Wenn gegnerische Offensivspieler auf Kristijan Jakic treffen, drehen sie auch gerne mal wieder ab, denn sie wissen was auf sie zukommt. Duelle mit dem kroatischen Nationalspieler sind in der Regel fair, aber hart. Am besten wissen dies seine ehemaligen Mannschaftskollegen aus Frankfurt, auf die der FCA am kommenden Wochenende trifft.

Zuvor steht in der englischen Woche allerdings noch ein Pokalspiel an – die Augsburger gastieren am Mittwochabend (Anpfiff 20:45 Uhr) beim Karlsruher SC. Auch dort wird Kristijan Jakic wohl in der Startaufstellung stehen; schließlich kündigte Trainer Jess Thorup an, auf die bestmögliche Elf im DFB-Pokal-Achtelfinale zu setzen, zu der der 27-Jährige zweifelsohne zählt. Mit 1,65 abgefangenen Bällen pro 90 Minuten zählt er in diesem Bereich zu den Top-Sieben Prozent Mittelfeldspieler in den europäischen Top-Ligen, auch was Zweikämpfe und Kopfballduelle angeht, rangiert er im oberen Drittel. Gerade sein defensiver Wert für die Mannschaft ist unbestritten.

Deutlich holpriger sieht es hingegen im offensiven Bereich aus, auf den Jakic kaum Einfluss nimmt. Jakic spielt im Vergleich zu anderen Mittelfeldspielern kaum (raumgewinnende) Pässe, 42,7 Bälle versucht er pro 90 Minuten zum Mitspieler zu bringen, dies geschieht mit einer verbesserungswürdigen Erfolgsquote von 80,4 Prozent, womit er sich im unteren Drittel befindet. Da aber sowohl Elvis Rexhbecaj als auch Frank Onyeka noch deutlich weniger Pässe versuchen, taugt das Passspiel der Augsburger nicht unbedingt zum Vorzeigeobjekt. Ball nach vorne tragen, statt hin und her spielen, ist das Motto des sehr physischen Mittelfelds. Ein Mittel, das gerade gegen spielerisch überlegene Vereine, wie die Bayern oder Borussia Dortmund eher Erfolg verspricht als ein spielerischer Ansatz.

Jakic einer der besten Zweikämpfer

Wählt man dieselbe Herangehensweise gegen die vermeintlich kleinen Gegner, hagelt es schnell Kritik von vielen Seiten wie nach dem zähen 1:0-Erfolg vergangenen Samstag gegen Schlusslicht VfL Bochum. Dort hätten sich viele Fans und Experten einen mutigeren Auftritt von Thorups Elf erhofft, die spielerischen Mittel dazu seien ja im Kader vorhanden.

Nach der großen Gegentorflut zu Beginn der Saison greift Thorup derzeit aber lieber zum altbewährten, nämlich einer defensiveren Ausrichtung, die wenig Gegentore verspricht, aber auch die eigene Offensive limitiert. Ein Spieler, der für etwas mehr Spielkultur im Augsburger Spiel sorgen könnte, ist Tim Breithaupt, der sicherlich besonders motiviert sein wird, wenn es am Mittwoch gegen seinen Ex-Verein, den Karlsruher SC, geht. Mit einer Passquote von 86 % bringt er deutlich mehr Bälle beim Mitspieler an, als Jakic, Rexhbecaj oder Onyeka – eine Qualität, wegen der er beim KSC geschätzt wurde und die ihm dort viel Spielzeit in der 2. Bundesliga einbrachte. Auf die der FCA derzeit aber lieber verzichtet. Und wohl auch weiter verzichten wird, schließlich gilt Thorup als Freund der personellen Kontinuität, Rotation gibt es unter dem Dänen meist nur verletzungsbedingt.

Gegen Karlsruhe böte sich aber dennoch die Chance, es auch mal mit Breithaupt oder Arne Maier sowie Ruben Vargas und Alexis Claude-Maurice als Unterstützung für Phillip Tietz zu versuchen – schließlich fiel Kristjan Jakic schon mehrfach mit diversen körperlichen Beschwerden aus. Und ein Einsatz des Abräumers wäre am Samstag gegen Frankfurt sowie in der Folgewoche in Leverkusen deutlich wichtiger.

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