatte: „Es ist ein Teilerfolg, wir haben den ersten Punkt auswärts geholt und über lange Zeit gut verteidigt. So müssen wir weitermachen und daran arbeiten, dass wir es nächstes Mal dann auch über die Ziellinie bringen.”

Dass man knappe Führungen auch behaupten kann, hatten die Augsburger erst im Pokal gegen Schalke 04 gezeigt. Dort führte man lange 1:0, ließ die Schalker zwar bis kurz vor Schluss im Spiel, schaffte es aber dann in den Schlussminuten noch mit zwei weiteren Toren nachzulegen und ins Achtelfinale einzuziehen. Dort trifft der FCA Anfang Dezember auswärts auf den Karlsruher SC. Sportdirektor Marinko Jurendic hatte sich zwar allen voran ein Heimspiel gewünscht, mit der Auslosung dürfte der Schweizer aber zufrieden sein. Schließlich wäre alles andere als ein Weiterkommen gegen den Zweitligisten als Überraschung zu werten.

FCA-Verteidiger Keven Schlotterbeck gegen Hoffenheim im Einsatz

Vor der nächsten Pokalrunde stehen für den FC Augsburg aber noch drei Begegnungen in der Bundesliga auf dem Plan. Angefangen beim Heimspiel am kommenden Sonntag gegen die TSG Hoffenheim. Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo steckt seit Saisonbeginn in der Krise. Auch wenn sich zuletzt die spielerischen Auftritte stabilisierten, blieb die Punkteausbeute eher mau. Aktuell steht Hoffenheim nach einer 0:3-Niederlage gegen Aufsteiger FC St. Pauli mit acht Punkten auf dem Relegationsplatz. Viel Zeit sich mit dem indiskutablen Auftritt auseinanderzusetzen, bleibt dem Gegenentwurf eines Traditionsclubs allerdings nicht, denn unter der Woche spielt das Team um Starspieler Andrej Kramaric in der Europa League gegen Olympique Lyon. Ein Vorteil für den FCA?

Die Stammelf von Jess Thorup um Abwehrspieler Schlotterbeck dürfte sich bis dahin auf jeden Fall ausreichend regeneriert haben, um mit aufgeladenen Akkus die starke Heimbilanz von drei Siegen aus fünf Spielen weiter ausbauen zu wollen. Die jüngste Statistik spricht in jedem Fall für die Fuggerstädter. Sie konnten zwei ihrer letzten vier Heimpsiele gegen Hoffenheim gewinnen.

Einer der in dieser Partie besonders motiviert sein dürfte, ist Mergim Berisha. Der Stürmer verließ den FCA im Sommer 2023 und fiel lange mit einem Kreuzbandriss aus. Seit dieser Saison ist er wieder vollständig fit und Teil von Matarazzos Stürmerrotation, läuft mit einem Tor und einer Vorlage aus sieben Einsätzen seiner glänzenden Form aus Augsburger Zeiten aber noch hinterher. Daran, dass dies weiter so bleibt, haben Schlotterbeck und Co. großes Interesse: „Wenn jeder auch zukünftig so für den Anderen kämpft”, so der 27-Jährige, werden in Zukunft noch öfter die begehrten drei Punkte bei den Augsburgern hängen bleiben.

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