Dass Liebhaber der italienischen Küche gerne im Süden von Augsburg unterwegs sind, wissen aufmerksame Leserinnen und Leser, die sich noch an die Top-Bewertungen für die Osteria Sale e Pepe (Bürgermeister-Wohlfarth-Straße 89, 86343 Königsbrunn) erinnern. Diesmal zog es uns wieder in die größte Stadt im schwäbischen Landkreis Augsburg, um eine kleine italienische Location zu besuchen, die zwar ebenfalls direkt an der Hauptstraße am südlichen Ende Königsbrunns liegt, die man aber leicht übersehen kann…willkommen im giardino von „La Mamma“!
Das Ambiente im La Mamma ist wie ein „verwunschener Zaubergarten“ ★ ★ ★ ★
Das „La Mamma“ von Giuseppe Menza, der das Lokal von seiner Mutter Antonietta übernahm, ist weder Restaurant noch Ostería im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr ein sehr atmosphärischer, „verwunschener Zaubergarten“ mit locker verteilten Pavillions. Hier sitzt man zwischen allerlei Amphoren, Blumentöpfen, Engeln, Statuen, Springbrunnen, Bäumen und Sträuchern an Gartentischen verschiedenster Größe – fast erinnert das authentische, familiäre Flair ein wenig an Campingurlaube längst vergangener Tage, als die Kugel Eis noch 200 Lire kostete…da kommt nostalgische Wehmut auf! Dass diese saisonale Gastronomie (von März bis November) mittlerweile seit 20 Jahren besteht, spricht für sich….Übrigens, unter den wetterfesten Pergolen kann man auch bei schlechteren Wettbedingungen ganz gemütlich sitzen.
Essen: ★ ★ ★
Die Karte ist einfach, ehrlich und das ganze Konzept bedarf eigentlich auch keiner großen Experimente. Neben der Standardkarte gibt es noch eine Tafel mit wechselnden Tagesgerichten – alles wie in bester cucina casalinga-Tradition frisch zubereitet. Wir wählten von ebendieser Tageskarte die Involtini di Melanzane (€ 10,50) – feine, hauchdünne und leicht panierte Auberginenscheiben, die mit einer Schinken- und Käsefüllung zu Rouladen gerollt waren; dazu gab´s noch Penne mit einer fruchtigen Tomatensauce. Ein tolles, leichtes Sommergericht, das sicherlich die tief verwurzelte Liebe der Inhaberfamilie zu schnörkelloser Hausmannskost versinnbildlicht. Ein Genuss war auch die perfekt zubereitete Pizza Salerno (8,50€) mit frischem Büffelmozzarella und aromatischer Salsiccia. Nicht unerwähnt lassen sollte man die verblüffende Tatsache, dass hier auch eine reichliche Auswahl weiterer Pizzen (u.a. Prosciutto, Capricciosa, Spinaci e Ricotta) zu wirklich familienfreundlichen Preisen zwischen € 5,50 und € 6,50 auf der Karte stehen. Das ist heutzutage fast schon unglaublich günstig – vor allem, wenn man handwerkliche Qualität und Geschmack berücksichtigt! Einen einfachen Tomaten- oder kleinen Beilagensalat gibt´s ebenfalls für 3,-, beziehungsweise 3,50,- Euro! Als Dessert ließen wir uns noch ein Semifreddo al Torroncino (€ 4,50) sowie ein Tartufo al Cioccolato (€ 5,50) munden. Sehr süß, aber natürlich eine Versuchung wert…
Trinken ★ ★ ★
Hauswein rot oder weiß, das Glas 0,2l zu 2,- Euro, bzw. das „Viertele“ 0,25l zu 3,- Euro oder ein Lambrusco zum gleichen Preis – so einfach kann´s gehen. Für Weinliebhaber ist das natürlich keine Auswahl, aber zum schlichten Konzept des „La Mamma“ passt das allemal gut. Der Espresso (€ 1,50) war hervorragend!
Service ★ ★ ★ ★
Hier sind sehr herzliche und gleichsam routinierte Gastgeber am Werk, die einen familiären Umgang untereinander und zu den Gästen pflegen. Auch wenn – teilweise – ein Selbstbedienungskonzept herrscht (bestellt und bezahlt wird gleich am Eingang, wo auch die Tischnummer zugewiesen wird); dies beschleunigt den Ablauf und ist keineswegs störend. Beim Besuch am Abend ist eine vorherige telefonische Reservierung ratsam.
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