Nach dreijähriger Bauzeit wurde jetzt in Königsbrunn die neugestaltete Mitte der Stadt eingeweiht. Zahlreiche Projektbeteiligte, Anwohner und Interessierte waren zur Bürgermeister-Wohlfarth-Straße (Einmündung Marktstraße) gekommen, um die Wiedereröffnung gebührend zu feiern.

Königsbrunns Erster Bürgermeister Franz Feigl dankte in seiner Rede allen Anwohnern für ihr Verständnis während der Bauzeit und den Projektbeteiligten für ihr Engagement. Er gab einen kurzen Überblick über die Geschichte der „schon immer bedeutenden Straße“, die 1891 angelegt und 1926/27 erstmals geteert wurde. Anfang bis Mitte der 1950er-Jahre mussten Anlieger Grundstücke zur Verfügung stellen und mit Hand- und Spanndiensten Straßengraben selbst verfüllen, um Geh- und Radwege herzustellen. 1969 bis 1973 wurde die Straße vierspurig durch den Ort ausgebaut; 2002 bis 2003 ließ man sie zwischen den Kreisverkehren provisorisch auf zwei Spuren zurückbauen.
Die wichtige und unverzichtbare Förderung der aktuellen Umgestaltungsmaßnahme durch Bund und Land diene dazu, Leben in Kommunen zu entwickeln, Raum für Begegnung zu schaffen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Auch wenn so manches – wie fehlende Wiesenflächen oder die Fahrradführung auf der Straße – kritisiert und diskutiert werde, unterstrich Franz Feigl: „Wir haben uns auf den Weg gemacht, ein Zentrum zu gestalten und zu entwickeln! Wenn wir nur diskutiert hätten, hätten wir heute immer noch nichts!“

Königsbrunn: „Ein Platz, wo man gerne bleibt!“

Die Neugestaltung der „vormals vierspurigen Königsbrunner Stadtautobahn“ bezeichnete Landtagsabgeordneter Max Deisenhofer in seiner Ansprache als „Quantensprung“, der Sicherheit für Fußgänger bringe. Nach dem Start der Straßenbahnlinie 3 sei dies die zweite große städtebauliche Verwendung von Fördergeldern: „Das Geld ist gut angelegt!“ Als Redner trat auch Stefan Steinbacher (Geschäftsführer des Planungsbüros Steinbacher Consult) ans Mikrofon. Er lobte nachdrücklich, wie von Planern, Politikern, Entscheidungsträgern und Ausführenden die Ideen zu Papier gebracht wurden, Lösungen und Kompromisse gefunden und in die Entscheidungsphase gebracht sowie Förderanträge gestellt wurden und wie alles umgesetzt wurde: „Dieses gigantisch aufwendige Projekt bringt die Stadt voran. Es ist gelungen!“

„Eigentlich wurde hier keine Straße gebaut, sondern ein Platz, wo man gerne bleibt!“, so Pfarrer Ernst Sperber von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde. Er segnete gemeinsam mit Pfarrer Bernd Leumann von der Katholischen Pfarreiengemeinschaft die Straße.

Daten und Fakten

  • Auf einer Länge von ca. 400 Meter und ca. 21 Meter Breite markiert nun eine helle Pflasterfläche das Zentrum der Stadt Königsbrunn.
  • Es ist ein „verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ zwischen den Einmündungen von Marktstraße und Gartenstraße. Fahrzeuge und Fahrräder sind gleichberechtigt auf der Straße unterwegs.
  • Für die Fußgänger wurden breite Gehwege mit zahlreichen Sitzgelegenheiten geschaffen. Mit Bäumen und Blumen bepflanzte Hochbeete sorgen für Grün und Farbe.
  • Im Königsbrunner Zentrum wurden 11.000 m² Pflaster verlegt, inklusiv privater Arkaden und dem Kreuzungsbereich Marktstraße. Verbaut wurden 1.500 m³ Granitstein – umgerechnet ca. 171 Lastwagen-Fahrten. Die Granitpflastersteine kamen aus dem Bayerischen Wald.
  • Die Maßnahme wurde im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms „Stadtumbau“ mit Mitteln des Bundes und des Freistaats Bayern gefördert.
  • An diesem ersten Bauabschnitt waren unglaubliche 59 Firmen beteiligt: Planungsbüros, Gutachter, Baufirmen, Spartenträger, Kommunalunternehmen und viele mehr.
  • Der Umbau des Europaplatzes und das geplante Forum auf dem ehemaligen Thermengelände sind weitere wichtige Maßnahmen in der Zukunft unter dem Stichwort Vision 2030.

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